Deutschlandticket: Bahn droht mit Kündigung

2 Min. Lesezeit in Pocket speichern
Endlich herrscht Klarheit, was die Zukunft des Deutschlandticket angeht. Ab Januar wird es teurer und kostet 58 Euro. Doch jetzt überrascht die Bahn und droht, bestehenden Kunden zu kündigen. Was steckt dahinter?
Deutschlandticket

Das Deutschlandticket

Wenn zum 1. Januar 2025 der Preis für Deutschlandticket von aktuell 49 Euro auf dann 58 Euro steigt, sind möglicherweise nicht mehr alle heutigen Nutzer an Bord. Das liegt einerseits sicherlich daran, dass einige Kunden das Ticket gekündigt haben werden – aber auch daran, dass die Bahn dir möglicherweise kündigt. Das nämlich kündigt sie jetzt selbst an.

Deutschlandticket: Kündigung, wenn du nicht reagierst

Betroffen davon bist du, wenn du dein Deutschlandticket beispielsweise bei der S-Bahn Berlin oder der Deutschen Bahn abgeschlossen hast. „Bitte teilen Sie uns mit, ob Sie Ihr Deutschland-Ticket zum neuen Preis von 58 Euro/Monat behalten oder kündigen möchten. Wir benötigen Ihre Rückmeldung bis zum 30. November 2024“, heißt es beispielsweise auf der Webseite der Deutschen Bahn zum Deutschlandticket. Hier kannst du deine Zustimmung im Aboportal oder über den DB Navigator erteilen.

Auch die S-Bahn Berlin fordert ihre Kunden mit Deutschlandticket auf, der Preisanpassung aktiv zuzustimmen. Man werde die Nutzer persönlich informieren, in welcher Form sie der Preisanpassung zustimmen können, heißt es hier. Und die S-Bahn in der Hauptstadt, eine Tochter der Deutschen Bahn, wird deutlich, was eine Nicht-Zustimmung bedeutet: „Sollten Sie dem Abo zum neuen Preis nicht fristgerecht zustimmen beziehungsweise die Abfrage ignorieren, werden wir uns vorbehalten, Ihr Abonnement zum 31. Dezember 2024 zu kündigen – es entstehen Ihnen keinerlei weitere Kosten.“

Dieses Vorgehen überrascht, als dass es bei Abo-Tickets vor dem Deutschlandticket auch üblich war, dass eine Preiserhöhung automatisch gegolten hatte, sofern man nicht kündigte. Warum die Bahn sich nun für diesen Weg entschieden hat, der einen hohen Verwaltungsaufwand mit sich bringt und sicherlich auch Kunden kostet, ist unklar.

Unterschiedliches Vorgehen bei anderen Unternehmen

Den von der Bahn eingeschlagenen Weg scheinen nicht alle Verkehrsunternehmen und Verbünde zu beschreiten. So findet sich beispielsweise bei der Berliner BVG, die die U-Bahn, den Bus und die Tram in der Hauptstadt betreibt, keinerlei Hinweis auf eine notwendige aktive Bestätigung. Und auch Stichproben unsererseits bei der üstra in Hannover oder dem hvv in Hamburg ergaben keine Hinweise auf ein solches Vorgehen. Im Zweifel solltest du aber einmal Rückfrage mit deinem Vertragspartner halten.

Übrigens: Nutzt du ein Jobticket, so muss dein Arbeitgeber dem neuen Preis zustimmen und deine Zuzahlung dürfte sich ändern.

Bildquellen

  • Schneller und weiter: Deutsche Bahn stellt Fahrplan für 2025 vor: Timo Brauer / inside digital

Keine Kommentare

[-AMP Version-]