Auto-Chef spricht Klartext: "Es geht ums Überleben"

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Die Autoindustrie in Deutschland und in ganz Europa befindet sich in der Krise. Werke werden geschlossen, Mitarbeiter entlassen, Zulieferer machen dicht: Und das ist erst der Anfang, sagt jetzt ein Auto-Experte. Es gehe ums Überleben.
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Auto-Chef spricht Klartext: "Es geht ums Überleben"Bildquelle: inside digital

Ob VW oder Mercedes, ob Fiat, Ford oder Audi: Die europäische und deutsche Automobilindustrie schlingert immer tiefer in die Krise. Während VW Werke schließen will, der Ford-Betriebsrat das Werk in Köln als „massiv gefährdet“ sieht, stehen bei Opel in dieser Woche die Bänder still. Der einstigen Vorzeigebranche droht die Bedeutungslosigkeit. Währenddessen hat sich China zu einem Autoland entwickelt. Ein Auto-Experte sieht das Überleben der Autoindustrie in Europa gefährdet, da die europäischen Hersteller die Entwicklung verschlafen haben.

Auto-Chef ist sich sicher: Hersteller werden verschwinden

„Ja, es geht ums Überleben, und ich glaube, dass in den nächsten vier, fünf Jahren viele Automobilhersteller, die namhaft sind, wahrscheinlich nicht mehr so da sein werden“, prophezeit der Auto-Experte Gianfranco Pizzuto. Der Mitgründer des gescheiterten E-Auto-Bauers Fisker, der unter seiner neuen Marke „Estrema“ einen Elektro-Supersportwagen mit 2.000 PS auf den Markt bringen will, kritisiert die europäischen Autobauer. In einem Interview mit dem italienischen Fernsehsender Rai sagt er, dass in China etwa 100 Hersteller sich einen harten Konkurrenzkampf geliefert hätten. Und acht bis zehn von ihnen seien auch auf dem europäischen Markt erfolgreich. Viele europäische Autobauer hätten diese Entwicklung verschlafen und seien deshalb akut gefährdet.

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Der E-Auto-Boss ist sich sicher, es werden in Zukunft noch mehr Übernahmen kommen und nur noch wenige Hersteller übrig bleiben. „Wer hier nicht schnell reagiert, der existiert in vier bis fünf Jahren nicht mehr“, so Pizzuto. Dabei zeichnet der Experte nur das Bild weiter, das derzeit bereits in seinen Grundzügen existiert. „Die richtige Krise kommt erst noch“, ist sich Pizzuto sicher.

Deutsche Autobauer in der Krise

Doch hat der Auto-Experte mit über 30 Jahren Erfahrung in der Branche recht? Das wird sich in den kommenden Jahren herausstellen. In der aktuellen Situation deutet sich das zumindest an. Die deutschen Autobauer etwa haben derzeit zu kämpfen. VW hat unlängst die erste Werksschließung in Europa angekündigt. Ab Februar 2025 stellt Audi die Produktion im Werk Brüssel ein. Insgesamt verlieren 3.000 Mitarbeiter damit ihren Job. Der Gewinn von BMW ist im dritten Quartal dieses Jahres um 84 Prozent eingebrochen, der von Mercedes um mehr als 50 Prozent. Und während das Opel-Werk in Rüsselsheim in den vergangenen immer kleiner wurde und nun Stillstand herrscht, hat der fränkische Autozulieferer Schaeffler angekündigt, in den kommenden Jahren 4.700 Arbeitsplätze in Europa abzubauen.

Die Gewinne der hiesigen Autobauer schmelzen und neue Marken aus China erobern die Autowelt. Dass für deutsche Hersteller ein Abdriften in die Bedeutungslosigkeit möglich ist, zeigen ehemalige US-amerikanische Auto-Metropolen wie Michigan oder Detroit. So meldete etwa Detroit vor gut zehn Jahren Insolvenz an. Aus einer Autostadt wurde eine Geisterstadt. Heute geht es Detroit zwar wieder gut, doch statt auf Autos setzt man jetzt auf Kunst, Gastronomie und Tourismus.

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