USB-Sticks sind nach wie vor eine der einfachsten Möglichkeiten, um digitale Daten zu transportieren. Sie sind günstig in der Anschaffung und verfügen dennoch über große Speicherkapazitäten. Doch die Sache hat einen Haken.
Aussortierte microSD-Karten für USB-Sticks?
Nun warnt jedoch CBL Datenrettung vor der Nutzung. Vor allem, wenn man Daten langfristig speichern möchte. In der jüngeren Vergangenheit entdeckte der deutsche Sicherheitsspezialist immer häufiger USB-Sticks von zweifelhafter Qualität. In diesen werden im Inneren microSD-Karten verlötet, die dem Anschein nach ausgemustert wurden. Um ihre Herkunft zu verschleiern, wurden sie zudem unkenntlich gemacht. Viele der untersuchten USB-Sticks wurden als Werbegeschenke weitergegeben. Doch auch Produkte von Markenherstellern sollen gelegentlich mit microSD-Karten bestückt worden sein.
Große Speicherkapazitäten sind ein Problem
Die unklare Herkunft der verwendeten Speicherkarten ist jedoch schon deshalb problematisch, weil die Flashspeicher nur eine begrenzte Anzahl von Schreibzyklen leisten. Denn wie viele der möglichen Zyklen bereits verbraucht sind, bleibt im Dunkeln.
Hinzukommt, dass in den meisten Sticks Quadruple-Level-Speicherzellen (QLC) stecken, die vier Bits in einer Speicherzelle aufnehmen und bis zu 16 Ladestufen unterscheiden. Auf diese Weise lässt sich zwar eine höhere Speicherdichte erreichen. Allerdings sinkt die Anzahl der möglichen Schreibvorgänge und die Speicherfähigkeit nimmt ab. Im Vergleich dazu speichern sogenannte Single Level Cells (SLC) nur einen Bit respektive zwei Ladestufen pro Zelle. Gleichzeitig wird die Fehlerkontrolle durch den Controller aufwendiger.
Doch auch an dieser Stelle sind USB-Sticks nicht unproblematisch. Oftmals werden nicht die in den Karten integrierten, sondern externe Controller genutzt, die auf der Platine des Sticks aufgelötet werden. Diese arbeiten jedoch längst nicht so effizient.
USB-Sticks als Langzeitspeicher eher ungeeignet
Problematisch ist die Verwendung von USB-Sticks vor allem dann, wenn man darauf gespeicherte Daten langfristig sicher möchte. Dies liegt an einer weiteren physikalischen Eigenart von Flashspeichern: Die Speicherung eines Bits wird über das Isolieren eines Ladungszustands bewerkstelligt. Und je größer die Anzahl der Ladestufen, desto schneller können sie sich langfristig verflüchtigen. Um dem entgegenzuwirken, muss man sie regelmäßig – im Betrieb – auffrischen. Ansonsten kann die Information nach einigen Jahren verloren gehen. Ein Backup in der Cloud ist der sicherere Weg.