Wenn es um Verkehrsdelikte wie Handy oder Alkohol am Steuer und zu schnelles Fahren geht, kennt das Gesetz keinen Spaß. Bei einem Vorgehen müssen Autofahrer ihren Führerschein sogar für 30 Jahre abgeben, wenn sie erwischt werden. Und wer geblitzt wird, für den wird es ebenso meist teuer. Zwar können sich Autofahrer etwa mit Blitzer-Apps vor Radarfallen warnen lassen. Und auch bei Google Maps kannst du einen Blitzer-Warner einbauen (hier zeigen wir dir, wie das funktioniert). Doch es gibt auch einen Trick, der dir erlaubt, schneller am Blitzer vorbeizufahren und ungeschoren davonzukommen.
Wann der Blitzer wirklich blitzt
In der Regel ist es so: Als Autofahrer siehst du einen Blitzer und bremst ab, um einer Strafe wegen überhöhter Geschwindigkeit zu entgehen. In der Stadt, wo 50 km/h erlaubt sind, bremsen viele eben auch auf 50 km/h oder sogar weniger ab. Doch man kann hier auch schneller fahren als 50 km/h. Wie viel schneller? Das hängt vom eigenen Auto und dem Blitzer ab.
Denn: Es ist gesetzlich vorgeschrieben, dass die Tachometer im Auto zu viel anzeigen müssen. Das bedeutet: Zeigt der Tacho eine Geschwindigkeit von 50 km/h an, fährst du eigentlich langsamer. Paragraf 57 der Straßenverkehrs-Zulassungs-Ordnung schreibt vor: Fahrzeuge, die nach dem 1. Januar 1991 zugelassen wurden, dürfen zehn Prozent plus vier Kilometer pro Stunde langsamer sein, als es der Tacho anzeigt. Das bedeutet: Zeigt dein Tacho 50 km/h an, fährst du möglicherweise nur 41 km/h.
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Wie schnell du wirklich unterwegs bist, hängt von der Marke und dem Modell ab, das du fährst. So hat der ADAC in Tests herausgefunden, dass etwa Audi am nächsten an der wirklichen Geschwindigkeit dran ist und die Abweichung nur 3,1 Prozent beträgt. Besonders ungenau sind die Tachos von Subaru, Nissan und Toyota, die über 6 Prozent weniger anzeigen. Wie hoch die Abweichung beim Tacho deines Autos ist, kann etwa der ADAC in einer Tachomessung nachvollziehen. Doch das ist noch nicht alles.
So schnell kannst du fahren
Zwar sind die Tachos neuer Autos genauer als die älterer Modelle. Doch auch beim Blitzer selbst gibt es Toleranzen. So können moderne Blitzer zwar punktgenau blitzen und eine zu hohe Geschwindigkeit schon bei mehr als 1 km/h erkennen. Jedoch müssen sie den Toleranzabzug berücksichtigen, der kleinere Messungenauigkeiten ausgleicht. Bei Geschwindigkeiten unter 100 km/h müssen 3 km/h von der gemessenen Geschwindigkeiten abgezogen werden. Das beutetet: Erst bei 53 km/h würde der Blitzer in der 50er-Zone auslösen.
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Im Umkehrschluss heißt das: Du kannst – je nach Fahrzeugmodell – an einem Blitzer in der Stadt statt mit 50 km/h theoretisch mit 59 km/h vorbeifahren, ohne geblitzt zu werden. Doch sicher solltest du dir da nicht sein. Wer etwa eine Blitzer-App benutzt, dürfte sicherer unterwegs sein. Aber: Blitzerwarner sind verboten. Wirst du damit erwischt, droht ein Bußgeld. Also: Am besten einfach an die Verkehrsregeln halten. Dann drohen weder Bußgelder noch Knöllchen wegen zu schnellen Fahrens.