Deutsche Bahn: Erhalten Kunden jetzt wirklich Geld zurück?

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Aktuell finden einige Kunden der Deutschen Bahn Briefe in ihren digitalen Briefkästen, in denen von einer Rückzahlung in Höhe von 14,80 Euro die Rede ist. Doch wie kommen Betroffene an das Geld? Oder steckt hinter den Briefen mehr, als es zunächst scheint?
DB-Logo vor Geld im Hintergrund

DB-Kunden werden Rückzahlungen in Aussicht gestellt

Die Verbraucherzentrale listet im Rahmen ihres Phishing-Radars kontinuierlich die neuesten Phishing-Mails auf. Selbstverständlich ist die Liste nicht erschöpfend; auch andere Mails sind im Umlauf. Sie zeigt allerdings, bei welchen E-Mails man als Nutzer derzeit auf jeden Fall ein Auge offen halten sollte. In der laufenden Woche gehören dazu die folgenden Unternehmen und Organisationen.

Rückzahlungen für DB-Kunden angekündigt

Deutsche Bahn

Dass die Deutsche Bahn keinen sonderlich guten Ruf genießt, ist kein großes Geheimnis. Zwar versucht das Unternehmen, dies zu ändern – etwa mit weiterführenden Informationen zu verspäteten Zügen oder Kommunikations-Schulungen für Zugführer –, doch die Erfolge halten sich in Grenzen. Und nun scheint ein neues Problem mit den Zahlungssystemen der DB aufgetreten zu sein. So wirkt es zumindest auf den ersten Blick. In einer E-Mail, die manche DB-Kunden nach Informationen der Verbraucherzentrale jüngst erhalten haben sollen, ist von einem zu hoch berechneten Betrag die Rede. Betroffene hätten 14,80 Euro zu viel gezahlt und nun würde sich die DB um eine zeitnahe Rückerstattung bemühen. Doch wer sich nun auf eine Rückzahlung freut, wird enttäuscht werden. Denn bei der E-Mail handelt es sich um Phishing-Betrug.

Wer auf den Button mit der Aufschrift „Rückerstattung anfordern“ klickt, wird auf eine gefälschte DB-Website weitergeleitet. Sämtliche hier eingetragenen Nutzer- und Kontodaten landen bei Cyberkriminellen und können fortan zum Abzweigen von Geld oder für Identitätsdiebstahl genutzt werden. Daher empfehlen wir, die DB-Mail unbeantwortet in den Spam-Ordner zu verschieben.

PayPal

Auch PayPal-Kunden finden sich gegenwärtig im Phishing-Kreuzfeuer wieder. So geht aus einer entsprechenden E-Mail hervor, dass PayPal das Konto des Empfängers vorübergehend gesperrt hätte. „Da Sie Ihre Kontoinformationen noch nicht bestätigt haben“, werden die Empfänger aufgeklärt. Im weiteren Verlauf ist von einer „3DS-Doppelautorisierung“ die Rede, die über einen hinterlegten Button aktiviert werden soll. In Wahrheit scheint die Phishing-Mail jedoch mit dem Ziel verschickt worden zu sein, die Zwei-Faktor-Authentifizierung von PayPal auszuhebeln. Entsprechend sollte auch dieses Schreiben im Spam-Ordner enden.

Deutsche Bank

Nicht nur die Kunden der Deutschen Bahn, sondern auch die der Deutschen Bank müssen sich gegenwärtig vor Phishing hüten. Insbesondere, wenn eine Sperrung des Online-Bankings thematisiert wird. Warum das Konto gesperrt wurde, erklären die Cyberkriminellen nicht. Das Schreiben setzt die Empfänger lediglich darüber in Kenntnis, dass das Kreditinstitut zusätzliche Informationen aus dem Aktivierungsbrief benötige. Und das innerhalb eines Zeitraums von lediglich 48 Stunden. Allein dieser Umstand deutet auf Phishing hin. Ansonsten sollte man die Adresse des Absenders stets in Augenschein nehmen, bevor man irgendwelche Informationen preisgibt.

