Elektroautos sind zwar auf dem Vormarsch, doch die entsprechende Infrastruktur findet man in Deutschland bislang selten. Sorgte eine Beschwerde gegen Ladesäulen erst kürzlich für Wirbel, will nun Audi in Vormachtstellung gehen – und greift vor allem Tesla an.
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Die Infrastruktur von Ladesäulen für E-Autos sowie auch die Konditionen sind so miserabel, dass sich in Deutschland mittlerweile das Bundeskartellamt mit dem Fall beschäftigt. Das Ziel der Bundesregierung: Eine flächendeckende Infrastruktur bis 2030.
Und hier kommt nun Audi ins Spiel. Laut eines Berichts des Spiegels soll der Autobauer ein eigenes wie auch exklusives Netz für E-Auto-Ladesäulen aufbauen wollen. Damit greift Audi nicht nur den Zielen der Bundesregierung voraus, sondern auch Konkurrent Tesla direkt an. Tesla kann eine eigene Infrastruktur bereits vorweisen. Das Konzept soll das Artemis-Projekt erarbeiten, die bereits maßgeblich an der Entwicklung eines hauseigenen E-Autos beteiligt sind. Das Modell soll – unabhängig von VW-Plänen – 2024 vorgestellt werden.
Exklusive E-Auto-Ladesäulen von Audi
Konkret soll Audi die Ladestationen vorerst ausschließlich für Kunden bereitstellen wollen. Später soll auch Porsche Zugang erhalten. Ob auch Konkurrenten das Schnellladenetz in Zukunft nutzen könnten, ließ Audi bislang offen. Weiterhin heißt es, dass man das Ladenetz in ganz Europa zur Verfügung stellen wolle, damit grenzüberschreitende, lange Fahrten möglich sind. Das Audi-Konzept bezieht vor allem den Einzelhandel ein. Rund um die Ladestationen sollen Einkaufsmöglichkeiten entstehen, sodass die Autoaufladung mit einer Shopping-Tour kombiniert wird. Laut dem Spiegel sollen Kunden Ladesäulen vorab reservieren können. Damit sollen Engpässe und Wartezeiten vermieden werden.
Unklar ist, wo Audi die Ladesäulen für E-Autos baut – sprich entlang von Autobahnen, an Landstraßen oder sogar in Städten selbst. Audi will sich dazu im Herbst äußern und die Pläne konkretisieren.
Ladenetz von Autobauern in Deutschland
Dass Audi sich an der Infrastruktur und einem Ladenetz beteiligt, ist nicht neu. Der Hersteller wirkt gemeinsam mit Daimler, Ford und Porsche bereits an dem Projekt „Joint Venture Ionity“ mit. Dabei handelt es sich ebenfalls um Schnellladestationen für E-Autos.