BSI schlägt Alarm: Diese Software solltest du unbedingt deinstallieren

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Ist es noch sicher, Antivirus-Software von Kaspersky auf dem persönlichen Rechner zu nutzen? Das Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) hat in dieser Frage jetzt eine eindeutige Antwort gegeben.
Kaspersky-Logo auf einem Notebook-Display.
Kaspersky-Software auf einem Rechner nutzen? Das BSI rät davon ab.Bildquelle: monticello / Shutterstock.com

Welchen Einfluss hat Russland auf den in Moskau heimischen Hersteller von Antivirus-Software, Kaspersky? Geht von der gleichnamigen Antivirus-Software vielleicht sogar eine ernst zu nehmende Gefahr aus? Diese Fragen stellen sich viele Nutzer seit dem Einmarsch russischer Truppen auf das Staatsgebiet der Ukraine und den damit verbundenen Drohungen Russlands gegen westliche Staaten. Und offenbar wurde in den vergangenen Tagen auch auf staatlicher Ebene genauer geprüft, ob von Virenschutzprodukten von Kaspersky eine Gefährdung ausgehen könnte. Ergebnis: Das BSI hat jetzt eine ausdrückliche Warnung ausgesprochen.

Kaspersky-Software als nicht mehr sicher eingestuft

Zwar gibt es aktuell keinerlei Hinweise darauf, dass Russland tatsächlich dazu übergehen könnte, Software-Programme von Kaspersky zu Angriffen auf westliche Computer-Systeme zu missbrauchen. Auszuschließen ist es aber auch nicht. Und genau deswegen ruft das BSI jetzt dazu auf, Kaspersky-Produkte nicht länger zu verwenden. Es sei einerseits möglich, dass Kaspersky gegen seinen eigenen Willen gezwungen werde, über seine Software-Programme Zielsysteme anzugreifen. Auch stehe die Möglichkeit im Raum, dass die Server von Kaspersky im Auftrag des russischen Staates direkt angegriffen und anschließend für Cyber-Attacken missbraucht werden.

Für das BSI ist vorwiegend ein Aspekt potenziell gefährlich. Die Antivirensoftware von Kaspersky, einschließlich der damit verbundenen echtzeitfähigen Clouddienste, verfügen über weitreichende Systemberechtigungen. Für Aktualisierungen sei eine zwar verschlüsselte, aber dauerhafte und nicht privat prüfbare Verbindung zu den Servern des Herstellers notwendig. Das sorge für erhebliches Gefährdungspotenzial. Denn weder den Eigenschutz des Herstellers, noch eine authentische Handlungsfähigkeit möchte das Bundesamt dem russischen Softwareunternehmen aktuell noch zugestehen.

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Angriff auf westliche Server nicht auszuschließen

Insbesondere die von der russischen Staatsführung ausgesprochenen Drohungen gegen die EU bereiten dem BSI erhebliche Sorgen. Russland hatte in den zurückliegenden Tagen als Reaktion auf harte wirtschaftliche Sanktionen westlicher Staaten unter anderem verschiedenen auf russischem Staatsgebiet tätigen Firmen mit der Verstaatlichung gedroht. Zwar ist es aktuell nicht wahrscheinlich, dass dieses Schicksal auch Kaspersky drohen könnte. Die Möglichkeit, dass Russland direkten Einfluss auf Kaspersky nehmen könnte, lässt sich aber nicht ausschließen.

Deswegen rät das BSI sowohl Privatnutzern als auch Behörden und Unternehmen, Kaspersky-Produkte aktuell nicht mehr zu verwenden. Stattdessen sei der Einsatz alternativer Produkte ratsam. Denn durch Manipulationen an der Kaspersky-Software oder durch den Zugriff auf bei dem Unternehmen gespeicherte Daten könnten Aufklärungs- und Sabotageaktionen gegen Deutschland, einzelne Personen oder bestimmte Unternehmen und Organisationen durchgeführt oder zumindest unterstützt werden.

Unabhängig von der Frage, ob von Kaspersky tatsächlich eine Gefahr ausgeht, ist der Imageschaden für das Unternehmen erheblich. Und das dürfte insbesondere die Wettbewerber freuen. Denn sie dürfen sich kurz- und mittelfristig auf steigende Umsätze einstellen. Zumindest dann, wenn tatsächlich viele Nutzer und Firmen von Kaspersky-Software auf die Angebote von Wettbewerbern umsatteln.

Kaspersky übt Kritik und versucht zu beruhigen

Was zu erwarten war: Kaspersky kritisiert die BSI-Warnung als vordergründig politisch motiviert. In einer schriftlichen Stellungnahme, die auch uns vorliegt, heißt es: „Wir werden unsere Partner und Kunden weiterhin von der Qualität und Integrität unserer Produkte überzeugen und mit dem BSI zusammenarbeiten, um die Entscheidung zu klären und die Bedenken des BSI und anderer Regulierungsbehörden auszuräumen.“ Man habe als privat geführtes Cybersicherheitsunternehmen keine Verbindungen zur russischen oder einer anderen Regierung und die Datenverarbeitungsinfrastruktur in die Schweiz verlagert.

