Die GSM Association (kurz GSMA) ist so etwas wie die Mutter der Mobilfunknetze. Sie ist eine weltweite Industrievereinigung von Handyherstellern, Mobilfunkanbietern und Ausrüstern. In einer aktuellen Studie kommt sie zu dem Ergebnis, dass Nutzer in Deutschland im Vergleich zu anderen Ländern deutlich weniger Datenvolumen über die Mobilfunknetze übertragen.
Deutschland nutzt weniger Datenvolumen als der europäische Schnitt
Zwischen 2019 und 2024 hat sich laut GSMA der durchschnittliche Datenverkehr im Mobilfunk in Europa mehr als vervierfacht. Während es 2019 im Schnitt noch 3,8 GB waren, die Handynutzer jedem einzelnen Handy in Europa übertragen haben, waren es im vergangenen Jahr schon 15,3 GB. Anders in Deutschland: Hier lagen wir mit 13 GB im Schnitt unter dem europäischen Durchschnitt. In Italien hingegen nutzten die Kunden im Schnitt 22 GB, in Spanien 17 GB. In den USA kamen die Nutzer sogar auf durchschnittlich 42 GB. Allerdings gibt es dort auch eine sehr hohe Anzahl sogenannter Fixed Wireless-Anschlüsse (FWA). Dabei wird statt einer Glasfaser– oder Kupferleitung das Mobilfunknetz für das Internet in den heimischen vier Wänden genutzt.
Das bedeutet auch, dass der Durchschnitt der Handynutzer heute keine Tarife mit 50 GB oder mehr benötigt. Doch dabei wird es nicht bleiben. Die Studie geht davon aus, dass das tatsächlich übertragene Datenvolumen auch in den kommenden fünf Jahren mehr als vervierfacht wird. 2030 werde der durchschnittliche Handynutzer in Deutschland 55 GB pro Monat übertragen. Dann läge Deutschland sogar über dem europäischen Schnitt, der 2030 nach GSMA-Schätzungen bei 49 GB liegen soll. Wie sehr sich die Nutzung der Handynetze ändert, hat auch eine Analyse der Zahlen aus der Silvesternacht ergeben.
Dass die Mobilfunkanbieter deutlich mehr Datenvolumen in ihren Tarifen vermarkten, als der Durchschnitt der Nutzer tatsächlich benötigt, hatte im vergangenen Jahr schon das Vergleichsportal Verivox aufgedeckt. Im Schnitt haben die Mobilfunkanbieter zum Zeitpunkt der Analyse 44,6 GB pro Monat vermarktet. Das treibt die Preise für einen Handyvertrag unnötig in die Höhe.