Besorgniserregend: Der Gaspreis explodiert

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Der Gaspreis steigt. Und zwar signifikant. Ursache dafür ist der Krieg in Israel. Und das könnte auch für Haushalte in Europa auf kurz oder lang wieder stark steigende Preise für das Heizen nach sich ziehen.
Symbolbild Gaspreis
Der Gaspreis klettert durch den Krieg in Israel massiv.Bildquelle: Wolfilser / ShutterStock.com

Es ist jetzt ziemlich genau ein Jahr her, da notierte der Preis für Erdgas an den Handelsbörsen aufgrund des Ukraine-Krieges zu Höchstpreisen. An der Börse in Amsterdam wurde die Megawattstunde (MWh) des maßgeblichen Terminkontrakts TTF seinerzeit zu Preisen in Höhe von mehr als 300 Euro gehandelt. Das hatte nicht nur steigende Kosten für alle Haushalte zur Folge, die mit Erdgas heizen. Auch die Pleite einiger Discounter unter den Energieversorgern war zu beklagen. Am Gaspreis hängen viele Schicksale.

Gaspreis steigt massiv an

In den vergangenen zwölf Monaten hatte sich die Lage am Gasmarkt aber deutlich entspannt. Zeitweilig wurde die Megawattstunde in Amsterdam im Sommer dieses Jahres für unter 25 Euro gehandelt. Jetzt sorgt jedoch der ausartende Nahost-Konflikt zwischen Israel und der radikalislamischen Palästinenserorganisation Hamas dafür, dass der Gaspreis wieder stark steigt. Sehr stark sogar. Binnen einer Woche kletterte der Gaspreis je MWh um fast 50 Prozent (!) auf fast 50 Euro.

Ein Grund: Israel hat sich aufgrund der militärischen Operationen im eigenen Land und im benachbarten Gazastreifen dazu entschieden, die Produktion in einem Gasfeld vor seiner Südküste im Mittelmeer kurzerhand einzustellen. Das treibt unter anderem in Europa die Sorgen, dass in der aktuellen Heizperiode zu einem Engpass bei der Gasversorgung kommen könnte. Der Export von Erdgas aus Israel über eine Unterwasserpipeline nach Ägypten wurde bereits gestoppt.

Spekulationen heizen den Preisen ein

Die Schließung des Gasfeldes vor der Küste Israels und eine plötzlich beschädigte Gaspipeline zwischen Estland und Finnland sorgen für reichlich Spekulationen und treiben den Gaspreis besorgniserregend in die Höhe. Gewalt und Terror haben schon mit Ausbruch des Ukraine-Krieges für massive Preissteigerungen am Energiemarkt gesorgt und jetzt zeigt sich ein weiteres Mal, wie sensibel der Markt auf Konflikte reagiert.

Aber ist in Deutschland in den kommenden Monaten wirklich mit einem Gasmangel zu rechnen? Für den nahenden Winter wohl nicht. Denn um die Gasversorgung für den kommenden Winter zu sichern, ist nach Angaben der Bundesnetzagentur zum 1. November ein Füllstand bei den Erdgasspeichern von 95 Prozent notwendig. Schon jetzt wurde dieser Wert überschritten. Am Donnerstag lag er bei mehr als 97 Prozent.

Neue Erdgasverträge werden wohl deutlich teurer

Bestandskunden müssen in den kommenden Wochen also wohl noch keine Preissteigerungen befürchten. Neue Gasverträge könnten aber schon kurzfristig signifikant teurer werden. Sollte der Konflikt zwischen Israel und Hamas länger anhalten, ist aber auch ein steigender Gaspreis in bestehenden Verträgen nicht auszuschließen. Grundsätzlich zeigen sich Bewegungen am Markt für bestehende Erdgas-Kunden aber fast immer erst mit einer mehrmonatigen Verzögerung. Jeder sollte sich aber darauf einstellen, dass die gefallenen Erdgaspreise keine Dauerentlastung sind.

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2 KOMMENTARE

  1. Nutzerbild Timo

    Gut so.
    EU und Deutschland wollen geopolitische Spiele spielen, na dann tief in die Tasche greifen. Wer keine eigene Gasförderung hat, muss zahlen.

    Und bitte, die beschädigte Gaspipeline zwischen Estland und Finnland spielt gar keine Rolle, die 20 Kubikmeter interessieren doch keinen, weder Finnland noch Estland fördern Gas.
    Die Schließung des Gasfeldes in Holland / Gröningen spielt dagegen eine sehr große Rolle.

    Antwort
    • Stimmt, was da in Holland passiert ist auch nicht ohne…

      Antwort

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