Mit der Deutschen Telekom hat am Donnerstag der letzte große Mobilfunk-Netzbetreiber seinen Abschlussbericht für das Jahr 2021 präsentiert. Zuvor hatten schon Vodafone und auch Telefonica Deutschland (O2) ihre neuesten Zahlen vorgelegt. Die Telekom konnte nicht nur finanziell überzeugen, sondern auch mit Blick auf die Kundenzahlen. Allerdings in erster Linie nur in Deutschland und in den USA.
Telekom steigert den Umsatz kräftig
Der konzernweite Umsatz der Telekom legte im vierten Quartal um 4,7 Prozent auf 28,93 Milliarden Euro zu. Im Gesamtjahr 2021 verbesserten sich die Umsatzerlöse sogar um 7,7 Prozent auf 108,79 Milliarden Euro. Das bereinigte EBITDA machte ein Plus von 0,2 Prozent auf 10,46 Milliarden (Q4 2021) respektive 6,9 Prozent auf 43,18 Milliarden Euro (ges. 2021). Der Gewinn ging im Weihnachtsquartal im Vergleich zum gleichen Quartal des Vorjahres um 71,8 Prozent auf 471 Millionen Euro zurück, legte im Gesamtjahresvergleich aber um 0,4 Prozent auf 4,18 Milliarden Euro zu.
Das Deutschland-Geschäft steuerte im vierten Quartal 6,33 Milliarden Euro zum Umsatz bei (+1,0 Prozent). Im Gesamtjahr 2021 lag der Umsatz hierzulande bei 24,16 Milliarden Euro, was einem Wachstum von 1,6 Prozent entsprach. Getrieben wurden die steigenden Umsätze durch das stark aufstrebende Mobilfunkgeschäft. Denn im vierten Quartal ist es der Telekom das dritte Quartal in Folge gelungen, die Kundenzahl um mehr als 1 Million zu steigern. Zwischen Oktober und Dezember konnte der Bonner Konzern in Summe 1,03 Millionen neue Kunden gewinnen – davon 215.000 Vertrags- und 812.000 Prepaid-Kunden.
Telekom gewinnt 2021 rund 5 Millionen Mobilfunkkunden in Deutschland
Zum Stichtag Ende Dezember standen in Deutschland 23,13 Millionen Vertragskunden und 30,08 Millionen Prepaid-Kunden in den Telekom-Bilanzen. Rund 4,6 Millionen Telekom-Kunden nutzen die Option StreamOn, mit der bestimmte Nutzungen von Streamingdiensten nicht auf das Datenvolumen des Tarifs angerechnet werden – 16 Prozent mehr als ein Jahr zuvor. In Summe konnte der Konzern im vergangenen Jahr knapp 5 Millionen neue Mobilfunkkunden in den eigenen Reihen begrüßen. Das ist ein Wachstum, von dem die Wettbewerber nur träumen können.
Zu dieser Betrachtung gehört aber auch die Erkenntnis, dass die Telekom ihre Vertragskundenzahl im vergangenen Jahr um 2,85 Millionen nach unten korrigieren musste, während die Zahl der weniger werthaltigen Prepaid-Kunden um 7,59 Millionen zulegte; hauptsächlich getrieben durch Automotive-Initiativen im Geschäftskundenbereich. Grund ist primär eine Umbuchung jener Kunden des Mobilfunk-Discounters Lebara, die die Telekom im ersten Quartal 2021 in ihren Bilanzen kurzerhand von Vertrags- zu Prepaid-Kunden machte. Ohne diesen Einmaleffekt legte die Zahl der Vertragskunden im Gesamtjahr 2021 bei der Telekom selbst und bei der Tochtermarke Congstar laut eigenen Angaben um 666.000 zu.
Weniger Festnetz-, aber mehr Breitband-Kunden
Im deutschen Festnetzgeschäft ging die Kundenzahl im vierten Quartal um 18.000 auf 17,53 Millionen zurück. Gleichzeitig stieg aber die Kundenzahl der in Eigenregie betreuten Breitbandkunden um 84.000 auf 14,48 Millionen an. Die Zahl neuer TV-Kunden (IPTV & Satellit) kletterte um 35.000 auf nunmehr rund 4 Millionen. Weiter stark rückläufig: die Zahl von Telekom-Wettbewerbern gemieteten Teilnehmeranschlussleitungen (TAL) für die Realisierung von Breitband-Anschlüssen auf der „letzten Meile“ der Telefon- und Internetübertragung. Sie ging um 122.000 auf 3,62 Millionen zurück. MagantaEins, das Bündelprodukt aus Festnetz- und Mobilfunkvertrag nutzten zum Jahresende rund 5,3 Millionen Kunden – 217.000 mehr als Ende 2020.
Betrachtet man das Gesamtjahr 2021, verlor die Telekom in Summe 65.000 Festnetzanschlüsse. Gleichzeitig legte die Zahl der geschalteten Breitbandanschlüsse um 360.000 zu. Bei den TV-Kunden war ein Wachstum um 137.000 Anschlüsse zu registrieren, während die Zahl der geschalteten TAL um 479.000 zurückging.
Geschäft in den USA läuft prächtig, Festnetzgeschäft in Rumänien verkauft
Abseits von Deutschland floriert vorwiegend das Mobilfunkgeschäft in den USA. Im vierten Quartal konnte die Telekom bei T-Mobile US die Kundenzahl um fast 1,8 Millionen auf 108,72 Millionen steigern. Dabei verbesserte sich der Bestand an Vertragskunden um 1,75 Millionen auf 87,66 Millionen.
Im restlichen Europa ging die Zahl der Mobilfunkkunden hingegen um 575.000 auf 45,82 Millionen zurück. Bei den werthaltigen Vertragskunden musste die Telekom sogar einen Rückgang um 855.000 auf 26,58 Millionen verkraften. Das europäische Festnetzgeschäft ging um 1,32 Millionen auf 7,8 Millionen zurück, die Zahl der Breitbandanschlüsse reduzierte sich um 729.000 auf 6,38 Millionen und bei den TV-Anschlüssen war ein Minus von 1,11 Millionen auf 4,02 Millionen zu verzeichnen. Zu berücksichtigen ist bei diesen Zahlen, dass die Telekom im September vergangenen Jahres die Telekom Romania Communications veräußerte. Das rumänische Festnetzgeschäft ist entsprechend in den Anschluss- und Kundenzahlen zum 31. Dezember 2021 nicht mehr enthalten.
Die Jahresbilanz fällt in den USA mit einem Plus von 6,66 Millionen Mobilfunkkunden – davon 6,31 Millionen Vertragskunden – besonders stark aus. In Europa war trotz der Kundenverluste im vierten Quartal noch ein Wachstum um 197.000 Mobilfunkkunden möglich. Allerdings nur, weil die Telekom viele Prepaidkarten verkaufen konnte. Im Vertragsgeschäft ging die Kundenzahl im vergangenen Jahr europaweit um 269.000 zurück. Das lag hauptsächlich an der Veräußerung des rumänischen Festnetzgeschäfts, das auch den Verlust von 992.000 Mobilfunkkunden nach sich zog.
In anderen europäischen Landesgesellschaften wie in Ungarn (+207.000), Polen (+344.000) oder auch Österreich (+184.000) lief das Mobilfunkgeschäft im vergangenen Jahr deutlich besser. Ein Minus gab es auch bei den Festnetz- (-1,28 Millionen), Breitband- (-562.000) und TV-Kunden (-1,03 Millionen) in Europa.
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