Bordbistro vor dem Aus: Deutsche Bahn streicht Essen im Intercity

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Die Spatzen pfiffen es schon länger von den Dächern, jetzt ist es offiziell: Die Deutsche Bahn streicht das Bordbistro im Intercity. Der Grund dafür sei technischer Natur, heißt es. Tatsächlich ist das nur die halbe Wahrheit.
IC 1 in Berlin
Intercity 1 fährt im Hauptbahnhof Berlin einBildquelle: Deutsche Bahn

Zum Fahrplanwechsel im Dezember ist Schluss. Die Deutsche Bahn wird die Bordbistros der Intercity-Züge nicht mehr betreiben. Die Waggons werden aus den Zügen ausgereiht und abgestellt, vermutlich sogar verschrottet. Denn ein weiterer Einsatz bei der Deutschen Bahn gilt als ausgeschlossen. Auf Essen und Trinken verzichten musst du aber nicht, verspricht die Bahn. Wie stern.de berichtet, soll es einen sogenannten Abteilverkauf geben. Das heißt, ein bisher von Fahrgästen zum Sitzen genutztes Abteil wird dauerhaft zum Kiosk.

Bordbistro wird Opfer der Drehfalttür

Der Grund für das Aus des Bordbistros ist nicht das Bordbistro selbst – sondern die Tür der Waggons. Denn bei den Türen der Bordbistros der Intercity-Züge der ersten Generation handelt es sich um eine sogenannte Drehfalttür. Das sind jene Türen, bei der du als Fahrgast eine Klinke drücken musst und sich die Tür dann zur Seite wegfaltet. Diese Türen will die Bahn zum Fahrplanwechsel komplett aus ihrem Bestand verbannt wissen. Der Grund dafür ist ein Unfall mit Todesfolge vor geraumer Zeit.

Zu finden sind diese Drehfalztüren zumindest im Fernverkehr nur beim IC1. Dieser wird aber nach und nach durch ICE oder künftig den ICE L ersetzt. Daher konnte die Bahn schon viele Waggons mit dieser Tür-Art aus dem Umlauf nehmen. Nun trifft es die Intercity-Bordbistros. Hier gibt es in der Flotte der Bahn keine Alternative, die sich in einen IC1 einreihen ließe. Und ein Umbau der Türen wäre wohl nicht mehr wirtschaftlich. Aktuell ist geplant, den IC1 bis 2026 komplett von der Schiene zu nehmen.

Ohnehin gilt der Betrieb von Bordrestaurant und Bordbistro bei der Bahn nicht als wirtschaftlich, wird aber für den Reisekomfort der Fahrgäste und als Argument für das Fahren mit der Bahn als unabdingbar angesehen. Das erklärt auch, warum die Bahn weiterhin ein abgespecktes Angebot aus einem Abteil heraus verkaufen wird. Klar ist aber: Hier wird es wohl nur Filterkaffee, Schokoriegel und bestenfalls noch ein belegtes Sandwich geben.

Keine Änderung bezüglich des Essens an Bord wird es indes beim ICE geben. Und auch im IC2 und den Eurocity-Zügen wird sich nichts ändern.

Mitreden

1 KOMMENTAR

  1. Nutzerbild Paul

    Ganz ehrlich: Ein Kiosk reicht im Fernverkehr doch völlig aus. Selbst ein Automat, wie auf den Bahnsteigen, würde ausreichen. Getränke (heiß+kalt), Snacks, belegtes Brötchen – fertig.

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