Im Jahr 2000 hat es in Dänemark 221 bewaffnete Banküberfälle gegeben, 2017 waren es nicht mal zehn und 2022 nicht einen einzigen, teilte die Bankenvereinigung Finansforbundet mit. Auch in Skandinavien verliert das Bargeld an Bedeutung. Dabei gab es 2021 in Deutschland noch einige Raubüberfälle. Werden deutsche Bankfilialen den drastischen Schritt der Skandinavier für ihre Kunden ebenfalls gehen?
Banken gegen eine bargeldlose Zukunft
Ein Sprecher der Sparkassen-Finanzgruppe hat auf die Anfrage der Reaktion des Der Westen-Magazins geantwortet: „Deutschland ist noch immer ein Bargeld-Land. Entsprechend werden die Sparkassen auch weiterhin flächendeckende Bargeldversorgung der Bevölkerung sicherstellen. Bargeld spielt im Alltag der Menschen in Dänemark fast keine Rollen mehr. Entsprechend wurde dort das Angebot der Nachfrage angepasst.“
Eine Reduzierung kommt für die Commerzbank zum aktuellen Zeitpunkt ebenfalls nicht infrage: „Bargeld bleibt ein wichtiger Bestandteil der Commerzbank-Dienstleistungen. Die Bestände passen wir dem Bedarf an“, erläuterte ein Sprecher. Der Bundesverband der Deutsche Volksbanken und Raiffeisenbanken spricht sich ebenfalls gegen die Reduzierung der Bargeld-Bestände in ihren Filialen aus: „Bargeld wird von Verbrauchern hierzulande immer noch gern als Bezahlmittel genutzt, daher können Bankkunden in Deutschland weiterhin auf eine Geldautomaten-Infrastruktur setzen, die sich am Bezahlverhalten ausrichtet. Über die Ausstattung seines jeweiligen Geldautomatennetzes entscheidet jedes Kreditinstitut selbst.“
Ähnlicher Meinung sind die Deutsche Bank und die Postbank. Das bargeldlose Zahlen setze sich in Deutschland immer mehr durch. „Vor allem bei Jüngeren wächst die Bereitschaft, komplett auf Bargeld zu verzichten.“ Sie fügen jedoch hinzu: „Für die Mehrheit der Älteren ist das aber noch keine Option. Als Deutsche Bank und Postbank beobachten wir das Bargeldverhalten unserer Kunden und den Markt sehr genau. Zum jetzigen Zeitpunkt gehen wir davon aus, dass uns Bargeld auch noch in Zukunft erhalten bleibt. Wir werden somit grundsätzlich weiterhin Bargeld am Schalter zur Verfügung stellen. Die Anzahl dieser Schalter richtet sich nach der jeweiligen Bargeldnachfrage vor Ort.“