Phishing 2024 – bisherige Fälle

Die Liste an Phishing-Versuchen in Deutschland wird immer länger. Klar zu erkennen ist, dass es vorwiegend große Unternehmen betrifft. Sie haben viele Kunden und damit viele potenzielle Opfer von Phishing. Diese Liste zeigt, welche Unternehmen im Jahr 2024 schon von Phishing-Betrügern genutzt wurden, um deine Daten oder dein Geld zu stehlen:

  • 1&1
  • Amazon
  • Booking.com
  • Comdirect
  • Commerzbank
  • Consorsbank
  • Deutsche Bahn
  • Deutsche Bank
  • DHL
  • Disney+
  • DKB
  • FedEx
  • Hypovereinsbank
  • ING
  • IONOS
  • Klarna
  • LBB
  • McAfee
  • N26
  • Netflix
  • PayPal
  • Postbank
  • Santander
  • Schufa
  • Sparkasse
  • Targobank
  • Telekom
  • TF Bank
  • VR-Bank
  • WEB

Was ist Phishing eigentlich?

Wenn man an Cyberkriminelle denkt, kommen einem sofort Hollywood-Bilder von Unbekannten in Kapuzenpullis in den Sinn, die in einem Keller vor fünf Bildschirmen sitzen und ihren Blick auf das Pentagon richten. Die Wahrheit sieht allerdings oftmals ganz anders aus. Denn man braucht weder fünf Bildschirme noch große Kenntnisse über Sicherheitssoftware, um an das Geld von Internetnutzern zu gelangen. Sogar ein Kapuzenpulli ist dafür nicht zwingend erforderlich. Viele Anwender verraten ihre Zugangsdaten nämlich freiwillig, wenn man sie darum bittet.

Alles, was dazu benötigt wird, ist eine E-Mail etwa im Amazon-Look, die Empfänger über ungewöhnliche Kontoaktivitäten oder eine AGB-Änderung unterrichtet. Anschließend fordern die Täter ihr Opfer dazu auf, eine Autorisierung durchzuführen; indem es einen Link anklickt und sich in seinem Account anmeldet. Nur führt der Link nicht zur Amazon-Website, sondern zu einer Kopie. Die hier eingetragenen Login-Daten landen direkt bei den Cyberkriminellen. Mittlerweile steckt hinter Phishing eine regelrechte Industrie.

Weitere Betrugsmaschen & Schutzmechanismen:

So erkennst du Phishing-Mails

Sobald die Betrüger deine Nutzerdaten erbeutet haben, können sie diese beispielsweise zum Identitätsdiebstahl verwenden. Sollten die Anmeldedaten zu einem mit dem Bankkonto verknüpften Dienst gehören, könnte auch dein Portemonnaie darunter leiden. Darum solltest du auf E-Mails im Allgemeinen und auf Nachrichten der oben genannten Anbieter im Besonderen achten. Weist die E-Mail Rechtschreibfehler auf? Wie sieht es mit direkter Kundenansprache aus? Handelt es sich bei dem Absender respektive bei der E-Mail-Adresse des Absenders im Kopf der E-Mail tatsächlich um PayPal? Gehört die verlinkte Webseite dem Online-Bezahldienst, oder ist die URL eher kryptisch? Alle diese Fragen können eine Phishing-Mail enttarnen.

Eine weitere, gute Selbstschutz-Maßnahme stellt die Zwei-Faktor-Authentifizierung (2FA) dar. Dabei handelt es sich um einen doppelten Anmeldeschutz, bei dem neben den Anmeldedaten eine zweite Anmeldeschranke eingerichtet wird – etwa in Form eines Codes, der auf eine zuvor hinterlegte Telefonnummer zugestellt wird. Diesen können Cyberkriminelle in der Regel nicht so einfach ergattern. Obwohl auch diese Schutzlinie nicht unüberwindbar ist. Weitere Informationen zu dem Thema erhältst du in unserem Phishing-Ratgeber:

Bildquellen

  • Phishing-Betrug: wk1003mike / shutterstock.com
  • DB-Kunden werden Rückzahlungen in Aussicht gestellt: inside digital / DB

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