Betrug im Supermarkt: Mit diesen 13 Tricks wird man beim Einkaufen reingelegt

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Während die Preise für Lebensmittel und Drogerieartikel immer weiter steigen, werden Kunden im Supermarkt auch noch getäuscht und reingelegt. Ob bei Aldi, Lidl oder Kaufland: Mit den folgenden 13 Tricks führen Supermärkte Kunden hinters Licht.
Betrug im Supermarkt: Mit diesen 12 Tricks wird man beim Einkaufen reingelegt

Betrug im Supermarkt: Mit diesen 12 Tricks wird man beim Einkaufen reingelegt

Wer bei Aldi, Lidl, DM oder Rossman einkaufen geht, muss immer mehr zahlen. Wie die Verbraucherzentrale Hamburg festgestellt hat, sind die Preise für Lebensmittel und Drogerieprodukte im vergangenen Jahr stetig gestiegen. Doch für Kunden ist das im Supermarkt nicht immer und sofort ersichtlich. Denn: Hersteller und Händler bedienen sich zahlreicher Maschen, um höhere Preise zu verschleiern.

Im Supermarkt abgezockt: Das sind die 13 Tricks

Während die Verbraucherzentrale Hamburg die „Mogelpackung des Jahres“ sucht, zeigt der Verbraucherschutz 13 Tricks, mit denen man als Kunde im Supermarkt ausgetrickst wird. Und oftmals bekommt man gar nicht mit, dass man über den Tisch gezogen wird. Und das sind die Tricks der Händler:

1. Shrinkflation-Trick

Während die Größe der Verpackung gleich bleibt und sich auch am Preis nichts verändert, schrumpft der Inhalt eines Produkts. Das heißt: Gleiche Verpackung, gleicher Preis, weniger drin. Dieser Trick ist besonders perfide, da man als Kunde im Supermarkt meist nicht auf das Füllgewicht achtet und wenn, dann gar nicht weiß, ob es im Vergleich zum letzten Einkauf gesunken ist.

2. Mehr-drin-Trick

Ein Produkt mit mehr Inhalt suggeriert zunächst ein Schnäppchen, wird im Supermarkt aber häufig zu einem deutlich höheren Preis verkauft. Man sollte sich also nicht davon in die Irre führen lassen, wenn auf einer Verpackung steht: Jetzt 20 Prozent mehr Inhalt. Denn auch der Preis für das Mehr an Inhalt ist in der Regel gestiegen – und das deutlich höher, als die 20 Prozent zusätzlicher Inhalt wirklich wert sind.

3. Günstiger-Trick

Im Supermarkt ebenfalls zu beobachten: Bei einem Produkt wird nicht nur die Füllmenge gesenkt, sondern auch der Preis. Das mag zunächst logisch erscheinen, doch der Preisnachlass entspricht oftmals nicht dem reduzierten Inhalt.

4. Weniger-drin-und-teurer-Trick

Bei diesem Preistrick sinkt nicht nur die Füllmenge eines Produkts, sondern es wird zusätzlich der Preis erhöht. Auf diese Weise fällt der Preisanstieg deutlich höher aus. Ein solcher Artikel steht bei der Verbraucherzentrale ebenfalls als Kandidat für die Mogelpackung des Jahres zur Wahl. Das Unternehmen Lebensbaum etwa reduziert die Füllmenge beim Tomaten-Gewürzsalz von 150 auf nur noch 80 Gramm und verlangt auch noch einen Euro mehr dafür. Das macht das Produkt um 150 Prozent teurer. Zu allem Überfluss täuscht die nun zu große Verpackung mehr Inhalt vor.

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5. Händler-Trick

Supermarkt, ist nicht gleich Supermarkt. Ein und dasselbe Produkt kann bei verschiedenen Einzelhändlern in unterschiedlich gefüllten Packungen im Regal liegen – allerdings zum gleichen Preis. So kam es bereits vor, dass die Lachgummis von Storck bei Rewe und Budni 1,19 Euro gekostet haben, aber die Packung beim Drogeriehändler Budni 50 Gramm weniger Inhalt hatte. Das erkennt der Kunde nur, wenn er von dem Trick weiß und die Gewichtsangaben auf den Verpackungen immerzu miteinander vergleicht.

6. Sammelpack-Trick

Sammelpackungen werden genutzt, um Produkte im Supermarkt scheinbar preisgünstig, jedoch im kleineren Format anzubieten. Beispiel: Der Inhalt des Oreo Eis-Sammelpacks von Froneri schrumpfte 2023 von 4 auf 3 Stieleise mit jeweils 90 statt 110 Millilitern Eis. Dadurch wurde die Eispackung 63 Prozent teurer, obwohl der Verkaufspreis gleich blieb.

