Denn der amerikanische Android-Entwickler hat seine eigene Plattform Android XR vorgestellt. Und darauf aufbauend schon länger eine VR-Brille unter dem Namen Projekt Mahoon gezeigt. Jetzt geht man einen Schritt weiter und packt nicht nur Lautsprecher, Akku, Sprachsteuerung und Kamera in ein normales Brillengestell, sondern auch ein Display und selbstverständlich KI.
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Google-Brille mit Android XR
Einen echten Namen nennt Shahram Izadi, Computer-Spezialist bei Google und Präsentator der neuen Brille auf einem TED-Talk, nicht. Er stellt jedoch heraus, dass Android XR, also die Plattform für die neue Wearables-Welt, zusammen mit Samsung entwickelt wurde. Doch was kann die Brille und wie sieht sie aus?
Auf den ersten Blick ist die neue Google-Brille nicht von einer herkömmlichen Brille mit dickem Rahmen und Bügeln zu unterscheiden. Doch auf den zweiten Blick erkennt man die Display-Schicht im rechten Brillenglas und die Kamera in der linken Brillenfront. Was man nicht sieht, sind Kabel oder andere verräterische Zeichen für eine Computerbrille. Das liegt auch daran, dass die Brille ein Smartphone benötigt, um die Berechnungen der Apps und Anwendungen und auch der KI zu erledigen.
Neue Funktion von Gemini: Memories
Bei der Live-Demo der Funktionen gibt es erst die üblichen Video-Streaming-Tricks und eine kleine Frage an Gemini zu sehen. Klar kann die Brille erkennen, dass sich die Träger auf einer Bühne befinden und gerade eine Rede halten. Doch dann wird es spannend. Denn mit Memories zeigen die Präsentatoren eine neue Funktion von Gemini. Die KI merkt sich alles Erkennbare in der Umgebung, ohne dass man sie darauf hinweisen muss. Du kannst also Informationen abfragen, die die Brille in der Vergangenheit „gesehen“ hat. So erinnerte sich die KI im TED-Talk, welches Buch im Hintergrund in einem Regal stand und wo eine Hotel-Karte lag.
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jetzt ansehenBei der Maschine-Mensch-Kommunikation legt Google in der Demo ebenfalls die Latte etwas höher als erwartet. Gemini kann nicht nur Schrift übersetzen, was Android in Smartphones sowieso schon lange kann, sondern versteht auch gesprochene Texte auf Hindi und kann Farsi sprechen. Die Brille soll also in allen Sprachen benutzbar sein und böte so ein Aufbrechen der aktuell zähen Verteilung von Funktionen auf unterschiedliche Märkte wegen der Sprachbarrieren.
Display mit Nachholbedarf
Die letzte Demo mit der Google-Brille zeigt die Fähigkeiten des eingebauten Displays. Gemini soll einen Weg zum Strand finden und zeigt diesen auch. Einmal als reine Navigationsanweisung mit Pfeil und Schrift und einmal als 3D-Karte der Stadt. Hier sieht man in der Demo die frühe Entwicklungsphase, da die Darstellung doch sehr klein und eher „ausgefranst“ zu den Rändern hin ist. Hier darf man also gespannt sein, wie die Entwicklung noch voranschreitet.
Fazit zur Google Brille
Die überraschende Demo zur möglichen neuen Brille von Google wirkt unspektakulär, aber versteckt einige echte Ansagen. Dass sich ein erster ganz großer Hersteller an eine Alltags-Brille mit Display wagt, ist schon ein echter Schritt in die richtige Richtung, doch dass das direkt mit einigen klugen Anwendungen einhergeht, ist umso erfreulicher.
Die Brille ist sicher noch lange nicht marktreif, zeigt aber schon ein recht gefälliges Design und eine flüssige Bedienung. Dazu gibt es jedoch keine Informationen zu einem echten Umsetzungsplan oder gar einen Zeitplan für eine Markteinführung. Damit müssen sich Nutzer erst einmal mit Ray-Bans Wayfarer oder Headliner oder eben reinen Audiobrillen zufriedengeben. Die Zeit der XR-Brillen rückt aber immer näher.