Rund um die Google-Betriebssysteme Android und Chrome OS brodeln schon länger Gerüchte: Angeblich sollen die beiden Systeme bald in einem vereint werden. Diese Spekulationen erhalten nun neue Nahrung. Die Softwareschmiede kündigte in einem Blogeintrag ein neues Feature für Android an, das aufhorchen lässt.
Die neueste Vorschau-Version von Android 15 verfügt über das sogenannte Desktop Windowing. Damit können auf dem Betriebssystem installierte Apps jeweils in eigenen Fenstern parallel ausgeführt werden. Diese sind zudem in ihrer Größe frei skalierbar und besitzen an der Oberseite sogar die typische Leiste, mit der sich das Fenster auf den vollen Bildschirm vergrößern oder aber schließen lässt. Im kleinsten Fall misst die Größe eines Fensters 386 x 352 Pixel.
Fullscreen-Modus, Multitasking, mehrere Instanzen
Selbst ein Fullscreen-Modus, bei dem auch die einzelnen Leisten ausgeblendet werden, kann mit Hilfe einer Tastenkombination aufgerufen werden. Ansonsten ist die am unteren Bildschirmrand eingerichtete Task-Leiste fest installiert und zeigt an, welche Anwendungen gerade in Verwendung sind. Häufig benutzte Apps können hier für einen Schnellzugriff dauerhaft integriert werden.
Die Funktionsweise erinnert stark an die klassischen Desktop-Betriebssysteme wie Apples Mac OS, Linux oder Microsofts Windows. Und Google verfolgt damit eine ähnliche Intention. Mit dem neuen Fenster-Modus soll die Produktivität bei der Arbeit und die Flexibilität im Umgang mit den Anwendungen erhöht werden. Dazu bringt das Betriebssystem weitere Funktionen mit. So können neben dem eigentlichen Multitasking nun auch mehrere Instanzen einer App parallel ausgeführt werden.
Support von Maus, Tastatur und Trackpad verbessert
Doch nicht nur die Oberfläche wird fürs Arbeiten besser gerüstet. Desktop Windowing verbessert auch die Unterstützung von zusätzlichen Eingabegeräten. Entwickler können ihre Apps zudem gezielter auf die Arbeit mit Maus und Tastatur oder auch Trackpads vorbereiten. Sogar eine Bedienung mit Hilfe von Tastenkürzeln können sie integrieren.
Neugierige können die neuen Optionen jedoch zunächst nur im Rahmen des Developer Previews auf einem Google Pixel Tablet testen. Der Schrift deutet jedoch auf einen größeren Umbau hin. Eigentlich war Chrome OS bisher das Betriebssystem Googles, das auf Notebooks und Tablets installiert wurde, um diese fürs Arbeiten zu qualifizieren. Obwohl die Entwickler kein Datum für einen offiziellen Release bekannt gaben, scheint es nur noch eine Frage der Zeit zu sein, bis die Chromebooks zu Androidbooks werden.