5G made in EU: Booten Nokia und Ericsson Huawei aus?

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Seit den Spionagewürfen, die seit nunmehr über einem Jahr gegen Huawei erhoben werden, wird der chinesische Hersteller immer mehr ausgebootet. Auch beim 5G-Ausbau scheint dies der Fall zu sein – denn EU-Netzausrüster sollen gefördert werden.
Ein Mobilfunk-Sendemast im Wald
Bildquelle: Thorsten Neuhetzki / inside digital
Will die EU Huawei beim 5G-Ausbau ausschließen? Das lässt zumindest auf den ersten Blick eine neue Diskussion vermuten. Über dem Unternehmen hängt ein schweres Unwetter: Muss der Hersteller aufgrund des US-Banns im Smartphone-Segment in Zukunft nicht nur auf Google und deren Dienste verzichten, trat US-Präsident Trump kürzlich abermals nach. Ein neues Gesetz soll die Sanktionen gegen Huawei noch einmal verschärfen. In Europa beziehungsweise Deutschland will man beim 5G-Ausbau nun vor allem auf die europäische Konkurrenz von Huawei setzen – nämlich Nokia und Ericsson. Speziell dafür will man die beiden Unternehmen mit europäischen Geldern fördern.

5G-Ausbau: Bekommen Nokia und Ericsson ein Förderpaket?

Wie das Handelsblatt berichtet, will Bundeswirtschaftsminister Peter Altmaier (CDU) den 5G-Ausbau fördern – im Speziellen aber vor allem europäische Netzausrüster wie Nokia und Ericsson. Wie er gegenüber der Tageszeitung erklärt, müsse man schauen, wie man in Europa ansässige Netzausrüster stark macht, um im Wettbewerb mit Huawei bestehen zu können. Monopolisten seien in der globalisierten Welt problematisch, so der Bundeswirtschaftsminister.
Die Bundesregierung befindet sich laut eigenen Aussagen bereits mit den hiesigen Telekommunikationsunternehmen Vodafone, Telefónica, Drillisch und der Deutschen Telekom im Gespräch. Zeitgleich finden Verhandlungen mit anderen EU-Staaten sowie deren Betreibern statt. „Wir wollen eine gemeinsame Haltung finden. Denn wir haben ein gemeinsames Interesse daran, dass es mehrere starke Wettbewerber gibt“, äußert Altmaier gegenüber dem Handelsblatt.

5G in Europa: Hat Huawei noch eine Chance?

Trotz des Ausschlusses beim 5G-Netzausbau in einigen Ländern, bleibt Huawei ein Marktführer, wenn es um 5G-Technologien geht. Aufgrund dessen lehnt Bundeswirtschaftsminister Altmaier den Ausschluss des chinesischen Unternehmens ab. „Marktwirtschaft und Rechtsstaatlichkeit beinhalten eben auch, dass Anbieter nicht willkürlich ohne nachprüfbare Tatsachen vom Marktzugang ausgeschlossen werden dürfen.“ Vielmehr nimmt sich Altmaier das Vorgehen Huaweis zum Vorbild. In Afrika finanziert Huawei beziehungsweise China in weiten Teilen den Netzausbau. Dafür gibt es sogenannte Komplettpakete, die chinesische Staatsbanken recht preisgünstig finanzieren. „Darüber muss die EU diskutieren“, so Altmaier.

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3 KOMMENTARE

  1. Nutzerbild Oller

    Huawei auszuschließen finde ich skandalös und unverantwortlich!! Unbewiesene Behauptungen von Amerika, und das obwohl die USA nachgewiesenermaßen Spioniert haben!

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  2. Nutzerbild Roy Garten

    Wir unterhalten uns über den Ausschluss der Asiaten vom 5g Markt und sind nicht in der Lage in Deutschland ein flächendeckendes Breitbandnetz auszubauen. Von den Asiaten und auch vielen Schwellenländern können wir im Bezug auf digitale Infrastruktur eine Menge lernen.

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  3. Nutzerbild Reinhard Schäfer

    ine Stärkung der Anbieter aus der EU halte ich grundsätzlich für gut, damit wir weder von China noch von den USA abhängig sind. Denn beide spionieren und beide haben es nicht unbedingt verdient, deren Wirtschaft zu Lasten der europäischen Wirtschaft vorzuziehen. Die Abhängigkeit im Soft- und Hardwarebereich von US-Technik und Programmen ist so enorm, dass wir ohne diese unsere Geräte kaum effektiv betreiben können. Ich hoffe, dass nach für nach die europäischen Staaten aufwachen und eigene Technik wieder stärker fördern. Ohne Förderung kommt hier keiner auf ie Beine – und diese ist in userem ureigensten Interesse.

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