Die Falträder von Brompton sind vor allem bei Pendlern und in der Stadt beliebt. Der Grund dafür ist einfach. Der ausgeklügelte Faltmechanismus lässt dich die kleinen Bikes zu einem Paket zusammenfalten, das auch locker unter den Bürotisch passt und in der Bahn erstens nicht im Weg steht und zweitens kein Ticket braucht. Der Nachteil an der Konstruktion war schon immer, dass mit den 16-Zoll-Räderchen, das Fahren gewöhnungsbedürftig war. Denn mit so kleinen Rädern sind die bisherigen Brompton-E-Bikes und -Fahrräder eher nervös und kippelig auf unebenem Untergrund. Doch das ändert sich jetzt.
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Brompton erstmals mit großen Rädern
Den Sprung zu 26 oder gar 28 Zoll großen Rädern hat Brompton nicht gewagt, aber mit der neuen Electric G Line führen die Engländer erstmals das 20-Zoll-Maß ein. Dazu gibt es die Electric G Line mit dickeren Reifen, die sogar im Gelände eine gute Figur machen sollten. Ein breiter Lenker und ebenfalls erstmals Hydraulik-Scheibenbremsen erhöhen die Kontrolle und verbessern so das Handling. Das Ganze schlägt sich allerdings auch im Gewicht nieder. Das neue Brompton Electric G Line wiegt mit Gepäckträger, Schutzbleche und Akku satte 19 kg. Hier ist man also weit weg von einem Electric P Line, das unter 16 Kilo auf die Waage bringt.
Dennoch behält Brompton den traditionellen Faltmechanismus bei und will so weiterhin die Vorteile im Stadt- und Nahverkehr behalten. Wie gut das im Alltag klappt, muss ein Test herausfinden. Neben den Scheibenbremsen haben die Engländer auch eine Schaltung ins kleine E-Bike gesteckt. Dabei stehen dir vier Gänge zur Verfügung, mit denen du den 250-Watt-Motor unterstützen kannst. Dazu kannst du so auch mal den schweren Akku, der weiterhin vor dem Lenker angesteckt ist, zu Hause lassen, um Gewicht zu sparen. In ihm stecken laut Brompton apropos 345 Wh Energie, die für 30 bis 60 Kilometer Reichweite genügen sollen. Für die ganz große Tour wird das also eher nicht reichen, obwohl man bei Brompton sogar an Anschraubpunkte an der Vordergabel gedacht hat. Dort lassen sich beispielsweise Taschen anbringen, um auch mal mehr Ladung mitzuschleppen.
Erster Eindruck des Brompton Electric G Line
Auf der Eurobike konnten wir uns das neue E-Bike von Brompton vorab anschauen. Eine Probefahrt war jedoch nicht möglich. Dennoch ist der Unterschied zu den 16-Zoll-Fahrrädern des Herstellers auch in der Realität deutlich. Nicht nur optisch unterscheidet sich die Electric G Line von der P- oder C-Line auf den ersten Blick. Was nicht gelöst wurde, ist der etwas wild wirkende Kabelbaum, der sich immer noch quer durch das Rad zieht. Wer also auf einen aufgeräumten, cleanen Look steht, muss hier einen deutlichen Kompromiss eingehen. Die größeren Räder zusammen mit der geänderten Geometrie schaffen jedoch viel mehr Raum „im“ Fahrrad und bringen Platz an vielen Stellen, an denen es bisher sehr eng zuging.
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Auch wirkt der Auftritt erwachsener und es kommt vom Start weg mehr Vertrauen auf. Dennoch heben sich die neuen Fahrräder trotz des Zusatzgewichts noch behänd. Im ersten Eindruck verliert Brompton mit der Electric G Line also seine Stärken nicht, erweitert aber die Einsatzzwecke. Hier könnte sich ein starker Kompromiss aus Kompaktheit und Vielseitigkeit herauskristallisieren.
Das hat aber auch seinen Preis. Brompton gilt sowieso nicht als Billigheimer und lässt sich seine in England handgefertigten Fahrräder auch gut bezahlen. Mit knapp 3.500 Euro in der Basis-Version des Electric G Line gibt man sich aber bei der Preisgestaltung moderat. Ab dem 7. Oktober kannst du dir eines der neuen E-Bikes in den Farben Forest Green, Adventure Orange und Traildust White beim Händler anschauen oder direkt bei Brompton bestellen.