Es ist „das Ende einer Ära“, schreibt die Telekom in einem Blog-Eintrag. Noch in diesem Jahr wird sie ihren Auskunftsdienst einstellen, der vor 20 Jahren noch millionenfach nachgefragt war. Noch ist das Angebot unter der Kurzwahl 11833 zu erreichen. Aber nur noch bis Ende November 2024. Ab dem 1. Dezember 2024 bleiben Anrufe bei der Telekom-Auskunft unbeantwortet.
Telekom Auskunft: Kaum noch Nachfrage
Laut Angaben des Bonner Telekommunikationskonzerns gingen bei der Auskunft im Jahr 1995 noch 550 Millionen Anfragen ein. Zur Erinnerung: Damals war das Internet nicht weitverbreitet, schnelle Breitbandzugänge noch undenkbar. Doch seitdem ist der Erfolg des World Wide Web kaum aufzuhalten. Mit Folgen für die Auskunft. Die Nachfrage schrumpft nach Angaben der Telekom jedes Jahr um rund 20 Prozent und wird heutzutage kaum noch genutzt.
Thomas Zähringer begleitet die Auskunft bei der Telekom seit vielen Jahren. Er sagt: „Das Angebot ist aus der Zeit gefallen. Digitale Services am Handy haben der Auskunft einfach den Rang abgelaufen.“ Über Internet-Suchmaschinen oder digitale Auskunftsportale sind gewünschte Informationen, die früher über die Auskunft abgefragt wurden, heute nur wenige Klicks entfernt.
Eingespartes Geld soll anders investiert werden
Neben der Inlandsauskunft und dem dort nutzbaren Weckservice stellt die Telekom ab dem 1. Dezember 2024 auch die Auslandsauskunft (11834) ein. Der Grund: Eine kostendeckende Bereitstellung sei bei deutlich unter zwei Millionen Anrufen pro Jahr nicht mehr möglich. Die eingesparten Mittel möchte das Unternehmen nach eigenen Angaben in zukunftsfähige Infrastrukturen wie Glasfaser– und Mobilfunknetze sowie digitale Services investieren.
Ein weiterer Aspekt, der die Nachfrage an Auskunfts-Diensten hat einbrechen lassen, wird von der Telekom in ihrem Blog-Eintrag allerdings verschwiegen: die ziemlich hohen Kosten. Wer etwa die 11833 aus dem Festnetz anruft, muss dafür nämlich 1,99 Euro bezahlen. Nicht pro Anruf, sondern pro Minute. Das kann schnell richtig teuer werden.
Schade