Banken machen Girokonten teurer

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Banken drehen weiter an der Gebührenschraube. Denn viele Girokonten sind in den vergangenen Monaten teurer geworden – vorwiegend bei Sparkassen. Und das, obwohl für Preiserhöhungen seit 2021 die Zustimmung der Kunden notwendig ist.
Girocards von Banken

Ein Girokonto benötigt (fast) jeder. Girokonten werden aber immer teurer.

Jeder braucht es und jeder möchte möglichst wenig dafür bezahlen: das Girokonto. Es ist wichtig, um das Gehalt oder die Rente zu empfangen, aber auch, um Überweisungen tätigen oder Lastschriften gewährleisten zu können. Kostenlose Girokonten gibt es nur noch wenige, kostenpflichtige umso mehr. Und die sind in den vergangenen Monaten in vielen Fällen sogar noch viel teurer geworden. Jedes fünfte Girokonto wurde im vergangenen Jahr teurer, hat das Vergleichsportal Verivox analysiert.

Banken machen Girokonten immer teurer

Im März wurden rund 1.000 Personen im Alter zwischen 18 und 79 Jahren im Rahmen einer Umfrage unter anderem befragt, wann ihre Bank zum letzten Mal die Gebühren für ihr hauptsächlich genutztes Girokonto erhöht oder neue Gebühren eingeführt hat. Das Ergebnis: 80 Prozent aller Befragten in der Verivox-Studie müssen für ihr hauptsächlich genutztes Girokonto Gebühren bezahlen. Bei gut einem Fünftel (22 Prozent) dieser Konten sind die Kosten in den vergangenen zwölf Monaten gestiegen.

Erstaunlich ist diese Entwicklung vor dem Hintergrund, dass Banken seit dem Urteil des Bundesgerichtshofs (BGH) aus dem Jahr 2021 die ausdrückliche Zustimmung ihrer Kunden benötigen, wenn sie die Konditionen für deren Konten ändern wollen. Bankenverbände hatten damals beklagt, das sei nicht massengeschäftstauglich. Die Banken und Sparkassen befürchteten, Preisanpassungen seien in der Praxis kaum noch möglich. Jetzt zeigt sich, dass diese Befürchtungen offenbar unbegründet waren; für die Banken aber sehr wohl einen zusätzlichen administrativen Aufwand bedeuten.

Konten bei Sparkassen besonders kostspielig

Verivox-Geschäftsführer Oliver Meier findet anlässlich der neuen Girokonto-Studie klare Worte: „Die Preissetzungsmacht der Kreditinstitute ist ungebrochen. Durch das BGH-Urteil sind Gebührenerhöhungen für Kreditinstitute lediglich etwas komplizierter geworden.“ Spätestens nach Androhung einer Kündigung des Girokonto-Vertrags durch die Bank akzeptieren fast alle Betroffenen eine Preisanpassung, so Meier weiter. Die meisten Bankkunden (29 Prozent) zahlen für ihr Girokonto übrigens jährlich weniger als 50 Euro. Bei 22 Prozent der Befragten sind es 50 bis 99 Euro. Mehr als jeder Fünfte (21 Prozent) zahlt aber auch 100 Euro und mehr für sein Verrechnungskonto aus. Vergleichsweise teuer ist ein Konto laut Umfrageergebnis besonders bei den Sparkassen.

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