Er war in die Maskenaffäre während und nach der Coronazeit verwickelt. Und er verkaufte 2023 seine Villa in Berlin für 5,3 Millionen Euro, die er und sein Mann erst drei Jahre zuvor gekauft hatten, nachdem öffentlich nach der Herkunft des Geldes für den Kauf des Anwesens gefragt wurde. Nun mischt sich der einst beliebteste Politiker Deutschlands in den Automarkt ein und teilt gegen ehemalige VW-Chefs aus. Sie seien schuld an der Misere und wollten mit dem E-Auto vom Diesel-Skandal ablenken. Und dann fordert Jens Spahn von der CDU noch etwas ganz anderes.
Soll das E-Auto nur vom Diesel-Skandal ablenken?
Während bei VW der Motor nicht mehr rund läuft und die Bosse mit Entlassungen und Werkschließungen drohen, gibt CDU-Politiker Jens Spahn den früheren VW-Chefs die Schuld an der Krise. „Leider haben einige ehemalige VW-Lenker – womöglich als Ablenkung von ihrem Diesel-Skandal – plötzlich alles auf die Elektroauto-Karte gesetzt“, sagt Spahn der Neuen Osnabrücker Zeitung. „Ich wage die These: Ohne den ein oder anderen früheren VW-Chef wäre Deutschlands Autoindustrie nicht in der Misere, in der sie gerade steckt.“ Harte Worte, aber auch rein spekulative Worte. Und dann setzt der ehemalige Gesundheitsminister zum Schlag gegen das E-Auto an.
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Um noch die Kurve zu kriegen, müsse man sich „vom desaströsen E-Auto-Zwang verabschieden“, erklärt Spahn. Das für 2035 in der EU geplante Verbrennerverbot sei falsch und müsse zurückgenommen werden. Das Ziel laute schließlich Klimaneutralität und nicht E-Mobilität als Selbstzweck. „Statt uns über den E-Auto-Vorsprung der Chinesen zu grämen, könnten wir ja erst mal unseren Vorsprung bei Diesel und Benzinern nutzen. Wir können Verbrenner-Autos ohne eine Schraube aus China bauen, aber Elektroautos können wir ohne Vorprodukte aus China nicht herstellen.“
VW Flop, BMW Top?
BMW sei dem CDU-Politiker nach „deutlich klüger“ gewesen, als die Ex-Bosse bei VW. Die Bayern sind beim E-Auto nicht All-in gegangen, sondern setzen weiterhin auf neue Verbrenner und Wasserstoff. Und sie stünden kurz davor, mehr E-Autos in Europa zu verkaufen als Tesla, erklärt Spahn. Was die Wasserstoff- und Verbrenner-Strategie mit den Verkaufszahlen und der Überholung Teslas aber zu tun haben, erklärt der Politiker nicht. Zumal BMW gerade erst aufgrund aufwendiger Rückrufaktionen und Absatzproblemen in China seine Gewinnprognose deutlich gesenkt hat.