7. Skimpflation-Trick

Durch einen geringeren Anteil an wertgebenden Zutaten verschlechtert sich die Qualität eines Produkts. Die Hersteller sparen Kosten und erhöhen ihre Marge. Bei seinem Kærgården Mischstreichfett beispielsweise senkte Hersteller Arla 2023 den Anteil an Butter und Rapsöl und fügt stattdessen mehr Wasser zu. Dass dieser Trick einem Kunden im Supermarkt auffällt, ist wohl nahezu ausgeschlossen.

8. Dosier-Trick

Veränderte Dosiervorgaben führen dazu, dass größere Mengen eines Produkts verbraucht werden. Bei vielen Sirupsorten von Sodastream soll man seit 2023 pro Liter Getränk mehr Konzentrat einsetzen. Gleichzeitig schrumpfte die Füllmenge pro Flasche, sodass der Preis um 33 Prozent stieg.

9. Markenwechsel-Trick

Die Einführung eines Produkts unter einer anderen Marke nutzen Hersteller oft, um den Preis drastisch zu erhöhen. Mondelez produziert seine ehemaligen 7Days Brotchips seit 2023 unter der Marke Tuc als Bake Rolls. Die Rezeptur des Snacks wurde praktisch nicht verändert. Dennoch kosten die Chips im Supermarkt 127 Prozent mehr.

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10. Größere-Packung-Trick

Die Verpackung wird größer, aber die Füllmenge kleiner – wie bei dem bereits oben erwähnten Tomaten-Gewürzsalz. Für jemanden, der ein Produkt immer wieder kauft, sieht das zunächst nach einem Schnäppchen aus. Schließlich denkt wohl jeder: größere Packung, mehr drin. Diesen Gedanken nutzen Unternehmen aus und legen Kunden rein.

11. Neu-verpackt-Trick

Ein scheinbar höherwertiges Produkt entpuppt sich als „alter Wein in neuen Schläuchen“. Trotzdem kostet die neue Duschcreme von Dove Duschcreme fast doppelt so viel wie die alte Pflegedusche. Die Füllmenge sinkt und der Preis steigt. Nur die Inhaltsstoffe bleiben fast identisch.

12. Füllmengenkarussell-Trick

Manche Hersteller verändern regelmäßig die Füllmengen ihrer Produkte. Das stiftet Verwirrung und erschwert den Preisvergleich, wie im Fall der Pringles Chips: 200, 170, 195, 180, 165, 190, 200 und 185 Gramm betrug der Inhalt pro Dose von 2006 bis 2022. Wer im Supermarkt nicht auf das Füllgewicht achtet, zahlt damit bis zu 90 Prozent mehr.

13. Weniger-Qualität-zum-gleichen-Preis-Trick

Statt 100 Prozent Fruchtsaft stecken im Granini Trinkgenuss Orange von Eckes-Granini jetzt nur noch 50 Prozent Orangensaft in der Flasche. Den Rest füllt der Hersteller mit Zuckerwasser auf. Im Handel steht der gestreckte Saft aber weiterhin zum selben Preis im Regal, erklärt der Verbraucherschutz. Für den Hersteller ein saftiger Gewinn, ist Zuckerwasser schließlich deutlich günstiger als Orangensaft.

Supermarkt-Abzocke muss aufhören: Das fordert der Verbraucherschutz

Wer denkt, dass nur wenige Produkte bei Aldi, Lidl oder Edeka von der versteckten Preiserhöhung betroffen sind, täuscht sich. Die Mogelpackungsliste der Verbraucherzentrale ist unglaublich lang. „Obwohl das Problem seit Jahren bekannt ist, schützt die Politik Verbraucherinnen und Verbraucher nicht vor den Tricksereien der Unternehmen“, erklärt die Verbraucherzentrale. In anderen Ländern sei man da weiter: In Ungarn und in Frankreich müssen seit vergangenem Jahr Lebensmitteleinzelhändler Mogelpackungen durch einen Hinweis am Regal kennzeichnen. Das ist bei Aldi, Lidl und Co. hierzulande nicht der Fall. In Brasilien etwa seien zudem Warnhinweise auf die Shrinkflation-Packungen gedruckt.

„Wir fordern eine Kennzeichnung von Mogelpackungen wie in Brasilien: Die alte und neue Füllmenge sowie die prozentuale Reduzierung müssen klar und deutlich auf den Verpackungen stehen“, so die Verbraucherzentrale.

Bildquellen

  • Geld sparen im Supermarkt: Stiftung Warentest zeigt 10 Profi-Tricks: Franki Chamaki / Unsplash
  • Betrug im Supermarkt: Mit diesen 12 Tricks wird man beim Einkaufen reingelegt: Gonzalo Carlos Novillo Lapeyra / Pexels

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