Bankkunden aufgepasst: So funktioniert die neue Überweisung

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Manche Banken bieten die neue Art der Überweisung bereits an. Andere Banken und Sparkassen, die sie noch nicht haben, müssen sie im Oktober freischalten. Und das betrifft Geldinstitute im gesamten SEPA-Raum. Was Bankkunden zur neuen Überweisung wissen müssen.
Bankkunden aufgepasst: So funktioniert die neue Überweisung

Bankkunden aufgepasst: So funktioniert die neue Überweisung

Wer bei seiner Bank oder Sparkasse eine Überweisung vornimmt, muss neben dem Betrag auch eine IBAN und den Empfänger angeben. So weit, so klar. Doch spätestens im Oktober ändert sich das. Mehr noch. Die gesamte Überweisung wird anders. Kunden von Banken und Sparkassen profitieren von dem neuen Gesetz des EU-Parlaments.

Die Vorteile der neuen Überweisung

Die Openbank etwa, die wir immer wieder als kostenlose Alternative zur DKB oder ING nennen, bietet ihren Kunden die neue Überweisung in Echtzeit bereits an. Bei der DKB oder ING können die allermeisten Kunden derzeit nur Geld per Echtzeit-Überweisung empfangen, aber nicht versenden. Das wird sich im Oktober ändern. Dazu werden Banken seitens neuer EU-Vorschrift gezwungen. Wer dann eine Überweisung in Echtzeit tätigt, überweist das Geld innerhalb weniger Sekunden auf ein anderes Konto.

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Seit dem 9. Januar wird die Option der Echtzeit-Überweisung in Europa flächendeckend eingeführt. Banken und Sparkassen müssen jetzt unabhängig von Tag und Stunde empfangenes Geld dem Empfängerkonto direkt gutschreiben. Ab Oktober 2025 müssen es die Geldinstitute auch ermöglichen, dass als Echtzeit-Überweisung gesendetes Geld innerhalb von 10 Sekunden auf dem Empfängerkonto ist. Beide, also Geldsender und -empfänger werden innerhalb von Sekunden darüber informiert, dass das Geld transferiert wurde.

Jeden Tag, rund um die Uhr. Aber auch kostenlos?

Dass das Geld binnen Sekunden auf einem anderen Konto ist, ist nur ein Vorteil. Ein anderer: Echtzeit-Überweisungen können an 365 Tagen im Jahr rund um die Uhr ausgeführt werden. Es gibt also kein Warten mehr auf den nächsten Bankarbeitstag. Bislang wurden Überweisungen in der Regel erst nach einem Werktag auf dem Zielkonto gutgeschrieben. Lag ein Wochenende dazwischen, konnten es sogar drei Tage sein. Damit ist spätestens im Oktober Schluss.

Banken und Sparkassen dürfen für die Echtzeit-Überweisung keine höheren Kosten verlangen, als für eine normale Überweisung. Das heißt: Sind Geldanweisungen bei deiner Bank kostenlos, muss auch die Überweisung in Echtzeit kostenlos sein. Wer aber heute etwa 50 Cent pro Vorgang bezahlt, zahlt das Gleiche auch für den Geldtransfer in Echtzeit. Aber: Die hohen Extrakosten von teils mehreren Euro, die so manches Geldinstitut heute noch dafür verlangt, sind dann Geschichte.

Das sind die Risiken

Bei einer Echtzeit-Überweisung wird das Geld sofort vom Konto abgebucht. Das heißt für Kunden aber auch: Obacht, denn das Geld ist so deutlich schwieriger zurückzuholen. So warnt etwa die Verbraucherzentrale vor Missbrauch, beispielsweise über Phishing-Methoden. Um kriminelle Zugriffe zu erschweren, hat die neue EU-Vorschrift aber auch eine weitere Auflage. So müssen Banken und Sparkassen, die sowohl eine normale als auch eine Echtzeit-Überweisung anbieten, einen Abgleich der IBAN mit dem Namen des Zahlungsempfängers vornehmen. Stimmen IBAN und Empfänger nicht überein, soll der Kunde sofort darauf aufmerksam gemacht werden. Und das, bevor er das Geld an eine andere Person oder ein Unternehmen abschickt.

Bildquellen

  • Bargeld zu Hause aufbewahren: Zwei Dinge, die viele Menschen nicht wissen: Markus Spiske / Unsplash

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