Darum bringt O2 LTE für Telekom und Vodafone in die Berliner U-Bahn

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Wer in Berlin mit der U-Bahn fährt, ist mit einem Telekom- oder Vodafone-Vertrag faktisch offline. Während O2 das BVG-Netz mit LTE versorgt, müssen sich Nutzer der anderen Netze mit GSM begnügen. Nun wird der LTE-Netzausbau versprochen. Kurios: Möglich wird er durch O2 umgesetzt.
U-Bahn der BVG in Berlin
Bildquelle: Thorsten Neuhetzki
563 Millionen Fahrgäste hat die Berliner U-Bahn im Jahr 2018 gezählt. 295 Kilometer Gleise verlaufen unter der Berliner Erde. Bisher sind Telekom– und Vodafone – abgesehen von vier Stadtionen auf der Linie U7 – hier nahezu offline. Gerade einmal telefonieren ist für Kunden dieser beiden Netze möglich, Datendurchsatz ist angesichts der Vielzahl der Nutzer im EDGE-Netze nicht möglich. O2-Kunden können dankt der Übernahme von E-Plus seit 2016 LTE im Untergrund nutzen. E-Plus hatte die U-Bahn 2014 mit LTE ausgebaut.

O2 setzt neue Technik für LTE-Ausbau ein

Seit Jahren versprechen die Anbieter Besserung. Jetzt aber soll es wirklich so weit sein. Das hat in dieser Woche ausgerechnet der Netzbetreiber, der seit Jahren schon LTE in der Berliner U-Bahn anbietet, bekanntgegeben: Telefónica. Der Netzbetreiber wird sein Netz in der U-Bahn weiter ausbauen. Im gleichen Zug wird O2 das Netz auch für die Telekom und Vodafone bereitstellen. Hintergrund ist ein entsprechender Vertrag, den O2 nun mit dem Betreiber der U-Bahn, der BVG, geschlossen hat. Der Vertrag bilde die rechtliche Grundlage für den weiteren Ausbau im Berliner Untergrund. Das schließt eine weitere Verdichtung und Anpassung der Mobilfunkkapazitäten an die Anforderungen der Nutzer in den kommenden Jahren ein. Für die beiden Anbieter bedeute der Vertrag „einen zügigen LTE-Ausbau“, den Telefónica als Projektführer vornehme. Mit der Umsetzung werde umgehend begonnen. Dabei werde auch das zukünftige 5G-Netz schon berücksichtigt, hieß es.

Ausbau dauert bis 2021 – erste Teilstücke noch 2019

Konkret plant Telefónica, dass man die vorhandene Technik in den kommenden zwei Jahren unter anderem um die Anlagen der Telekom und von Vodafone erweitert. Die technische Erweiterung wird durch ein neuartiges Konzept ermöglicht. Sogenannte „BTS-Hotels“ versorgen die Nutzer auf den U-Bahn-Linien zentral und sehr flexibel mit schnellen Datendiensten. Bei den „BTS-Hotels“ handelt es sich um zentral gelegene Betriebsräume, die alle Mobilfunkanlagen an einem Ort bündeln. Von dort gelangt die Mobilfunk-Kapazitäten bedarfsgerecht über Glasfaser zu den Antennen. Das System lenkt also selbst die benötigten Kapazitäten auf die U-Bahn-Linien, auf denen gerade besonders viel Bedarf besteht. Mit der Fertigstellung des ersten BTS-Hotels rechnet man im November 2019. Versorgt werden von dort die Linien U2 und Teile der U8 sowie der U-Bahnhof Alexanderplatz und der unterirdische Bereich der U5. Der Ausbau wird erst 2021 überall abgeschlossen sein. Übrigens: Der unterirdische Teil der S-Bahn Berlin sowie die unterirdischen Fernbahn- und Regionalbahn-Gleise in Berlin sind schon heute von allen Anbietern mit LTE versorgt.

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