Deutsches Bezahlsystem vor dem Aus: Kunden müssen sich umstellen

2 Min. Lesezeit in Pocket speichern
Ein deutsches Bezahlsystem steht vor dem Aus und soll eingestellt werden. Betroffen sind alle Nutzer einer Girocard aller Banken. Wir zeigen dir, welche Alternativen es gibt und was betroffene Kunden tun können.
Deutsches Bezahlsystem vor dem Aus: Kunden müssen sich umstellen

Deutsches Bezahlsystem vor dem Aus: Kunden müssen sich umstellen

Giropay, früher auch als Paydirekt bekannt, ist ein Online-Bezahlverfahren und wird von einem Zusammenschluss vieler deutscher Banken betrieben. Giropay ist die deutsche Alternative zu PayPal und ermöglicht das Bezahlen im Internet mit Girocard (umgangssprachlich EC-Karte).

Giropay soll eingestellt werden

„Im Rahmen ihrer Gesellschafterversammlung haben die Gesellschafter der Paydirekt GmbH unter Vorbehalt der Zustimmung ihrer entsprechenden Gremien die Einstellung des Zahlverfahrens Giropay zum Ende dieses Jahres beschlossen“, heißt es von Paydirekt. Abschließende Gremienbeschlüsse hierzu stünden och aus.. Entscheiden sich auch diese für eine Einstellung, hätte dies weitreichende Folgen für die Kunden fast aller Banken in Deutschland. So sind die Sparkassen, Volks- und Raiffeisenbanken, Commerzbank, Comdirect, Deutsche Bank und Postbank direkt an dem Zahlungsdienstleister beteiligt und fast alle anderen Banken nutzen den Dienst ebenfalls.

„Bargeld soll abgeschafft werden“: Das sind die Pläne der Politik

Sollte Giropay eingestellt werden, müssen Kunden mit Girocard auf andere Bezahlmethoden wechseln. So kannst du ohne Kreditkarte alternativ mit Sofortüberweisung, auf Rechnung oder per Vorkasse bezahlen. Auch lässt sich PayPal ohne Kreditkarte verwenden. Dafür muss man sein Konto jedoch mit dem Dienst verknüpfen. Außerdem soll es schon bald eine europäische Alternative zu Giropay geben.

Europäische Alternative startet bald

Die Pläne zur Einstellung von Giropay kommen unmittelbar vor dem geplanten Start von Wero. Hierbei handelt es sich um eine PayPal-Alternative der „European Payments Initiative“ (EPI), welche von einem Zusammenschluss der europäischen Banken entwickelt wird. Der neue Dienst soll Ende Juni starten und europaweit zur Verfügung stehen.

Doch auch ohne neue, europäische Alternative stand es nicht gut um Giropay. So konnte sich der Bezahldienst nie wirklich am Markt durchsetzen. Laut eigenen Angaben bieten gerade einmal die Hälfte aller bekannten Online-Shops in Deutschland die Bezahlung per Giropay an. Und wie die Süddeutsche Zeitung berichtet, seien die Zahlungen mit Giropay in jüngster Vergangenheit erneut zurückgegangen. Mit der Mission eine deutsche Alternative zu PayPal zu schaffen, sei Giropay gescheitert. In anderen Ländern konnten sich ähnliche Dienste deutlich besser durchsetzen. Etwa Twint in der Schweiz.

Keine Kommentare

[-AMP Version-]