Jeder Deutsche hat im Schnitt rund 100 Euro Bargeld im Portemonnaie. Doch Geldautomaten verschwinden mit der Zeit und immer mehr Menschen zahlen an der Kasse im Supermarkt mit Karte statt bar. Vor allem letzteres wird langfristig dazu führen, dass Bargeld in Zukunft nicht mehr nur obsolet wird, sondern eines Tages auch gänzlich verschwindet. Die neue Bundesregierung aus CDU und SPD erklärt jetzt im Koalitionsvertrag, wie ihr Bargeld-Plan aussieht.
Bargeld: Bleibt es oder wird Geld bald digital?
Bargeld ist im Vergleich zu anderen Ländern in Deutschland immer noch ziemlich beliebt. Doch so beliebt wie Scheine sind, so unbeliebt sind kleine Münzen. Erste EU-Länder haben bereits damit begonnen, Summen beim Einkaufen auf- oder abzurunden. Das sorgt dafür, dass 1- und 2-Cent-Münzen nicht mehr benötigt werden. Vor Kurzem forderte auch das Bargeldforum der Bundesbank das Finanzministerium, so etwas ebenfalls hierzulande voranzutreiben. Davon will die neue Regierung aktuell aber nichts wissen.
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Im neuen Koalitionsvertrag heißt es: „Wir stellen sicher, dass jeder weiterhin selbst entscheiden kann, wie er bei Geschäften des Alltags bezahlt. Das Bargeld als gängige Zahlungsform erhalten wir.“ Aber CDU und SPD wissen, dass die Zukunft des Bezahlens digital ist. So wolle man sich zunächst für „Wahlfreiheit im Zahlungsverkehr“ einsetzen. Das soll dazu führen, dass in Zukunft auch Bäcker, Büdchen und Co. neben Bargeld auch „mindestens eine digitale Zahlungsoption“ anbieten müssen. Doch nicht nur dieser Ansatz der Regierung zeigt, dass Bargeld ein Ablaufdatum hat.
Digitaler Euro als Ersatz
Der digitale Euro ist bereits seit geraumer Zeit im Gespräch. Auch wenn er immer noch nicht da ist, könnte er dennoch bald kommen und das Bargeld zusätzlich unter Druck setzen. Auch die neue Regierung treibt die Digitalwährung voran. „Wir unterstützen einen digitalen Euro, der sowohl im Groß- als auch im Einzelhandel einen echten Mehrwert liefert“, heißt es im Koalitionsvertrag. Dabei soll er den Plänen der Regierung zufolge die Privatsphäre der Verbraucher schützen, kostenfrei nutzbar sein sowie die Finanzstabilität nicht beeinträchtigen. Er soll aber auch das Bargeld nur ergänzen, nicht jedoch abschaffen.