Hintergrund ist eine Änderung des Postgesetzes. Dieses sieht bisher vor, dass die Deutsche Post dafür sorgen muss, dass ein Großteil der Briefe am nächsten Werktag zugestellt wird. Dieses Postgesetz wird aber aktuell geändert. Die Ampel-Regierung hat sich nun auf die letzten Details verständigt, das Gesetz muss nun durch den Bundestag und Bundesrat. Doch große Änderungen sind hier nicht zu erwarten. Und damit ist klar: Die Deutsche Post wird bedeutend langsamer.
Deutsche Post: Briefe brauchen künftig bis zu drei Tage
95 Prozent der Standardbriefe haben künftig drei Werktage Zeit, um zugestellt zu werden. 99 Prozent der Briefe müssen am vierten Werktag beim Empfänger sein. Eilige Sendungen und Dokumente solltest du also mit Inkrafttreten des Gesetzes nicht mehr als Standardbrief verschicken. Es wird aber erwartet, dass die Deutsche Post einen schnelleren Prio-Brief einführt, der dann schneller in die Zustellung geht. Ein ähnliches Produkt hat die Deutsche Post schon heute im Angebot, Unterschiede bei der Transportgeschwindigkeit gibt es aber kaum.
Dass die Änderung für die Post nicht überraschend kommt, kannst du daran sehen, dass die Post schon Ende März ihre Nachtflüge für den Transport von Briefen eingestellt hat. Dieser sogenannte Nachtsprung sollte die geforderte Zustellquote hochhalten und Briefe zwischen den Großraumregionen Berlin und Stuttgart schnell transportieren. Sie werden nun in Sprintern durch Deutschland gefahren, LKWs wären zu langsam. Die Umstellung war offenbar auch möglich, weil die Briefmengen in den vergangenen Jahren massiv zurückgegangen sind.
Auch ohne einen möglichen Priobrief wird eine Erhöhung des Briefportos für normale Briefe erwartet. Die Deutsche Post wollte dieses schon in diesem Jahr erhöhen, wurde aber eingebremst. Gleichzeitig dürften die Kosten für die Deutsche Post durch das neue Postgesetz aber sinken, da sie nicht mehr jede Verbindung zwischen den verschiedenen Briefzentren jede Nacht bedienen muss.