fritz.box nicht erreichbar: AVM mit Problemen beim Router-Zugriff

3 Minuten
Millionen FritzBox-Router stehen in deutschen Haushalten. Doch einige von ihnen haben derzeit Probleme, die Nutzeroberfläche zu erreichen. Der Grund ist trivial, kann aber ernste Folgen haben. Denn es gibt Probleme mit der Domain fritz.box.
FritzBox 7590
FritzBox 7590Bildquelle: AVM

Um Einstellungen an einer FritzBox zu ändern, rufst du normalerweise in einem Browser die Adresse fritz.box auf. Das funktionierte im lokalen Netzwerk der FritzBox bisher zuverlässig und ist die einfachere Alternative zu der alternativ nutzbaren IP-Adresse der FritzBox. Doch genau hier tut sich nun für einige Nutzer ein Problem auf. Statt der Login-Oberfläche ihres Routers sehen sie eine merkwürdig anmutende Webseite, die sich augenscheinlich mit NFTs beschäftigt. Schon auf den ersten Blick ist hier sichtbar, dass es sich nicht um die FritzBox handelt.

Domain fritz.box wurde in den USA registriert

In anderen Fällen verweigert der Browser den Aufbau einer Verbindung zu fritz.box. „Dies ist keine sichere Verbindung Hacker könnten versuchen, deine Daten von fritz.box zu stehlen, zum Beispiel Passwörter, Nachrichten oder Kreditkartendaten“, meldet uns beispielsweise der Chrome-Browser in unseren Tests zurück. Der Grund: Die Internetdomain fritz.box wurde am 22. Januar registriert – jedoch nicht durch AVM. Sie gehört den Registrierungsdaten zufolge nun einer Firma namens 3DNS Privacy aus den USA.

Eine unmittelbare Gefahr besteht dadurch aktuell offenbar nicht. Ohnehin können die NFT-Seite aktuell nach unseren Recherchen nur jene Nutzer aufrufen, die einen alternativen Name-Server nutzen. Dabei muss der DNS-Server direkt im PC oder Smartphone eingestellt sein. Nutzt du – was üblich ist – deinen Router als DNS-Server wirst du weiterhin den FritzBox-Login sehen. Auch, wenn du beispielsweise über einen VPN online gehst oder einen anderen Internetzugang nutzt, erscheint die NFT-Webseite.

So sieht die falsche Fritz.Box-Seite aus

Problematisch könnte der Vorgang jedoch werden, ändert der Inhaber der Domain sein Ansinnen. So könnte er problemlos einen gefälschten FritzBox-Login auf die Seite stellen und so möglicherweise Passwörter abgreifen. Gegenüber heise security gab sich AVM am Freitagabend entspannt bei dem Thema. Man sei sich seiner Verantwortung bewusst und beobachte den Vorgang genau, heißt es dort.

Das sagt AVM zu dem fritz.box-Problem

Gegenüber inside digital teilte AVM am heutigen Sonntag mit: „Die Domain fritz.box befindet sich in einem Verkaufsprozess, an dem wir beteiligt sind. Daher gelangen Anwender zurzeit gelegentlich auf eine andere unpassende, harmlose Seite.“ Der Aufruf von fritz.box im Heimnetz sei wie gehabt möglich und liege in der Hoheit der heimischen FritzBox. Bisher bekamen Anwender, die versehentlich fritz.box außerhalb ihres Heimnetzes aufriefen, einen Fehler des Browsers gemeldet oder wurden auf eine Suchmaschine geleitet, jetzt bekämen sie eine offensichtlich unpassende und harmlose Seite angezeigt. „Wir beobachten in der Zwischenzeit alle Aktivitäten rund um die Domainvergabe und haben die sicherheitsrelevanten Anforderungen im Blick.“ Abschließend verweist man bei AVM auf einen Eintrag in der eigenen Wissensdatenbank, der dir helfen soll, wenn du Probleme hast, die FritzBox zu erreichen.

Wenn du sichergehen möchtest, deine FritzBox zu erreichen und nicht eine andere Webseite, solltest du die IP-Adresse der FritzBox in den Browser eingeben. Sie ist nur aus deinem lokalen Netzwerk erreichbar. Hast du die IP-Adresse nicht geändert, so kannst du den Router unter 192.168.178.1 erreichen. Alternativ gibt es die nicht änderbare Notfall-IP der FritzBox 169.254.1.1 .

Mitreden

3 KOMMENTARE

  1. Nutzerbild Heinz Multhaup

    Schade

    Antwort
  2. Nutzerbild Schwarzes Tigerle

    Wenn ich einen alternativen DNS im Smartphone / Computer verwende, ist/war der Aufruf über fritz.box sowieso nicht möglich….
    Ergo fällt das nur auf, bei Internetzugriff der nicht über die Fritzbox erfolgt, oder bei alternativen DNS, weil plötzlich der Name aufgelöst wird und zuvor nicht.
    Interessant wäre warum der private IP-Bereich 10.0.0.0/8 im Internet geroutet wird, wird nämlich von der Fritzbox ins Internet geleitet. Ging dann über 4 Router bis zu einer Uni in Graz.

    Antwort
  3. Nutzerbild RoiDanton

    Verstehe die Aufregung nicht ganz.
    Innerhalb des eigenen Netzes kommt man immer auf den Router, da der DNS-Server ist. Ist er das nicht, muss man sich etwas anderes einfallen lassen. Externe DNS-Server können die Router IP nicht wissen und maximal ein default.
    Und extern kommt man mit fritz.de eh nicht auf seinen eigenen Router.

    Antwort

Und was sagst du?

Bitte gib Dein Kommentar ein!
Bitte gibt deinen Namen hier ein