Comeback nach Streit: Drei große Handyhersteller sind zurück

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Immer wieder sorgen Streitereien um Lizenzgebühren für Mobilfunk-Patente dafür, dass Smartphones in Deutschland nicht mehr verkauft werden dürfen. Jetzt gibt es gute Nachrichten von drei bekannten Smartphone-Marken, die nach Deutschland zurückkehren dürfen.
Zwei Modelle des Oppo Reno6 5G in der Nahaufnahme.

Die Marken Oppo, Realme und OnePlus feiern ein Comeback in Deutschland.

Es war eine Hiobsbotschaft, die sich Anfang Oktober wie ein Lauffeuer im Internet verbreitete. Lizenzstreitigkeiten mit dem US-amerikanischen Forschungs- und Entwicklungsunternehmen InterDigital und deswegen drohende Strafzahlungen sorgten dafür, dass der chinesische Hersteller Oppo den Verkauf seiner Smartphones in Deutschland stoppen musste. Genauer gesagt, erneut stoppen musste. Denn zuvor hatte es bereits einen monatelangen Patentstreit mit Nokia gegeben. Doch jetzt gibt es gute Nachrichten. Oppo und InterDigital haben sich auf ein gegenseitiges Patentabkommen geeinigt, das weltweit gültig ist. Alle damit verbundenen Auseinandersetzungen vor Gerichten in verschiedenen Ländern werden beigelegt.

Oppo kritisiert zu hohe Patentgebühren scharf

In Zukunft zahlt Oppo an InterDigital neu verhandelte Lizenzgebühren. Das macht es möglich, neben klassischen Mobilfunkpatenten auch HEVC-Video- und WLAN-Patente von InterDigtal izu nutzen. Zwar freue man sich, eine Übereinkunft gefunden zu haben, lehne aber „unangemessen hohe Patentgebühren entschieden ab“, sagte Vincent Lin, Leiter der Patentlizenzierung bei Oppo laut Mitteilung. Die Botschaft hinter diesen Worten ist klar: Der Hersteller ist bereit, Lizenzgebühren zum Schutz von geistigem Eigentum zu zahlen. Zu hohe Forderungen wird man aber nicht erfüllen.

Laut einer Mitteilung von InterDigital umfasst die Einigung mit Oppo auch die Marken Realme und – für Deutschland besonders wichtig – OnePlus. Von Vivo, ebenfalls eine Schwestermarke von Oppo, ist hingegen keine Rede. In der jüngeren Vergangenheit hatte InterDigital sich nach eigenen Angaben bereits mit Apple, Samsung und Xiaomi auf die Lizenzierung seiner Patente geeinigt. „In einer zunehmend vernetzten Welt ist die Vereinbarung mit der Oppo Group eine weitere Bestätigung für die Stärke unserer grundlegenden Innovationen in den Bereichen Mobilfunk, Video und KI“, sagt Unternehmenschef Liren Chen.

So ist die Lage in Deutschland

Inwiefern Oppo selbst wieder in den Smartphone-Vertrieb in Deutschland einsteigen wird, bleibt offen. Schon seit Monaten sind auf der deutschen Oppo-Homepage keinerlei Inhalte mehr hinterlegt. In Kürze wird in Europa aber der Verkaufsstart des neuen Flaggschiff-Modells Oppo Find X8 erwartet.

OnePlus soll in Deutschland hingegen wachsen. Zum Beispiel mit dem neuen OnePlus 13, dessen Vorstellung in Kürze erfolgt und das mit dem neuen SoC für Smartphones, Snapdragon 8 Elite von Qualcomm, ausgestattet ist. Noch sind keine Smartphones auf der deutschen Webseite von OnePlus gelistet. Das dürfte sich aber im Laufe der kommenden Tage wieder ändern.

Realme verfügt momentan über keine deutschsprachige Webseite, konzentriert sich aber ohnehin eher auf den süd- und osteuropäischen Raum. Vivo wiederum verweist darauf, dass die Produkte der Marke derzeit nicht in Deutschland erhältlich sind. Über viele Onlineshops sind die Erzeugnisse von Vivo und allen anderen Marken der Oppo Group aber schon jetzt auch hierzulande zu haben.

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