Druckerhersteller soll illegal Zwang ausgeübt haben – Nutzer sind erzürnt

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Es ist immer ärgerlich, wenn Technologie nicht das tut, was man möchte. Deutlich ärgerlicher ist allerdings, wenn die jeweilige Funktion absichtlich vom Hersteller blockiert wurde. Genau das soll Canon jedoch getan haben. Die Vorwürfe: "irreführendes Marketing" und "ungerechtfertigte Bereicherung".
Erzürnt
WütendBildquelle: Alexas_Fotos / Pixabay

Der Druckerhersteller Canon wird in den USA mit einer neuen Sammelklage konfrontiert. Ein Kunde, David Leacraft, wirft dem Unternehmen „irreführendes Marketing“ und „ungerechtfertigte Bereicherung“ vor. Bei der Streitsumme handelt es sich um mehr als fünf Millionen US-Dollar, doch worum geht es genau?

Druckerfunktionen absichtlich beschnitten

Der Canon-Drucker Pixma MG2522 wird als sogenanntes All-in-One-Modell mit den unabhängigen Funktionen Drucken, Kopieren und Scannen beworben. In der Realität sieht die Sache jedoch anders aus. Denn sobald eine Tintenpatrone leer ist, wird Nutzern die Verwendung des Scanners sowie der Faxfunktion verweigert. Die Funktionen werden lediglich nach dem Einsetzen einer neuen Patrone wieder freigegeben. Einen Grund für diese Vorgehensweise gibt es aus technischer Sicht jedoch nicht. Darum lautet der Vorwurf, dass Kunden mit unerlaubten Mitteln zum Kauf neuer Tintenpatronen gedrängt werden.

Wie das Portal BleepingComputer berichtet, sollen sich Canon-Kunden ab spätestens 2016 bereits mehrfach mit ebenjenem Problem an den Druckerhersteller gewandt haben. Vom Canon-Support kam allerdings stets die Rückmeldung, dass alle Patronen Tinte enthalten müssen, damit die Funktionen des Druckers nutzbar seien.

Canon-Drucker
Antwort des Canon-Supports

Kein Verständnis für Canon Drucker bei den Nutzern

Auf Reddit kritisierten unzählige Verbraucher das Vorgehen von Canon. Ein Nutzer schrieb dazu: „Das ist unverschämt. Sollte mein Auto aufhören zu funktionieren, wenn ich kein Scheibenwaschwasser nachfülle?“ Ein weiterer Nutzer bestätigte die Vorwürfe unterdes: „Bei jedem Scanversuch erinnerte uns der Scheißkerl [Drucker] daran, dass es keine Tinte gibt. Am Ende haben wir ihn entsorgt.“ Zum Zeitpunkt, an dem wir uns den dazugehörigen Reddit-Thread angesehen haben, enthielt dieser bereits über viertausend Kommentare.

Leacraft hat seine Sammelklage am Dienstag eingereicht. Nun muss das Gericht in New York die Vorwürfe prüfen.

Mitreden

4 KOMMENTARE

  1. Nutzerbild Paul

    Unverständlich, dass hier die Wettbewerbs- und Kartellbehörden seit Jahren nicht einschreiten. Hatte das gleiche Problem mit einem Drucker, Druckerfunktion war defekt, gerne hätte ich es als Scanner weiterverwendet, aber ging nicht. Nicht nur Canon, sondern alle Hersteller durchweg.

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    • Nutzerbild Rolf

      Wenn Du nur scannen willst, musst Du Dir halt n Scanner kaufen….. die gibt es nämlich immer noch zu kaufen.
      Dein Auto verweigert auch den Dienst, wenn die Batterie leer ist.

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  2. Nutzerbild Thorsten

    Das hat ja auch einen Sinn, weil nicht alle Funktionen möglich sind. Scannen ja, aber drücken kann man das was scannt dann nicht, Sendebericht nach dem Faxversand Fehlanzeige! Wenn man sich so ein Teil kauft muss man auch darauf achten das es immer Einsatzbereit ist. Leere Patronen können ja auch das Gerät für immer unbrauchbar machen.

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  3. Nutzerbild T.B.

    Ich habe ein Gerät von Epson und da kann ich trotz leerer Patronen weiter Faxe versenden und Scannen. Ich scanne auch einfach Dateien die ich entweder per E-Mail versenden will oder auf meinem Rechner speichern möchte. Das muss auch ohne Tinte funktionieren.

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