Bargeld-Aus rückt näher: Das schlägt der Verbraucherschutz jetzt vor

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Die Deutschen lieben Bargeld. Doch Stück für Stück verschwindet es. Nicht nur, weil immer mehr Menschen bargeldlos bezahlen. Auch, weil Banken Filialen schließen und Geldautomaten abmontieren. Das sorgt vielerorts für Ärger. Jetzt hat der Verbraucherschutz aber eine zündende Idee.
Bargeld-Aus rückt näher: Das schlägt der Verbraucherschutz jetzt vor
Bargeld-Aus rückt näher: Das schlägt der Verbraucherschutz jetzt vorBildquelle: Blasius Kawalkowski / inside digital

Bargeld ist nach wie vor das am häufigsten genutzte Zahlungsmittel in Deutschland. Das ergab vor Kurzem eine Studie der Deutschen Bundesbank. Zwar sind Zahlungen mit EC-Karte und kontaktlos per Handy auf dem Vormarsch. Dennoch werden mehr als die Hälfte aller alltäglichen Zahlungen bar getätigt. Mehr noch: Fast 70 Prozent der Befragten wollen auch künftig die Möglichkeit haben, mit Bargeld zahlen zu können. Trotzdem stehen Scheine und Münzen vor dem Aus. Auch, weil Banken und Sparkassen unzählige Filialen schließen. Und mit den Schließungen verschwinden Geldautomaten oft gleich mit. Viele Menschen sind deshalb verärgert. Eine Lösung hat jetzt die Verbraucherzentrale parat.

Bargeld verschwindet

Immer häufiger gibt es in der Nähe keine Geldautomaten mehr. Die Folge: Mehr und mehr Menschen haben heute Probleme, an Bargeld zu kommen. Das ergab vor Kurzem auch eine Umfrage der Verbraucherzentrale. Dass Geldautomaten zusehends verschwinden, bestätigt auch der Bundesverband Deutscher Banken. Gab es 2019 noch rund 58.400 Bankautomaten in ganz Deutschland, waren es Ende 2022 nur noch rund 53.500. Vor allem in ländlichen Gebieten gibt es zusehends weniger Filialen und weniger Geldautomaten. Banken und Sparkassen sehen ihre Zukunft nicht mehr in der Filiale, sondern digital. Das sorgt nicht nur in der Politik für Unmut.

Auch David Riechmann von der Verbraucherzentrale NRW beobachtet: „Eine Bank zu Fuß zu erreichen, ist Luxus. Selbst für Leute, die in größeren Städten wohnen“, sagt der Fachanwalt für Bank- und Kapitalmarktrecht gegenüber der Süddeutschen Zeitung. Doch was kann man als Kunde einer Bank oder Sparkasse tun, um an Bargeld zu kommen?

Das fordert der Verbraucherschutz

Zum Beispiel schauen, welche Bank vielleicht doch noch eine Filiale in der Nähe hat – und dann wechseln, rät Riechmann. „Oft schrecken die Leute vor einem Wechsel zurück wegen des Aufwands oder neuer Pin-Nummern“, erklärt der Verbraucherschützer. „Aber wenn die persönliche Erreichbarkeit vor Ort wichtig ist, lohnt der Aufwand gegebenenfalls.“ Sogenannte Bank-Busse, die etwa einmal pro Woche auf den Marktplatz kommen, damit Menschen an Bargeld kommen, seien nur eine Notlösung. „Das ist besser als nichts, aber auch nicht das Gelbe vom Ei“, sagt Riechmann. „Da stehen Sie womöglich im Regen in der Schlange und warten.“

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Letztlich bleibe nichts anderes übrig, als sich mit den digitalen Angeboten vertraut zu machen. Und Banken wie Sparkassen sollten betroffene Menschen ins digitale Zeitalter begleiten, sagt Riechmann. Etwa mit Schulungen für Onlinebanking. Für die Banken lohne sich das letztlich, weil ihnen gute Kundschaft so nicht abwandere. Und wer Bargeld benötige, kann es inzwischen auch im Supermarkt bekommen. Wer bargeldlos bezahlt, kann inzwischen an der Kasse auch Geld abheben.

Mitreden

1 KOMMENTAR

  1. Nutzerbild Karsten

    Bankfilialen, damit man bei „seiner“ Bank Geld abheben kann? Also wer noch Bargeld braucht, bekommt es doch mittlerweile überall. Im Einzelhandel, an der Tankstelle und an jedem Bankautomat, der irgendwo rumsteht. Man sollte halt nur nicht Kunde der Sparkasse sein, sonst bietet doch mittlerweile jede Bank kostenlose Karten, mit denen man so gut wie überall Bsrgeld bekommt. Eine Bankfiliale braucht kein Mensch. Jede Direktbank bietet besseren Service als diese komischen alten Filialbanken

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