Deutsche Bahn mit fahrerlosen Zügen: Hier wird bald vollautomatisch ans Ziel gefahren

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Die Deutsche Bahn setzt bald fahrerlose Zügen ein. Durch die Initiative Digitale Schiene Deutschland sollen so Züge vollautomatisch ans Ziel fahren. Zwei erste Lokomotiven sind jetzt mit entsprechender Technik ausgerüstet.
Siemens Wasserstoff-Zug
Der erste Wasserstoff-Zug von SiemensBildquelle: Timo Brauer / inside digital

Die Nachrichtenlage bei der Deutsche Bahn drehte sich in den vergangenen Tagen und Wochen vor allem um den Tarifstreit mit der EVG und die Überlastung durch das Deutschlandticket. Jetzt gibt es jedoch auch einmal gute Nachrichten vom kriselnden Unternehmen. Die Bahn und Teilnehmer aus der Industrie erproben nämlich jetzt vollautomatisiertes Fahren von Zügen. Das Forschungs- und Entwicklungsprojekt „AutomatedTrain“ ermöglicht dabei den flexibleren Einsatz von Zügen durch fahrerloses Fahren. Dabei haben unter anderem Siemens Mobility und Bosch zusammen mit der Deutschen Bahn zwei Regionalzüge mit spezieller Sensortechnik ausgerüstet. Der Bund fördert das Projekt laut Bahn mit rund 42,6 Millionen Euro.

Hier werden die fahrerlosen Züge eingesetzt

Du als Bahnreisender oder Pendler hast jedoch noch nichts von dem Forschungsprojekt, auch wenn es jetzt in den ersten Zügen zum Einsatz kommt. Denn in den kommenden drei Jahren fahren vorerst nur zwei vollautomatisierte Züge für Bereitstellungs- und Abstellungsfahrten. Das heißt im Klartext, dass die Bahn auf herkömmlichen Strecken noch keine der fahrerlosen Züge einsetzt. 

Siemens Mobility rüstet einen eigenen Zug und einen der S-Bahn Stuttgart mit der Technik aus. Daraufhin fährt der Mireo Smart Zug aus der Abstellanlage bis zur ersten Station vollautomatisiert. Danach übernimmt ein normaler Lokführer das Ruder. Beide Züge besitzen laut Bahn die gleiche Hardware, jedoch unterschiedliche Software. So will man Daten zur Zusammenarbeit von Hard- und Software sammeln und die Reaktionen der unterschiedlichen Systeme abgleichen. 

Hinderniserkennung wie beim autonomen Fahren

Die Züge müssen vor allem Hindernisse erkennen können und hier gibt es bauartbedingt einen großen Unterschied zum autonomen Fahren im Auto. Ausweichen kann ein Zug nämlich nicht. Trotzdem funktioniert die Sensorik dahinter ähnlich dem im intelligenten Auto. 

Das Projekt ist nicht das Erste seiner Art. In U-Bahnen wird automatisiertes Fahren schon länger praktiziert. Unter anderem in Nürnberg fahren einige Linien schon länger ohne Fahrer durch den Untergrund. 

Mitreden

4 KOMMENTARE

  1. Nutzerbild Vince

    „Das erste seiner Art“ – welche „Art“ ist da gemeint? Die S 21 in Hamburg fährt zwischen Berliner Tor und Bergedorf schon länger autonom.

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  2. Nutzerbild Rico

    Und hier glaubt man wirklich, dass diese autonomen Züge etwas verbessern?
    Wenn Weiche kaputt, Fahrgast im Gleis oder Oberleitung runter. Werden auch diese Fahrzeuge nicht weit kommen.
    Hauptsache im Bericht den Lokführer als Sündenbock hinstellen. #unsereMedien

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  3. Nutzerbild variedman

    Gute Nachrichten? Wann zählt eigentlich mal der Mensch, der mehr auf der Kirsche hat, als nur Nullen und Einsen? Aber wichtiger ist ja, dass das Management satte Boni bekommt. Die Menschen, die an der Basis, an der Kundschaft arbeiten könnte.

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  4. Nutzerbild Lint Dompteur

    ich finde es einen irrsinnige Geldverschwendung. Anstatt die teilweise noch aus den 1920er Jahren stammende Infrastruktur zu ersetzen, zu Elektrifizieren und mehr Ausweichgleise zu bauen…. und den Riesigen Verwaltungsapparat abzubauen. Das würde mehr Geld sparen als den Lokführer sich wegzulassen. Durch Störungsbehebung und erkennen von Fehlplanung retten meistens Lokführer den Betrieb. Vor Totalausfall.

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