Das war es: Dieser wichtige Regierungsservice ist auf unbestimmte Zeit verschoben

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Auch 2022 macht die Pannenserie der Bundesregierung munter weiter. Anfang 2021 sollte ein wichtiger Schritt für das digitale Gesundheitswesen in Deutschland gegangen werden. Doch anstelle einer Umsetzung scheint das E-Rezept nun vorerst zu scheitern.
Plenarsaal Deutscher Bundestag
Bildquelle: bundestag.de

Es kündigte sich bereits zum Jahreswechsel an, sodass die aktuelle Entwicklung beziehungsweise der aktuelle Beschluss nur wenig überraschend kommt. Das E-Rezept sollte zum Start von 2021 verpflichtend starten. Doch aufgrund von technischer Mängel und fehlender Ausstattung im Land wollte man die Testphase verlängern. Ist das Projekt nun gescheitert?

E-Rezept vorerst auf Eis gelegt

Anfang 2021 hieß es, dass man anstelle eines verpflichtenden Starts die Testphase bis zum Sommer ausweite. Die Teilnahme am digitalen Rezept sei somit für Arztpraxen sowie Apotheken freiwillig. Ab Juli sollte das E-Rezept dann jedoch verpflichtend eingesetzt werden. Wie nun aber eine Pressemitteilung des Deutschen Bundestags verkündet, scheitert auch das.

Anhaltende Mängel bringen das Gesundheitsministerium dazu die Testphase des E-Rezepts „offen [zu] verlängern“. Sabine Dittmar (SPD), Parlamentarische Staatssekretärin des Bundesgesundheitsministeriums (BMG), erklärte, dass die Qualitätskriterien erfüllt werden müssen. Erst dann könne das digitale Rezept in Deutschland flächendeckend starten. Weiter betont sie: „Sobald diese erfüllt sind, sollte auch die Umstellung auf das E-Rezept erfolgen.“ Der genaue Zeitpunkt für den Start des E-Rezepts bleibt damit ungeklärt. Theoretisch könnten noch Monate oder gar Jahre vergehen, ehe Apotheken und Ärzte entsprechend ausgestattet sind.

Technische Mängel sorgen weiterhin für Probleme

Der zugrundeliegenden Online-Petition der Kassenärztlichen Vereinigung Bayerns (KVB), „Kassenarztrecht – Einführung von Flächentests zur elektronischen Arbeitsunfähigkeitsbescheinigung (eAU) und zum eRezept“, offenbart, dass die technischen Mängel nach wie vor das Hauptproblem der Umstellung sind. Das übereilte Durchsetzen des E-Rezepts würde erheblich in den Praxisalltag eingreifen, ohne dass die nötige technische Infrastruktur – schnelles Internet sowie neue Geräte – gegeben sei.

Auch die Zusammenarbeit zwischen Ärzten, Apotheken, Krankenkassen und Arbeitgebern müsse funktionieren. Da dies bis heute jedoch nicht gegeben ist, sei der von der Bundesregierung angesetzte Testzeitraum schlichtweg zu kurz und die Tests zu komplex.

Petra Reis-Berkowicz, Vorsitzende der KVB und Initiatorin der Petition, betonte, dass die Ärzteschaft die digitale Anwendung und Verbesserung der Patientenversorgung begrüße. Allerdings habe es im Vorhinein keinen Austausch zwischen Regierung und Ärzteschaft gegeben: „Wir sind nie gefragt worden, ob das so in unsere Arbeitsabläufe zu implementieren ist“. Man wolle stärker eingebunden werden, was Dittmar nun prüfen will.

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1 KOMMENTAR

  1. Nutzerbild Heinz Multhaup

    Abwarten.

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