Vor allem im Frühjahr hat die Corona-Krise die Automobilbranche hart getroffen. Die Folge: Der Absatz an PKW ist im vergangenen Jahr massiv eingebrochen. Doch es gibt auch Lichtblicke. Und zwar nicht nur bei zwei Marken, sondern auch insgesamt.
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Das Coronavirus hat die Automobilindustrie im Jahr 2020 schwer belastet. Das geht aus neuen Zahlen für den deutschen Automarkt hervor, die jetzt vom Kraftfahrtbundesamt (KBA) vorgelegt wurden. Insgesamt wurden im vergangenen Jahr in Deutschland knapp 2,92 Millionen PKW neu zugelassen. Das klingt erst einmal nach viel. Doch es waren satte 19,1 Prozent weniger als im Jahr 2019. Zur Wahrheit gehört aber auch: Mit rund 311.000 Neuzulassungen war der Dezember für die Automobilbranche insgesamt gesehen erfolgreicher als in den Jahren 2018 und 2019. Es geht also wieder steil aufwärts. Auch dank eines steigenden Interesses an E-Autos.
Die größten Verlierer am Automobilmarkt 2020 in Deutschland
Die in Summe meisten Zulassungen entfielen im vergangenen Jahr auf Volkswagen. Der Wolfsburger Automobilkonzern verkaufte laut KBA in Deutschland rund 525.000 PKW. Das entspricht 18 Prozent der Neuzulassungen insgesamt und ist gleichbedeutend mit der Marktführerschaft am Heimatmarkt. Zur Wahrheit gehört aber auch: Damit sank der Absatz im Vergleich zum Jahr 2019 um beachtliche 21,3 Prozent. Noch wesentlich heftiger fiel der Rückgang aber bei einigen kleineren Herstellern aus. Von Smart wurden nur noch 16.051 neue Modelle zugelassen (-67,3 Prozent), von Suzuki 22.415 Autos (-44,8 Prozent) und von Mazda 44.346 Fahrzeuge (-38,1 Prozent).
Und wie lief das Geschäft bei den anderen großen Automarken aus Deutschland? Kurz zusammengefasst könnte man sagen: durchwachsen. Bei Audi ging die Zahl der Neuzulassungen um 19,9 Prozent auf knapp 214.000 zurück, bei BMW um 13,7 Prozent auf knapp 241.000. Mercedes-Benz musste einen Rückgang um 10,6 Prozent auf rund 303.000 Neuzulassungen verkraften, bei Opel ging der Absatz gar um dramatisch anmutende 32,3 Prozent auf rund 146.000 zurück. Und auch Porsche litt unter der Corona-Krise. Der Sportwagen-Hersteller verkaufte 2020 nur noch rund 26.000 Fahrzeuge, was einem Rückgang von 16,3 Prozent entspricht.
Doch es gibt auch Gewinner am Automarkt
Und dann wären da noch Fiat und Tesla. Der italienische Kleinwagenhersteller und der amerikanische E-Auto-Pionier waren laut KBA-Ausweisung die einzigen namhaften Hersteller in Deutschland, die ihren Absatz am Automarkt im vergangenen Jahr trotz aller widrigen Umstände steigern konnten. Während das Plus bei Fiat mit 0,2 Prozent auf 89.150 neu zugelassene Autos vergleichsweise klein ausfiel, ging der Absatz bei Tesla durch die Decke. Zwar verkaufte Tesla hierzulande im vergangenen Jahr in Summe nur knapp 17.000 Elektroautos, das entspricht gegenüber 2019 aber einem Plus von 55,9 Prozent. Und mit dem Bau seines neuen Werks in Brandenburg dürfte die Erfolgsgeschichte von Tesla in Deutschland noch lange nicht zu Ende erzählt sein.
Hervorzugeben ist aber auch der Absatz von rund 125.000 Fahrzeugen aus dem Hause Renault. Das waren zwar 4,4 Prozent weniger als im Jahr 2019, doch ohne die E-Auto-Offensive des französischen Automobilkonzerns wäre das Minus deutlich stärker ausgefallen. Denn allein rund 30.000 Mal verkaufte Renault hierzulande den E-Auto-Kleinwagen Renault Zoe. Er war damit nicht nur das meistverkaufte E-Auto im Jahr 2020 in Deutschland, sondern auch das bestverkaufte Renault-Modell. Es wurden in den vergangenen zwölf Monaten mehr Renault Zoe verkauft als in sechs Jahren zuvor insgesamt. Getrieben wird der Absatz nicht nur durch den erschwinglichen Preis des Stadt-Flitzers, sondern auch durch einen hohen Umweltbonus.