Nachhaltigkeit ist schwer in Mode, auch bei den Notebook- und PC-Herstellern. Das zeigt sich schon bei den Verpackungen. Selbst bei größten Bildschirmen kommt nur noch Karton zum Einsatz. Immer mehr Gehäuse werden aus recyceltem Kunststoff gefertigt. Doch in den Rechnern selbst ist noch viel Luft nach oben, etwa bei Notebooks. Damit die möglichst flach gestaltet werden können, werden immer mehr Bauteile, wie etwa die Speicherkomponenten, fest verklebt.
Dell will modulare Komponenten – vom Bildschirm übers Notebook bis zum Server
Mit dem “Concept Luna” hatte Dell im vergangenen Jahr ein Konzept vorgestellt, das einen Schritt weitergehen sollte. Der Hersteller zeigte ein Notebook, bei dem sich ohne größeren Aufwand einzelne Komponenten wechseln ließen. Im selben Augenblick betrat das Startup Framework die Bühne, das mit seinem Framework Laptop, ein Notebook vorstellte, bei dem alles ohne Schwierigkeiten in Eigenregie gewechselt werden kann. Selbst ein Prozessor-Upgrade ist möglich.
Nun präsentiert Dell weitere Details zu seinem Concept Luna, das über das bereits vorgestellte hinausgeht. Künftig sollen sich Module an viel mehr Stellen wiederfinden als bisher gedacht. Sie sollen nicht nur bei Notebooks, sondern in Dells gesamter Produktpalette zum Einsatz kommen und werden allem Anschein nach bereits stillschweigend eingeführt. Im kommenden Jahr sollen weitere Module auf den Markt kommen, darunter auch Display-Panels.
Die modularen Komponenten sollen aus Nachhaltigkeitsperspektive gleich eine ganze Reihe von Vorteilen bieten. Neben einer einfacheren Tauschbarkeit und damit einer einfacheren Reparatur des jeweiligen Gerätes selbst, will Dell bei Schrauben und Kleber sparen und damit den Materialeinsatz verringern. Letzterer soll deutlich häufiger aus Recycling-Prozessen stammen. Künftig soll aus ausgedienten Notebook-Akkus sogar das Kobalt zurückgewonnen werden.
Dell Conept Luna: Günstiger durch Roboter und höhere Markenbindung
Hinter der Strategie steckt jedoch nicht ausschließlich eine neue Aufmerksamkeit in Sachen Nachhaltigkeit. Die einzelnen Module sollen sich leichter mithilfe von Robotern fertigen lassen, was vermutlich zu niedrigeren Fertigungspreisen führt.
Außerdem dürfte Dell auch Gefallen am Gedanken der Kundenbindung finden: Wer bei seinem Notebook, Monitor oder PC stets nur defekte oder technisch überholte Module wechselt, bleibt dem Hersteller treu, denn diese sind natürlich proprietär, also nicht kompatibel zu Geräten anderer Fabrikanten.