Und plötzlich gibt es weniger Netto vom Brutto. Der Grund: Viele gesetzliche Krankenkassen erhöhen mitten im Jahr mit einem Schlag ihre Beiträge. Bis zu 38 Euro im Monat sind wegen der Sondererhöhung mehr zu bezahlen, berichtet die „Bild“. Schon lange warnen Experten vor (stark) steigenden Kosten für die Krankenversicherung. Jetzt machen die ersten Krankenkassen Nägel mit Köpfen.
Viele Krankenkassen erhöhen den Zusatzbeitrag
Wer zum Beispiel als Gutverdiener mit mindestens 5.175 Euro Einkommen bei der KKH versichert ist, zahlt ab August mehr als 400 Euro mehr im Jahr. Das sind knapp 34 Euro mehr im Monat. Dafür erhöht sich der zu zahlende Zusatzbeitrag um 1,3 Prozentpunkte auf 3,28 Prozent. Ab 3.539 Euro Grundeinkommen erhöht sich die Krankenversicherung um 23 Euro pro Monat. In Summe sind davon 1,5 Millionen Versicherte betroffen.
Noch härter trifft es alle, die bei der BKK Textilgruppe Hof versichert sind. Das sind dem Vernehmen nach 7.600 Versicherte. Hier legt der Zusatzbeitrag um 1,5 Prozentpunkte zu. Das sorgt für eine Beitragserhöhung bei Gutverdienen um knapp 39 Euro monatlich. Normalverdiener werden mit knapp 27 Euro pro Monat mehr belastet.
Nicht ganz so heftig schlagen die Beitragserhöhungen von IKK Classic (3 Millionen Versicherte) und Knappschaft (1,5 Millionen Versicherte) ins Kontor. Die IKK classic erhöht den Zusatzbeitrag um 0,49 Prozentpunkte, die Knappschaft um 0,50 Prozentpunkte. Gutverdiener zahlen ab August entsprechend knapp 13 Euro pro Monat mehr, Durchschnittsverdiener knapp 9 Euro.
Jetzt wechseln und Geld sparen
Wichtig für alle Betroffenen, zu denen unter anderem auch Versicherte verschiedener BKK-Ableger gehören: Es besteht ein Sonderkündigungsrecht. Wer mit der Erhöhung seiner Krankenkasse nicht einverstanden ist, kann zu einer anderen Versicherung wechseln. So lassen sich unter Umständen pro Jahr mehrere Hundert Euro sparen.
Und: Weil die Kosten im Gesundheitssystem immer weiter steigen, ist im Laufe der kommenden Monate übriges auch bei anderen großen Versicherungen mit Beitragserhöhungen zu rechnen. Auch dann kann sich ein Krankenkassen-Vergleich lohnen.
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