Würden wir den Namen Realme in den Raum werfen, kämen dir wahrscheinlich sofort Smartphones in den Sinn. Kein Wunder, hat sich der chinesische Hersteller in den vergangenen Monaten doch von einem kaum bekannten Underdog zu einer durchaus ernstzunehmenden Alternative am Handymarkt entwickelt. In Asien und anderen Ländern wie Indien ist Realme schon längst ein echtes Schwergewicht. Jetzt nimmt die aufstrebende Marke des Konzerns BBK Electronics, zu der auch Marken wie Oppo und OnePlus gehören, mit Volldampf aber auch den europäischen Markt ins Visier. Auf dem MWC in Barcelona wurden in diesem Zusammenhang zahlreiche neue Produkte präsentiert – nicht nur Handys.
Realme im Jahr 2022: Angriff mit bezahlbaren Top-Smartphones
„Wir sind die am schnellsten wachsende Smartphone-Marke in Europa“, sagte Realmes Vizepräsident, Madhav Sheth, am Montag in Barcelona. Klingt spektakulär, aber wenn man mit wenig startet, ist es natürlich ein Leichtes, schnell zu wachsen. Dass es Realme nach Angaben von Sheth aber gelungen ist, im Jahr 2021 hinter Samsung, Apple und Xiaomi zur Nummer 4 auf dem europäischen Smartphone-Markt aufzusteigen, ist dann doch ziemlich beachtenswert.
Damit will sich der gebürtige Inder aber nicht zufriedengeben. „Wenn man in der Flagship-Kategorie denkt, nennen viele Menschen immer nur Samsung und Apple. Aber auch wir wollen künftig im Premium-Segment mitmischen.“ Im Jahr 2022 will Realme nach eigenen Angaben 10 Millionen Modelle seiner GT-Serie verkaufen. Sie steht für die Oberklasse im eigenen Portfolio – und wird jetzt auch in Europa vom Realme GT2 und Realme GT2 Pro ergänzt. Vor zwei Monaten feierten die beiden Handys schon in China ihre Premiere.
Zwei neue Smartphones im Premium-Segment
Das Realme GT2 Pro ist als eines der ersten Smartphones mit dem neuen Qualcomm Snapdragon 8 Gen 1 Prozessor ausgestattet – dem aktuell leistungsfähigsten SoC aus dem Qualcomm-Portfolio. Dazu gesellen sich auf dem europäischen Markt wahlweise 8 oder 12 GB Arbeitsspeicher nebst 128 oder 256 GB Speicherplatz. Das Display des Telefons ist 6,7 Zoll groß (1.440 x 3.216 Pixel), bietet eine stufenlose Bildwiederholfrequenz von bis zu 120 Hz und einen Kontrast von 5.000.000:1.
Der Akku (5.000 mAh) ist mit bis zu 65 Watt wiederaufladbar und auf der Rückseite sind drei Kameras zu finden. Im Detail: 50 Megapxiel Sony IMX 766 Hauptkamera, 50 Megapixel Superweitwinkelkamera (150 Grad Blickfeld) sowie ein 40-faches Mikroskopobjektiv. Kostenpunkt: 749 Euro für das Modell in der kleinen und 849 Euro in der großen Speichervariante. Wer ab dem 8. März zu den ersten Bestellern über die Homepage von Realme gehört, kann sich einen Rabatt in Höhe von 100 Euro sichern. Und das Realme Pad (Tablet-PC) gibt es mit 64 GB Speicherplatz als kostenlose Zugabe dazu.
Realme GT2 als preiswerte(re) Alternative
Die etwas preiswertere Alternative stellt das Realme GT2 dar. Hier kommt als Prozessor der Qualcomm Snapdragon 888 zum Einsatz. Das AMOLED-Display ist etwas kleiner (6,62 Zoll, 1.080 x 2.400 Pixel), bietet aber auch 120 Hz Bildwiederholfrequenz. Bei der Hauptkamera auf der Rückseite kommt der identische Sony-Sensor wie bei der GT2-Pro-Ausführung zum Einsatz, flankiert von 8 Megapixel Weitwinkel- (119 Grad) und 2 Megapixel Makro-Objektiv. Der Preis: 549 Euro (8/128 GB) bzw. 599 Euro (12 GB/256GB). Nur das kleine Modell wird im Rahmen einer Early-Bird-Aktion ab dem 15. März für einen kurzen Zeitraum auf 449 Euro reduziert. Und auch hier gibt es das Realme Pad mit 64 GB Speicherplatz geschenkt.
Versprochen werden vom Hersteller zudem drei Jahre Android-Upgrades und vier Jahre Sicherheitsupdates für das Betriebssystem Android. Das erste Smartphone mit Realmes neuer Turbo-Ladetechnologie Ultra Dart Charge, die 50 Prozent Akkukapazität in 5 (!) Minuten nachladen können soll, wird das Realme GT Neo 3 sein. Es soll in den kommenden Monaten seine Premiere feiern. Seine Ziele, die Markenbekanntheit in Europa weiter zu steigern, möchte Realme unter anderem durch Vertriebspartnerschaften mit der Deutschen Telekom und Vodafone erreichen.
Weitere Realme-Neuheiten sind keine Smartphones
In Zukunft möchte Realme aber nicht nur als reine Smartphone-Marke wahrgenommen werden, sondern ähnlich wie Xiaomi und Honor als Hersteller unterschiedlichster Hardware-Produkte. Auf dem MWC stellten die Chinesen in diesem Zusammenhang am Montag auch das neue Notebook Realme Book Prime vor. Ausgestattet mit Intel Core i5-11320H Prozessor, 16 GB RAM und 512 GB SSD-Speicher sowie bis zu zwölf Stunden Akkulaufzeit werden für diesen tragbaren Computer 1.099 Euro fällig. Mit nur 8 GB Arbeitsspeicher sind 999 Euro zu zahlen. Allerdings: das 2K-Display ist nur 14 Zoll groß. Damit ist der Rechner vor allem als mobiles Schreibgeräte geeignet.
Soll es ein größerer Bildschirm sein? Dann kannst du dich auch für einen von zwei neuen Realme-Flachbildfernsehern entscheiden. Das Realme Smart TV 4K bietet ein 50 Zoll großes Panel mit Dolby Atmos Audio System, Android TV als Betriebssystem und eine Sprachsteuerung. Spürbar kleiner ist das Realme Smart TV 32″. Es verfügt – wie es der Name schon sagt – über ein 32 Zoll großes LED-Panel. Die Preise für die beiden TV-Geräte liegen bei 500 beziehungsweise 250 Euro.
Darüber hinaus möchte Realme in Zukunft mit weiteren Kopfhörern punkten. Als neues Flaggschiff-Modell stehen demnächst für knapp 60 Euro die Realme Buds Air 3 zur Verfügung. Sie bieten ausgestattet mit einem 10 mm Bass-Treiber eine aktive Geräuschunterdrückung von bis zu 42 db und sollen auch in der Lage sein, Windgeräusche effektiv auszublenden. Die Wiedergabezeit gibt der Hersteller mit bis zu 39 Stunden an. Mit einem Preis von knapp 30 Euro etwas preiswerter: die Realme Buds Q2s – mit 10 mm Bass-Treiber, bis zu 30 Stunden Akkulaufzeit und Geräuschunterdrückung bei Telefonaten.
Dann hoffen wir doch für Realmi, OnePlus, Xiaomi und co., dass China sich nicht auf die Seite Russlands schlägt. Wäre echt schade für alle Käufer wenn es diesen Herstellern dann noch schlechter ergeht als Huawei.