Taschengeld bald digital? Google nimmt Kinder ins Visier

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Damit auch Heranwachsende bequem mit ihrem Smartphone oder ihrer Smartwatch bezahlen können, hat Google ein spezielles Wallet entwickelt. Auch Geschenkkarten und Event-Tickets können darin gespeichert werden.
Ein Handy mit Google-Pay-App wird im Café an ein Kartenterminal gehalten

Ein Handy mit Google-Pay-App wird im Café an ein Kartenterminal gehalten

Bargeld ist zwar nach wie vor ein populäres Zahlungsmittel, doch seine Bedeutung nimmt im Alltag immer weiter ab. Selbst Aldi und Lidl haben inzwischen Probleme, genug Bargeld in der Kasse zu haben, um es dir auszahlen zu können. Insbesondere bei digitalen Gütern stößt man schnell an Grenzen. Wer im Internet oder in den Stores von Apple und Google keine Möglichkeiten hat, digital zu bezahlen, bleibt außen vor. Das gilt gerade für Kinder und Jugendliche. Um deren Taschengeld bemüht sich Google nun besonders: Künftig soll das Google Wallet auch von Heranwachsenden genutzt werden können. 

Für den Konzern stellt dieser Service eine Erweiterung der bisherigen Zahlungsmöglichkeiten für den Nachwuchs dar. Erstmals richtete Google auf der im Mai vorgestellten Fitbit Ace LTE Smartwatch eine Zahlungsoption für Kinder und Jugendliche ein. Nun folgt das Smartphone.

Kids, deren Android-Smartphone über Family Link verknüpft sind, können sich künftig die Wallet-App des Konzerns herunterladen und Zahlungen über die Tap-to-Pay-Funktion abschließen. Für die Authentifizierung kann die gesamte Bandbreite der aktuellen technischen Möglichkeiten genutzt werden – vom Fingerabdruck über den Gesichtsscan bis hin zu Passwort und PIN. 

In der Wallet von Google können alle gängigen Kredit- oder Debitkarten hinterlegt werden. Um diese für Zahlungsvorgänge nutzen zu können, ist jedoch eine Bestätigung durch die Eltern nötig. Mit Hilfe der Family-Link-App können sie außerdem die Zahlungsvorgänge auf den Smartphones ihrer Kinder einsehen und im Zweifelsfall die Karten sperren oder gänzlich löschen. Damit funktioniert die elektronische Geldbörse für Kinder etwas anders als bei Apple. Hier können mit Hilfe der Familienfreigabe mehrere Familienmitglieder eine Kreditkarte in Apple Pay nutzen, wobei den Kindern ein eigenes Guthaben eingeräumt werden kann, über das sie frei entscheiden.

Neben den Karten von Zahlungsanbietern können in der Google Wallet for Kids auch Gutscheinkarten und Tickets für Events hinterlegt werden. Lediglich Ausweis- oder Versicherungskarten bleiben außen vor.

Google Wallet für Kids nicht für Online-Handel

Auch an anderer Stelle scheint Google bösen Überraschungen einen Riegel vorschieben zu wollen. Nach den Informationen von 9to5mac bleibt eine wichtige Funktion gesperrt. Allem Anschein nach kann das Wallet nicht für Zahlungen im Online-Handel genutzt werden. Allerdings dürfte die Einschränkung nicht nur bei Kindern, sondern auch bei den Eltern wenig auf Verständnis stoßen.

Zugeknöpft gibt sich der Konzern auf die Frage, wann und wo die Kinder-Wallet zur Verfügung stehen wird. Demnach soll der Service im Laufe des kommenden Jahres Schritt für Schritt in mehreren Ländern eingeführt werden, darunter sind die USA. Ob die Heranwachsenden das Google Wallet auch in hiesigen Gefilden nutzen können, wurde nicht bekannt.

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