Deutsche wollen Krankmeldungen ohne Arztbesuch
Die meisten Bürger dürften das abrupte Ende der Corona-Sonderregelung eher missbilligend betrachten. Darauf deuten die Ergebnisse einer repräsentativen Befragung des Digitalverbands Bitkom hin (1.193 Befragte ab 16 Jahren, durchgeführt von Mitte April bis Mitte Mai 2020). Demnach waren 62 Prozent der Befragten selbst mit einer telefonischen Lösung nicht zufrieden und sprachen sich für digitale Kanäle wie beispielsweise E-Mail, Messenger oder Apps aus. Interessant ist zudem, dass dieser Wunsch nicht nur von Millennials ausging. Selbst unter älteren Personen ab 65 Jahren war eine knappe Mehrheit (51 Prozent) derselben Meinung. Wenn man das Thema telemedizinische Angebote etwas globaler betrachtet, wird der Wunsch der Bevölkerung nach Online-Lösungen noch deutlicher. So sprachen sich 93 Prozent der Befragten für einen Ausbau der digitalen Gesundheitsversorgung aus. Besprechungen per Chat und Video-Sprechstunden schienen dabei besonders gefragt zu sein. Und solche Kanäle könnten schon in naher Zukunft tatsächlich Realität werden.„Die Digitalisierung der Medizin und des Gesundheitswesens ist in vollem Gange. Elektronische Patientenakte, E-Rezept und die elektronische Arbeitsunfähigkeitsbescheinigung sind schon bald für die Versicherten verfügbar. Zugleich bauen Ärzte telemedizinische Angebote wie Videosprechstunden aus und Startups entwickeln innovative Angebote, die die digitale Gesundheitsversorgung in Deutschland voranbringen.“ Bitkom-Präsident Achim Berg
Krankschreibungen per WhatsApp sind längst Realität, aber…
Auch abseits der Corona-Regelung besteht die Möglichkeit, eine Arbeitsunfähigkeitsbescheinigung zu erhalten, ohne die eigenen vier Wände verlassen zu müssen. Dank des Start-ups AU-Schein.de lässt sich ein AU-Schein auch per WhatsApp ergattern – allerdings gelten hier gewisse Einschränkungen. So befasst sich das Unternehmen derzeit beispielsweise nur mit Erkältungen, Regelschmerzen, Rückenschmerzen, Stress, Migräne, Blasenentzündungen und Magen-Darm-Grippen. Wer andere Symptome aufweist oder den Service bereits allzu oft wahrgenommen hat, kommt nach wie vor nicht um einen Arztbesuch herum.Empfohlener redaktioneller Inhalt
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