Fußball-Bundesligist Eintracht Frankfurt hat sich unterdessen dazu entschlossen, eine Sponsoring-Partnerschaft mit Kaspersky zu beenden. „Wir haben immer deutlich gemacht, dass wir die Fortsetzung der Partnerschaft mit Kaspersky an Fakten und Haltung festmachen und nicht an Staatsangehörigkeiten. Mit der Warnung des BSI hat sich die Faktenlage und damit das Vertrauen in die Schutzfähigkeit der Produkte und Dienstleistungen von Kaspersky entscheidend verändert. Wir haben der Geschäftsleitung von Kaspersky mitgeteilt, dass wir den Sponsoringvertrag mit sofortiger Wirkung beenden“, sagte Frankfurts Vorstandssprecher Axel Hellmann am Dienstag laut Klub-Mitteilung.

Mitreden

9 KOMMENTARE

  1. Nutzerbild Karsten Frei

    So ist es, in einer regelbasierter Welt zu leben.
    Wer nicht nach unseren Regeln spielt, darf nicht das gleiche machen wie wir.

    Antwort
  2. Nutzerbild Carsten

    Warum verlinkt ihr denn einen über 1 Jahr alten Artikel in diesen Artikel? Und dann wird in diesem Artikel auch noch Kaspersky empfohlen 😬
    Eventuell könnt ihr das ja nochmal neu machen oder raus nehmen.

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  3. Nutzerbild Map

    BSI = politisch getriebene Amateure.

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  4. Nutzerbild Heike

    Kaspersky Hersteller sitzen auch in der Schweiz und vielen anderen Ländern.
    Vielleicht wird so Werbung für andere Virensoftware genutzt?!

    Antwort
  5. Nutzerbild Premiumbernd

    „„Wir haben immer deutlich gemacht, dass wir die Fortsetzung der Partnerschaft mit Kaspersky an Fakten und Haltung festmachen und nicht an Staatsangehörigkeiten. Mit der Warnung des BSI hat sich die Faktenlage und damit das Vertrauen in die Schutzfähigkeit der Produkte und Dienstleistungen von Kaspersky entscheidend verändert.“

    Was hat sich denn wirklich geändert? Das BSI sagt, dass es eventuell im Bereich des Möglichen liegt, dass Kaspersky vielleicht, eventuell, es ist nicht auszuschließen…… Bla, bla,bla.

    Dafür brauche ich nun wirklich keine Behörde. Es ist ja auch nicht gänzlich auszuschließen, das die NSA Durchgriff auf McAffee hat.

    Ich habe eine Kaspersky-Lizenz gekauft und werde sie weiter nutzen.
    Wenn Putin und der FSB mich ausspionieren, fühle ich mich geehrt.
    Dann scheine ich doch nicht so eine unwichtige Wurst zu sein:-)

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  6. Nutzerbild Axel

    Ich bezahle lieber keine GEZ Gebühren. Putin sagt dass er keine Interesse für meine Daten hat.

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  7. Nutzerbild Klaus_S

    Ich habe gleich am ersten Tag des Angriffs meine Rechner von KIS gesäubert und die Abos beendet. Es war das letzte was mich an Kaspersky gestört hat. Jedes Jahr musste man KIS deinstallieren und danach die neue Version installieren. Das Update des Virenschutzes geschah auch nicht direkt nach dem Einschalten des Rechners, so dass ich das immer selbst getan habe.

    Kritisch sah ich den Umfang der kommenden KIS Software, die ich als Beta kurz getestet hatte. Diese Version hätte ich nie auf meinen Live Rechnern installiert.

    Und bei avtest.org gibt es KIS Alternativen mit vergleichbarer Schutzwirkung.

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  8. Nutzerbild Adams

    Ohne soliden Eindruck Beweise für die Prüfung.
    BSI gegen KIS Software oder Dienste verlieren seriöse Respekt als Politisch Mitläufer zitiert.

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  9. Nutzerbild Frei

    Politisch bedingte Propaganda und Hetze gegen Russland!
    Ähnlich wie bei G5 von Huawei.
    Vor 1945, hieß es in Deutschland ähnlich „kaufe Nichts bei Juden“
    Heute heißt es in Deutschland „kaufe Nichts bei Russen (Kasperski)“
    Und wer damals trotzdem bei Juden kaufte, der wurde verprügelt oder anderweitig sanktioniert.
    Und wer heute mit Russland Geschäfte macht, oder nicht auch gegen Russland hetzt, der wird auch sanktioniert.
    Kein freies Staat…

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