Die einzig wahre Liebe zu finden, ist keine einfache Aufgabe. Glücklicherweise wird Suchenden im 21. Jahrhundert kräftig unter die Arme gegriffen. Denn diese haben Zugriff auf unzählige Online-Dating-Portale – dem Internet sei Dank. Die Idee dahinter ist simpel: Man findet sich, verliebt sich und lebt glücklich zusammen bis ans Ende der Tage. Nur widerspricht dies dem Konzept der Dating-Seiten, denn mit glücklichen Pärchen lässt sich kein Geld verdienen. Daher setzen einige Plattformen auf nicht nur moralisch, sondern auch gesetzlich fragwürdige Methoden. Mehrere solcher Portale wurden nun ins Rampenlicht gerückt.
Dating-Portale mit offiziellen Fake-Profilen
Wie das Portal Watchlist Internet berichtet, setzen die beiden Dating-Plattformen live-treffen.com und royacca.com auf sogenannte Fake-Profile. Dahinter verbergen sich von den Seiten selbst als „professionelle Animateure“ betitelte, bezahlte Arbeitskräfte. Das Ziel ist dabei, den Nutzern mit dem Vortäuschen von tiefgründigen Gesprächen und einer sich anbahnenden Liebesbeziehung Geld aus der Tasche zu ziehen. Denn auf besagten Portalen sind lediglich fünf Nachrichten kostenlos. Weitere Mitteilungen müssen als Pakete zu einem Preis zwischen 29 und 269 Euro erworben werden. Dabei hat das Gegenüber keinerlei Absichten, die Beziehung zu vertiefen. Und zu einem Treffen kommt es selbstverständlich ebenfalls nie. Es ist lediglich Teil des Geschäftsmodells der Dating-Plattformen.
Das größte Problem bei dieser Vorgehensweise ist, dass Nutzer nicht über die Fake-Accounts in Kenntnis gesetzt werden. Weder von den bezahlten Animateuren, noch von den Betreibern der Website. Lediglich in den Geschäftsbedingungen werden Betroffene fündig. Dort heißt es nämlich:
„Es ist Ihnen bekannt, dass wir auch professionelle Animateure und moderierte Dienste verwenden, um Nutzer zur Kommunikation zu animieren als auch eine zielorientierte Unterhaltung bieten zu können, insbesonders in den Rubriken Abenteuer, Spaß und Sinngleichem. Es gibt daher nicht bei allen die Möglichkeit diese Menschen im realen Leben zu treffen. Sie können jederzeit mit den Animateuren in Kontakt treten, sie entweder selbst anschreiben oder von diesen angeschrieben werden. Weiters setzen wir Animateure auch dafür ein, um die Berechtigungs- und Nutzungsvoraussetzungen sowie den allgemeinen Umgang der Nutzer untereinander zu überprüfen. Die eingesetzten Animateure sind nicht gesondert gekennzeichnet. Sie stimmen zu, dass Sie keinen Schadenersatz betreffend Kommunikation mit Animateuren einfordern werden.“
Zahlreiche weitere Dating-Seiten betroffen
Im Rahmen unserer Recherche sind wir auf vier weitere Dating-Seiten gestoßen, die exakt dieselbe Praxis anwenden: finde-singles.com, pappina.com, chat-date.com und monagrande.com. Auffällig ist, dass sämtliche Portale beinahe die gleiche Seitenstruktur und das gleiche Design aufweisen. Zudem gehören drei der Dating-Portale nach eigenen Angaben dem britischen Unternehmen Relcom Marketing Ltd. und drei weitere zu EN Marketung & Media Ltd. – jeweils mit Firmensitz in London.
Nun könnte man den Eindruck bekommen, dass lediglich ein oder höchstens zwei Dating-Unternehmen ihre Nutzer täuschen. Dem ist jedoch nicht so. Denn laut einer 2017 veröffentlichten Untersuchung der Verbraucherzentrale Bayern setzten zum damaligen Zeitpunkt mindestens 187 Online-Dating-Portale auf Fake-Accounts. Einige davon wurden bereits mit einer Klage konfrontiert. So urteilten das Landgericht Berlin und das Landgericht Flensburg 2022 in zwei Fällen, dass die Werbung auf den Portalen mit Blick auf die moderierten Profile irreführend sei und falsche Erwartungen wecke. Die Praxis als solche verstößt allerdings nicht gegen geltendes Recht.
Der folgende Ratgeber verrät, wie du Fake-Accounts auf Dating-Websites enttarnst.
Dating Seiten sind ein Riesenbeschiss vor allem an Männern. Die werden dort abgeockt wie Weihnachtsgänse. Und wie fast immer im sogenannten DEMONKRATISCHEN WESTEN macht die POLITIK NICHTS