ARD, ZDF und die Öffentlich-Rechtlichen werden sich 2023 verändern. Das ist allen Beteiligten spätestens seit dem rbb-Skandal klar. Zudem gerät die ARD-Anstalt aktuell erneut in die Schlagzeilen. Denn die Aufarbeitung der Krise kostet den GEZ-Zahler bereits jetzt schon fast 1,5 Millionen Euro. Experten sprechen von „eine Verschwendung von Rundfunkbeiträgen“. Und wo die Öffentlich-Rechtlichen Geld ausgeben, soll an anderer Stelle gespart werden. So kündigt Kai Gniffke, Neu-Chef der ARD, einen radikalen Sparkurs an. Sender und Programme sollen verschwinden.
Sender bei ARD vor dem Aus
ARD, ZDF und die dritten Programme machen eine schwere Zeit durch. Ob der rbb-Skandal, Vorwürfe über politische Voreingenommenheit oder die Verschwendung von GEZ-Gebühren: Die Rufe nach einer Reformierung der Öffentlich-Rechtlichen werden immer lauter. Wie eine aktuelle Umfrage zeigt, wünschen sich rund 35 Prozent der Deutschen, dass der öffentlich-rechtliche Rundfunk in Deutschland abgeschafft wird. Das weiß auch der ARD-Chef und äußerte sich nun im Landtag. Dabei sieht auch er einen Reformbedarf.
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„Noch in diesem Jahr werden wir als ARD sagen, welchen linearen Kanal wir einstellen“, sagt Gniffke. Der neue Medienstaatsvertrag sieht vor, dass weniger lineare Fernsehkanäle vorgeschrieben sind. Zwar nannte der Sender-Chef noch keinen Sender, der verschwindet. Doch zu den Streichkandidaten gehören die sieben TV-Sender Kinderkanal (Kika), ZDFneo, Phoenix, ONE, tagesschau24, ARD-alpha und ZDFinfo.
Ziel: Größer als Netflix
Darüber hinaus möchte die ARD das digitale Portfolio erheblich reduzieren. Was genau damit gemeint ist, wollte oder konnte Gniffke nicht verraten. Und auch die Hörfunkprogramme kommen unters Messer. Der Gesamtaufwand soll Gniffke zufolge signifikant zurückgehen. Stattdessen will man bis zum Jahr 2030 zum größten Streaming-Anbieter in Deutschland aufsteigen, heißt es laut MDR. Dabei wollen ARD, ZDF und Co. Netflix, Disney+ und Amazon Prime Video hinter sich lassen. Ein finanzieller Kraftakt, heißt es.
Hinsichtlich des Rundfunkbeitrags sieht der neue Medienstaatsvertrag aber keine Änderungen vor. Es bleibt bei 18,36 Euro pro Monat und Haushalt. Die Frage der Finanzierung von ARD, ZDF und Deutschlandradio soll erst in einem zweiten Reformschritt thematisiert werden.