Die Deutsche Post hatte zuletzt gar damit gedroht, sich aus der freiwilligen Universaldienstverpflichtung zurück zu ziehen. Diese Drohung – so scheint es – ist angekommen; auch wenn die Post die Pläne inzwischen dementiert hat. In einem jetzt vorgelegten Eckpunktepapier des Bundesministeriums für Wirtschaft und Klimaschutz heißt es, die Vorgaben zu einer 80-prozentigen Zustellung der Briefe am nächsten Werktag könnte wegfallen. Damit hätte die Deutsche Post die Möglichkeit, sich beim Transport der Briefe mehr Zeit zu lassen. Das spart Kosten für das Unternehmen, das unter anderem regelmäßig Postflieger von Stuttgart nach Berlin schickt, um die Zustellquote einzuhalten.
Briefe könnten künftig zwei Tage unterwegs sein
„Die aktuellen Laufzeitvorgaben sind wenig aussagekräftig und sollen angepasst werden“, heißt es im Eckpunktepapier des Ministeriums. Die Vorgabe, dass 80 Prozent der Briefsendungen im Jahresdurchschnitt am nächsten Werktag zugestellt werden müssen, sei „kaum hilfreich“. Schließlich wisse der Absender nicht, ob sein Brief zu diesen 80 Prozent gehöre oder nicht. „Stattdessen könnten Vorgaben mit längeren Laufzeiten und höherer Verbindlichkeit den Bedürfnissen der Nutzerinnen und Nutzer in höherem Maße entsprechen und gleichzeitig eine nachhaltigere Erbringung des Universaldienstes ermöglichen“, so das Ministerium. Gleichzeitig spricht man von einer effektiveren Sendungsverfolgung. Sie könne die Transparenz für die Kunden erhöhen und die Überwachung der Laufzeiten der Bundesnetzagentur unterstützen.
Was heißt das für dich als Kunde? Gut möglich, dass ein normaler Brief künftig im Schnitt zwei Tage unterwegs ist, dafür aber eine Sendungsverfolgung bekommt, wie es heute schon beim Prio-Brief der Fall ist. Vermutlich wird die Post dir gegen Aufpreis auch einen Brief anbieten, der weiterhin am nächsten Tag zugestellt wird – möglicherweise sogar mit einer Garantie.
Auch das Klima spielt eine Rolle
Das Ministerium begründet die Pläne einerseits damit, dass die Anforderungen der Kunden sich geändert hätten. Durch die E-Mail sei die Bedeutung von Briefen deutlich zurückgegangen. Zudem müsse man die ökologischen Bedeutungen von kurzfristigen Lieferzeiten berücksichtigen. Bemühungen der Unternehmen dürften „durch gesetzliche Versorgungsvorgaben nicht beeinträchtigt werden“. Im Klartext: Langsamere Briefe für mehr Klimafreundlichkeit.
Das neue Postgesetz wird voraussichtlich im Laufe des Jahres beschlossen werden. Ob das Eckpunktepapier dabei unverändert angenommen wird, ist unklar.
Schade,
Die Post kommt doch heute shcon nicht mehr „am nächsten Tag“ an?
ich kriege regelmässig Briefe angekündigt (gibts bei gmx, dort wird in der Poststelle beim Abstempeln ein bild gemacht vom Brief)
aber ich kann mit 2-5 Tagen rehcnen bis der Brief irgendwann mal bei mir im briefkasten leigt.
Können auch im worst case mal 2 Wochen sein.
Wo kommen denn bitteschön Briefe am nächsten Tag an?
Wohl ein von der Post erfundenes Märchen! -.-
Das machen die doch schon lange.
Ganz ehrlich: finde ich gut! Die tägliche, mehrmalige Leerung von Zehntausenden Postkästen braucht es heutzutage nicht nicht. Die meisten Briefe heutzutage sind nicht mehr so dringend oder zeitlich kritisch wie früher, da eben vieles elektronisch machbar. Dabei bin ich selbst sogar großer Fan von Post und Briefen, aber eine Zustellung jeden zweiten Werktag reicht doch völlig, also 3x pro Woche. Mo,Mi,Fr Zustellung in einem PLZ-Gebiet, Di,Do,Sa ist die benachbarte PLZ dran. Schonung von Ressourcen, Arbeitskräften und Klima.
Ob nun eine Bestätigung der Behörde, Krankenkasse, Bank usw. ‚eventuell‘ am Folgetag eintrifft, oder garantiert nach 2 Tagen, dann doch lieber das Letztere. Für zeitlich wirklich kritische Sendungen könnte es eine Sonderlösung mit Aufpreis geben, wie schon heute mit der Prio-Briefmarke.
Ach so, Voraussetzung des Ganzen sollte sein, dass eben die genannten Behörden, Banken und Krankenkassen auch zwingend per Email/elektronisch erreichbar sind und man Anträge nicht zwingend per Post einreichen müsste. In Zeiten von Verifizierung per SMS und App ist ja die Sicherheit kein Problem. Der Gesetzgeber müsste also endlich auch Emails rechtlich als „schritlichen Weg“ mit Brief und Fax gleichsetzen.
So machtman einem Betrieb kaputt der über 500 Jahre Bestand hatte. Stümper, alles Geldgeile Stümper und Dilledanten….