Spätestens seitdem die Datenschutz-Grundverordnung (DSGVO) 2016 eingeführt wurde, müssen sich Internet-Nutzer mit Cookie-Einwilligungsbannern herumschlagen. Cookies haben oftmals ihre Daseinsberechtigung, weil sie etwa zu Funktionszwecken benötigt werden oder aber vom Website-Betreiber zu Analysezwecken eingesetzt werden – um etwa die eigenen Services zu optimieren. Doch in anderen Fällen lassen Betreiber Cookies von Drittanbietern zu, die lediglich das Nutzerverhalten ausspähen wollen, um etwa zielgerichteter personalisierte Werbung schalten zu können. Und als Nutzer muss man sich in solchen Fällen dann zunächst durch die Einstellungen im Cookie-Banner kämpfen, um zur Seite zu gelangen. Nun soll Nervenschoner, ein neues Tool der Verbraucherzentrale, einen Großteil dieser Probleme automatisch lösen.
Nervenschoner blockiert Cookie-Banner
Das Funktionsprinzip des kürzlich vorgestellten Browser-Plug-ins Nervenschoner ist aus Nutzersicht ziemlich simpel. Nervenschoner erkennt Cookie-Banner und blockiert diese. Somit werden Cookies zwar nicht aktiv geblockt. Da Website-Betreiber die digitalen Kekse ohne Einwilligung jedoch nicht setzen dürfen – abgesehen von technisch notwendigen Cookies –, ist das Ergebnis dasselbe. Und solltest du Cookies auf einer bestimmten Website nicht blockieren wollen, lässt sich dies bequem über einen Klick auf die Browser-Erweiterung (Schild-Symbol) und einen weiteren auf „Auf dieser Website nichts blockieren“ bewerkstelligen. Im selben Fenster findet sich übrigens auch ein zusätzliches Feature zum Blockieren von Web-Trackern.
Solltest du Nervenschoner installieren wollen, bietet die Verbraucherzentrale eine ausführliche Anleitung. Bisher ist das Plug-in allerdings lediglich für die beiden Webbrowser Mozilla Firefox und Google Chrome verfügbar. Bei letzterem gestaltet sich die Installation zudem etwas komplizierter, da der Browser Blocker-Erweiterungen in seinem Store nicht duldet. Für mobile Geräte wie Smartphones ist das Tool derweil generell nicht verfügbar.
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Mögliche Probleme mit dem Cookie-Blocker
Auf Online-Shopping soll das Tool laut der Verbraucherzentrale keinen Einfluss haben. Dennoch unterstreichen die Verantwortlichen, dass wichtige Funktionen einiger Websites unbeabsichtigt blockiert werden können. In solchen Fällen empfiehlt sich ein Klick auf den zuvor thematisierten „Auf dieser Website nichts blockieren“-Button. Ferner lassen sich aufgrund ihrer technischen Beschaffenheit zwar ein Großteil, jedoch nicht sämtliche Cookie-Einwilligungsbanner blockieren.
Nervenschoner entstammt einer Kooperation mit der ZD.B-Themenplattform Verbraucherbelange und wurde vom Bayerischen Staatsministerium für Umwelt und Verbraucherschutz (StMUV) gefördert. Es basiert auf dem OpenSource-Projekt „uBlock Origin“, während die für die Blockierung der Einwilligungs-Banner benötigte Blockliste aus dem EasyList Forum stammt.
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