Bargeld ist für viele Menschen wichtiger als je zuvor. Auch wenn das Bezahlen mit Karte oder Handy auf dem Vormarsch ist: Im Schnitt hat jeder Deutsche rund 100 Euro im Geldbeutel. Und auch zu Hause bewahren Menschen wieder mehr Geld auf. Die Sorge vor einem Blackout ist groß, wenn selbst die EU-Kommission damit rechnet. Aber auch ein simpler Ausfall von EC-Karten-Terminals, wie es bereits im vergangenen Jahr Realität wurde, sorgt dafür, dass Menschen Geld abheben und zu Hause horten. Und das ist nicht gerade wenig.
Bargeld im Haus: Das sollte jeder wissen
Ob unter der Matratze, im Kleiderschrank oder einem anderen Versteck: Laut einer Studie der Deutschen Bank bewahren die Deutschen im Schnitt 1.364 Euro zu Hause auf. Viel mehr ist auch nicht zu empfehlen. So ist es zwar nicht verboten, Unmengen an Bargeld in den eigenen vier Wänden aufzubewahren. Sollte es aber bei einem Einbruch gestohlen oder bei einem Brand oder Wasserschaden zerstört werden, zahlt die Versicherung möglicherweise nicht. Denn: In der Regel ist Bargeld nur bis 2.000 Euro versichert. Nur wer sein Geld in einem Wandtresor verwahrt, darf sich bei höheren Summen auf seine Versicherung verlassen.
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Und: Sollte man sich irgendwann doch dazu entscheiden, sein Bargeld aufs Konto bei der Bank einzuzahlen, muss man nachweisen, wo es herkommt. Zumindest dann, wenn die Einzahlungssumme höher als 10.000 Euro ist.
Verschwinden Münzen und Scheine bald?
Während viele – auch aufgrund der Inflation – ihr Geld lieber in bar zu Hause horten, gerät das Bargeld ins Visier der Politik. Können wir bald im Supermarkt und beim Brötchen holen in der Bäckerei nur noch digital mit EC-Karte oder Smartphone bezahlen? Bundesinnenministerin Nancy Faeser (SPD) fordert für Zahlungen mit Bargeld eine Obergrenze. „Ein 30.000-Euro-Barkauf von Schmuck oder Uhren sollte bald der Vergangenheit angehören“, sagte die SPD-Politikerin vor Kurzem. „Ich setze mich für die Einführung einer allgemeinen Bargeldobergrenze von 10.000 Euro ein. Das verringert die Gefahr, dass Vermögenswerte von Kriminellen verschleiert werden“, sagt die Ministerin. Zudem gilt seit dem 1. Januar 2023 ein neues Gesetz. Viele sehen dieses Gesetz als ersten Schritt zur Abschaffung des Bargelds.