Deutsche Bahn: Jetzt fangen die Probleme erst richtig an

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In den kommenden Wochen und Monaten dürfte das Reisen mit der Deutschen Bahn für viele Passagiere noch stärker zu einer Geduldsprobe werden als ohnehin schon. Denn die Bahn startet mit der Generalsanierung ihrer Strecken.
Bagger an der Riedbahn im Einsatz.
Die Deutsche Bahn arbeitet in den kommenden Wochen unter anderem an der Riedbahn. Störungen und Verspätungen dürften die Folge sein.Bildquelle: Deutsche Bahn AG / Oliver Lang

Pünktlich mit der Deutschen Bahn unterwegs zu sein, könnte in den kommenden Monaten noch stärker zu einem Lotteriespiel werden als ohnehin schon. Denn nach der FußballEuropameisterschaft startet die Bahn mit der Generalsanierung einer der wichtigsten Teilstrecken in Deutschland: der Riedbahn zwischen Frankfurt/Main und Mannheim. Für fünf Monate geht hier im Fernverkehr ab Montagabend nichts mehr. Und weil viele Züge diesen Streckenabschnitt passieren müssen, sind Verspätungen auch in anderen Landesteilen zu erwarten.

Deutsche Bahn sperrt die Riedbahn – für fünf Monate

Die Sperrung der rund 70 Kilometer langen Riedbahn beginnt laut Informationen der Deutschen Bahn um 23 Uhr. Erst am 14. Dezember dieses Jahres, also pünktlich zum nächsten großen Fahrplanwechsel, ist mit einem Ende der Bauarbeiten zu rechnen. Der Umfang an bevorstehenden Arbeiten ist groß. Es werden Gleise und Oberleitungen auf 117 Gleiskilometern erneuert, 152 Weichen und Signale saniert. Auch an Bahnhöfen entlang der Strecke kommt es zu Bauarbeiten.

Aufgrund der Streckensanierung kommt es auf vielen Strecken zu Umleitungen und Halteausfällen. Unter anderem die Bahnhöfe von Karlsruhe und Mannheim werden teilweise nicht mehr angefahren. Wichtig: Auch Züge, die zum Flughafen Frankfurt fahren, können von massiven Verspätungen betroffen sein oder ganz ausfallen. Es ist deswegen ratsam, unter Umständen einen früheren Zug zu wählen oder auf IC-Busse auszuweichen, die im Ersatzverkehr zwischen Mannheim und Frankfurt-Flughafen verkehren.

Streckensperrung auch zwischen Köln und Frankfurt

Und auch an anderer zentraler Stelle ist die Bahn mit einer Baustelle aktiv, die sich negativ auf die Pünktlichkeitswerte im Fernverkehr auswirken dürften. Zwischen Köln und Frankfurt/Main ist ab Dienstag auf der ICE-Schnellfahrstrecke nämlich bis zum 12. August 2024 ebenfalls kein Zugverkehr mehr möglich. Es werden Gleise und Weichen erneuert. Die Folge: Umleitungen über eine Strecke entlang des Rheins, was zu verlängerten Reisezeiten von bis zu 90 Minuten führt. Die Halte in Siegburg/Bonn, Montabaur und Limburg Süd entfallen. Sie werden ersatzweise mit dem IC Bus angefahren.

Diese und ähnliche Baustellen wird es bei der Deutschen Bahn in den kommenden Jahren immer wieder geben. Denn 40 Strecken will die Bahn bis zum Jahr 2030 umfassend modernisieren. Das soll sich langfristig positiv auf die Pünktlichkeit der Fernverkehrszüge auswirken. Für Mai 2024 weist die Bahn eine betriebliche Pünktlichkeit im Fernverkehr von 63,1 Prozent aus. Im Juni soll dieser Wert noch einmal deutlich schlechter ausgefallen sein.

Über diese und weitere Baustellen im Streckennetz der Deutschen Bahn kannst du dich auch in unserem zugehörigen Ratgeber informieren. Dort kannst du auch die Information finden, dass beispielsweise zwischen dem 19. Juli und dem 2. August 2024 mitten im Ruhrgebiet mit Beeinträchtigungen zu rechnen ist.

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