Wie der Tagesspiegel berichtet, sieht der Sanierungsplan für das Schienennetz der Bahn vor, dass bis 2030 insgesamt 43 Strecken mit einer Länge von insgesamt 4.200 Kilometern gesperrt werden. Zum Glück nicht alle auf einmal und nicht die ganze Zeit. Doch die Sperrungen, von denen der Tagesspiegel jetzt exklusiv berichtet, werden sich in ganz Deutschland bemerkbar machen. Dabei sind die Pläne zwar offenbar noch nicht final, aber schon sehr konkret. Das Ziel: Das Schienennetz soll wieder fit gemacht werden. So soll es langfristig zusätzliche Kapazitäten, weniger Langsamfahrstellen und weniger Verspätungen geben. Entsprechende Ankündigungen gab es schon im vergangenen Sommer.
Bahn-Hauptstrecken werden fünf Monate lang voll gesperrt
Die einzelnen Sperrungen werden dem Bericht nach jeweils etwa fünf Monate dauern. Man hat sich für die radikale Form der Vollsperrung entschieden, weil so schneller gebaut werden kann. Andernfalls müssten die Fahrgäste nach Einschätzung von Experten viel länger mit Einschränkungen auf den Bahnstrecken leben. So verfährt man nun lieber nach dem Motto „Lieber kurz und schmerzvoll, also lang und quälend:“
Bekannt war bereits, welche Strecken für 2024 und 2025 anstehen. Die Pläne für 2026 bis 2030 sind neu und befinden sich demnach gerade in der Abstimmung. Der lange Vorlauf ist notwendig, um die entsprechende Gewerke zu koordinieren, Ersatzverkehre und Umleitungen zu planen und die europaweiten Güterverkehre darauf auszulegen.
2024
Im zweiten Halbjahr will die Bahn die Strecke Mannheim-Frankfurt/Main generalsanieren
2025
Einmal mehr will DB Netz an der Strecke Hamburg-Berlin bauen. Außerdem steht Emmerich-Oberhausen auf der Bauliste.
2026
Die Strecke Hamburg-Hannover gehört zu den wichtigsten in ganz Deutschland – auch für den Güterverkehr. Sie steht 2026 an. Weitere Pläne für Bauarbeiten gibt es für die rechtsrheinische Strecke zwischen Troisdorf und Wiesbaden sowie die ICE-Strecke Köln-Hagen. Auch im Raum Nürnberg und Passau stehen laut Tagesspiegel große Baumaßnahmen an
2027
Einmal mehr ist Berlin betroffen – dieses Mal die Schnellfahrstrecke nach Hannover. Zudem werden auf der Strecke von Hamm nach Köln über Düsseldorf/Dortmund die Bagger rollen. In Süddeutschland wird man als Fahrgast Probleme zwischen München und Salzburg bekommen.
2028
Wer in Hamburg wohnt und nach Bremen oder Lübeck muss, dürfte 2028 wohl einige Monate auf andere Verkehrsmittel wechseln. Auch der Streckenabschnitt Uelzen-Stendal-Magdeburg steht auf der Wartungsliste. Und auch am Rhein will DB Netz erneut bauen, wenn die Pläne so zur Umsetzung kommen. Dieses mal geht es linksrheinisch zwischen Hürth und Mainz nicht auf der Schiene weiter.
2029/2030
Abgeschlossen werden sollen die Bahn-Arbeiten mit den Relationen Köln-Achen, Fulda-Hanau, Recklinghausen-Münster-Bremen, Ulm-Augsburg, Mannheim-Karlsruhe sowie Saarbrücken-Ludwigshafen.
Laut Tagesspiegel bestätigte die Bahn die Pläne und die Reihenfolge der Arbeiten nicht, wohl aber die Zahl von insgesamt 43 Bauabschnitten. Über die konkreten Arbeiten werde die Bahn rechtzeitig informieren. Für Fahrgäste bedeutet die Arbeiten dann in vielen Fällen große Umleitungen im Fernverkehr, der Ausfall von Verbindungen und im Regionalverkehr auch Schienenersatzverkehr mit Bussen.