Bekommt Bluetooth 5 bald einen Nachfolger? Der Schlüssel ist weg und man sucht verzweifelt die Wohnung ab. Der Bluetooth-Dongle am Schlüsselbund hilft in solchen Fällen mit einem akustischen Signal, das man von seinem Handy aus steuert. Doch was, wenn Lärm nicht möglich oder nicht erwünscht ist? Dann findet man den Schlüssel zumindest über den Bluetooth-Dongle nicht. Das soll sich mit einer neuen Bluetooth-Version ändern. Sie kann nämlich die Richtung des Kommunikationssignals herausfinden.
Bluetooth 5.1 wohl mit Lokalisierung
Wie die Bluetooth Special Interessting Group (BTSIG) verkündet hat, wird es in Zukunft möglich sein, Dinge via Bluetooth zu orten. Ob die Option mit einer neuen Variante namens Bluetooth 5.1 auf den Markt kommt, ist noch nicht klar, aber sehr wahrscheinlich. Damit ergeben sich einige neue Anwendungsgebiete. Die Bluetooth SIG nennt vier. So zählt die Entwicklergruppe des Bluetooth-Standards die genannte Funktion des Gerätefindens auf. Dazu ist die Positionierung in Gebäuden und damit das Tracking von beispielsweise Kunden möglich. Diese Anwendung ist auch umgekehrt möglich. Beispielsweise kann im Museum ein Kunstwerk per Bluetooth auf sich aufmerksam machen, wenn ein Besucher in seine Nähe kommt.
Die Ortung kann laut Bluetooth SIG in Echtzeit erfolgen. Damit sind Ortungssysteme beispielsweise in der Industrie möglich. Gerade innerhalb von Gebäuden in denen satellitengestützte Ortungssysteme versagen oder zu ungenau sind, könnte das neue System in die Bresche springen. So wären Anwendungen möglich, die einen Arbeiter warnen, wenn er einen Gefahrenbereich betritt. In eine ähnliche Richtung geht die Lokalisierung innerhalb von großen Gebäuden wie Krankenhäusern, Flughäfen oder Einkaufszentren. Damit können Indoor-Navigationen leichter realisiert werden.
Lokalisierung als vierte Hauptaufgabe
Neben Audio-Streaming, Mesh-Systemen und Datentransfers ist laut der BTSIG die Lokalisierung das vierte Standbein für den Standard Bluetooth. Die Lokalisierung läuft „zentimetergenau“ und ist damit weit präziser als beispielsweise GPS, GLONASS oder Galileo. Die geringe Reichweite des Bluetooth-Signals schränkt den Einsatz jedoch auch auf sehr lokale Anwendungsgebiete ein. Wann die neue Bluetooth-Version den Weg in die ersten Smartphones findet, bleibt vorerst das Geheimnis der BTSIG.