Bosch entwickelt Schnelltest für COVID-19 - mit einem Problem

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Du stellst dir die Frage, ob du vielleicht an COVID-19 erkrankt sein könntest? Also an jener Infektion, die durch das Coronavirus ausgelöst wird? Bosch hat jetzt zusammen mit Randox Laboratories aus Irland in nur sechs Wochen einen neuen Schnelltest angekündigt, der in weniger als zweieinhalb Stunden eine Differenzialdiagnostik ermöglicht. Klingt gut, aber es gibt auch Einschränkungen.
Bosch Vivalytic COVID-19 Schnelltest
Bildquelle: Bosch
In einer aktuellen Pressemitteilung von Bosch heißt es zu dem neuen System, dass der neue, vollautomatisierte Corona-Schnelltest medizinische Einrichtungen wie Arztpraxen, Krankenhäuser, Labore oder Gesundheitszentren bei der aktuellen Arbeit unterstützen soll. Es handelt sich also keinesfalls um einen Schnelltest, den du mal eben so nebenbei zu Hause durchführen kannst. Vielmehr ist das Analyse-Gerät für Menschen gedacht, die sich tagtäglich mit der Analyse und Untersuchung von Atemwegserkrankungen befassen.

COVID-19-Schnelltest von Bosch auch für andere Erkrankungen nutzbar

Aus rein technischer Sicht ist der Schnelltest in der Lage, zur Differenzialdiagnostik neben COVID-19 neun weitere Atemwegserreger gleichzeitig diagnostizieren zu können. Zum Beispiel auch Influenza A und B. Dabei würden die Anforderungen der Weltgesundheitsorganisation (WHO) erfüllt, weiß Bosch weiter zu berichten. Weil der Schnelltest vor Ort Analysen erstellen kann, entfallen lange Transportwege, die wertvolle Zeit kosten. Eine Verfügbarkeit des COVID-19-Schnelltests sei ab April in Deutschland möglich, teilt Bosch weiter mit. „Der COVID-19-Schnelltest von Bosch trägt dazu bei, die Ausbreitung der Pandemie einzudämmen und Infektionsketten schneller zu durchbrechen“, wird Bosch-Chef Volkmar Denner in einer Unternehmensmitteilung zitiert. Infizierte Patienten ließen sich schneller identifizieren und isolieren.

Keine 100-prozentige Genauigkeit

Einschränkend sei an dieser Stelle noch erwähnt: Zu 100 Prozent genau arbeitet der Schnelltest mit dem sogenannten Vivalytiv-Gerät nicht. Bosch selbst schreibt, dass in ersten Tests eine Genauigkeit von über 95 Prozent erreicht werden konnte. Im Umkehrschluss bedeutet das in der Theorie aber auch: Von 1.000 getesteten Personen könnten immerhin 50 eine falsche Diagnose erhalten.
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Weitere Einschränkung: Ein Gerät kann bis zu zehn Tests in 24 Stunden durchführen. Wer also viele Tests durchführen muss, der muss auch viele COVID-19-Schnelltester von Bosch beschaffen. Ob man daher von einer wirklichen Entlastung von Labor-Kapazitäten sprechen kann, ist eher fraglich. „Spiegel Online“ hat zudem herausgefunden, dass das dem Gerät zugrundeliegende Testverfahren aktuell nur eine Zulassung für Forschungszwecke besitzt. Bis neben dem Gerät auch das Testverfahren eine Zulassung erhält, muss folglich noch ein zusätzlicher Referenztest erfolgen – der nochmals Zeit in Anspruch nimmt.

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