Daniel Craig auf Mission. Doch in diesem Fall nicht geheim, sondern ganz offiziell und mit großem Medienwirbel. Der Thriller ist nichts für schwache Nerven, hält die Kamera in vielen Szenen doch gnadenlos drauf. Kein Wunder, hört man den Namen des Autors, der die Buchvorlage zum Film lieferte: Stieg Larsson.
Düster und unterhaltsam: Das ist „Verblendung“
Es ist ein schmaler Grat, den Enthüllungsjournalist Mikael Blomkvist (Daniel Craig) überschritten hat. Das Resultat: eine Verurteilung wegen Verleumdung und die Entlassung aus der Redaktion. Nichtsdestotrotz dauert es nicht lang, bis Mikael den nächsten Auftrag bekommt. Der Großindustrielle Henrik Vanger (Christoph Plummer) verlor vor 40 Jahren seine kleine Nichte Heather. Nach wie vor ist nicht klar, was mit ihr geschah, geschweige denn, dass es eine Spur von ihr gibt.
Mikael beginnt mit seinen Recherchen, bleibt dabei aber nicht lange allein. Die Hackerin Lisbeth Salander (Rooney Mara) drängt ihre Unterstützung in dem Fall geradezu auf – nicht zuletzt, weil sie bereits viele Informationen zum Verschwinden in Erfahrung bringen konnte. Doch je tiefer Mikael und Lisbeth in die Sache eintauchen, desto mehr abstruse Details kommen über die Familie Vanger ans Tageslicht, die auch Mikael und Lisbeth in Gefahr bringen.
Stieg Larsson-Verfilmung von David Fincher
„Verblendung“ basiert auf dem gleichnamigen Roman des schwedischen Autors Stieg Larsson, der der erste Teil seiner „Millennium“-Trilogie ist. 2009 erschien bereits eine skandinavische Verfilmung mit Michael Nyqvist in der Hauptrolle. 2011 nahm sich David Fincher („Gone Girl“) dem Thriller erneut an und erklärte, die zweite – seine – Verfilmung sei eine andere Interpretation des Buches. Eigentlich sollten auch die zwei weiteren Teile als Film erscheinen, das Projekt scheiterte jedoch.
Das ist für „Verblendung“ jedoch nicht weiter tragisch, denn der Fall ist abgeschlossen. Teil 1 der Trilogie kannst du somit ohne Reue ab sofort ohne Zusatzkosten bei Netflix streamen. Neben Daniel Craig und Rooney Mara sind auch Stellan Skarsgård, Robin Wright und Steven Berkoff in Finchers Verfilmung zu sehen.
Übrigens: Sowohl der deutsche als auch der englische Titel („Verblendung“ beziehungsweise „The Girl with the Dragon Tattoo“) kommen der Thematik des Films nicht sonderlich nahe. Viele Hinweise gibt hingegen der schwedische Originaltitel: „Män som hatar kvinnor“, was frei übersetzt „Männer, die Frauen hassen“ bedeutet.