ARD und zdf: Zukunftsplan sieht neue Wege vor

3 Minuten
Der Trend ist eindeutig: Die meisten Menschen - egal, ob jung oder alt - greifen immer mehr zu Streaming-Diensten, um Filme und Serien anzuschauen. Doch was wird dann aus den klassischen TV-Sendern? Bei ARD und zdf zeichnen sich neue Wege ab.
Eine Familie sitzt auf der Couch vor einem Fernseher, auf dem TV-Streaming-Dienste zu sehen sind.
Bildquelle: Telekom

Sender ist nicht gleich Sender. Die meisten bekannten Hauptsender – wie ARD, zdf, RTL und Co. – haben weitere Untersender, die sich auf bestimmte Formate und Themengebiete spezialisiert haben. Durch Streaming-Dienste und dem immer stärker durchgreifenden Internet geraten primär lineare Fernsehsender unter Druck. Das hat nun ernsthafte Konsequenzen und könnte sogar im Aus für manche Programme gipfeln.

Mit diesen Sendern hat man Neues vor

Immer mehr Menschen steigen auf Streaming-Plattformen um, anstatt sich das Programm im linearen Fernsehen anzusehen. Zu viel Werbung und zu wenige der Inhalte, die man eigentlich sehen will. Wie sieht also die Zukunft des Fernsehens aus?

Laut der Intendantin des Bayerischen Rundfunks, Katja Wildermuth, ist das auch der Weg, den die Öffentlich-Rechtlichen in Zukunft gehen könnten. Wie sie gegenüber der dpa mitteilte, könne sie sich vorstellen, dass man die bisherigen Spartensender von ARD und zdf ins Internet verlagert. Hintergründe sind nicht nur Sparzwänge, sondern auch die Verschiebung des Publikumsinteresses. Daneben könnte, je nach Kurs und Erfolg der Spartensender, als letzter Ausweg auch die Einstellung eines oder mehrerer Sender sein. „Das würde ich – vielleicht in ein paar Jahren – nicht ausschließen“, so Wildermuth. Ob und inwiefern diese Schritte gegangen werden, ist den Sendern allerdings selbst überlassen.

Fest steht jedoch, dass das Angebot permanent auf dem Prüfstand steht. „Wir leben ja in einem dynamischen Medienmarkt, und wir haben den Auftrag, alle Bevölkerungsgruppen zu erreichen. Und deswegen werden wir uns immer wieder fragen: Ist die Aufstellung, die wir haben, noch adäquat zu dem, was wir als Auftrag bekommen haben?“, betont Wildermuth im Interview mit der dpa.

Zu den Sendern gehören unter anderem Tagesschau24, Kika, zdf Info, zdf neo, ARD Alpha oder auch ARD one.

Trendwende: Das Internet im Fokus

Ferner ist in Zukunft ein weitaus flexibleres Angebot geplant, was im Rahmen einer Auftragsreform – respektive dem neuen Medienstaatsvertrag – der Bundesländer geschieht. So sollen Fernsehangebote flexibel, also Inhalte nicht zwingend im linearen Fernsehprogramm ausgestrahlt werden müssen. Zeitgleich mahnte Wildermuth aber auch vor Schnellschüssen: „Sender können nicht im Handstreich in rein internetbasierte Angebote überführt oder einfach beendet werden. Dafür ist ein fundiertes und geordnetes Verfahren zusammen mit den Gremien vorgesehen.“

Bis dato sind öffentlich-rechtliche Fernsehsender wie ARD und zdf gemäß dem Medienstaatsvertrag dazu verpflichtet, sämtliche Kanäle auszustrahlen – unabhängig vom Erfolg der Inhalte. Mit dem neuen Medienstaatsvertrag würde diese gesetzliche Vorgabe entfallen.

Schon seit einigen Jahren ergreifen auch TV-Sender allerhand Maßnahmen, das Publikum zu halten respektive auf verschiedenen Wegen. ProSieben und Sat.1 bieten beispielsweise mit Joyn einen eigenen Streaming-Dienst an. Und auch die öffentlich-rechtlichen wie ARD und zdf bieten Filme, Serien und mehr mittlerweile vor dem Sendetermin bereits im Netz an.

Mitreden

11 KOMMENTARE

  1. Nutzerbild Rico anonymous

    Nicht jeder will alles Streamen .Nur weil viele netflix und Co.. ,gibt es aber auch viele die klassisch den fernsehapparat einschalten und via Kabel schauen. Gerade auch ich ,der WLAN abgemeldet und seit langem nur handyflat genießt und sich das umziehen aus der übergangslösung in die neue Wohnung aufgrund angespannten mietmarkt unnötig hinzieht .
    Was machen die Camper die nicht via sat gucken sondern dvb t2 usw usw. ,wie ich sowas hasse . Bestimmt wieder Fehlentscheidung eines solch quotenhengsten ..xd oder wieso auch immer. Man kann auch auf vielen Wegen das Programm beibehalten. Ich guck sowohl ard als auch zdf und one und zdf neo gerne 🙁 ..

    Antwort
  2. Nutzerbild Atze67

    Wenn im gleichen Zug die Gebühren wegfallen, gerne.

    Antwort
  3. Nutzerbild Florian80

    ARD,ZDF und 50% der Dritten kann man gerne abschaffen. Es wird nur noch Programm für Leute ab 60 gemacht, das von der Allgemeinheit finanziert wird. Dann lieber ZDF Info, Phoenix, arte usw mit den Gebühren aufwerten….

    Antwort
    • Nutzerbild Fritzchen

      In 2 Jahren sind die Menschen der Geburten starken Jahrgänge alle 60 Jahre und älter. Diese bilden dann die Mehrheit der Allgemeinheit.
      Und für diese Menschen wollen Sie kein TV-Programm mehr ausstrahlen?
      Die Menschen ab 60 Jahren aufwärts könnten sogar den Jugendwahn stoppen und eine eigene Partei gründen, die nur ihre eigenen Interessen vertritt. Z. B. eine Mindestrente von 10.000 Euro monatlich einführen.

      Antwort
  4. Nutzerbild Soraya

    Ich schaue seit 10 Jahren kein ÖRF; Informationen bekomme ich dennoch genug.
    Netflix ab und an. Zur Zeit ist das reale Leben viel viel spannender und wichtiger.
    Ich brauche keine Unterhaltung via Bildschirm und keine Zerstreuung ; ich schlafe im Übrigen ohne Fernsehen/Filme viel besser; deshalb Gut Nacht TV!

    Antwort
  5. Nutzerbild Fritz Feierabend

    Immer wieder klagt der ÖR über Geldmangel. Wer bei den Milliardeneinnahmen immer noch über Finanzprobleme klagt, der ist unfähig, mit den Geldern der Beitrgszahler verantwortungsvoll umzugehen. Frau Katja Wildermuth und Kollegen sollten zuerst einmal bei ihren Gehältern sparen. Diese sind durch Nichts gerechtfertigt, da sie aus Zwangsabgaben finanziert werden. Sie liegen alle oberhalb der Bezüge des Bundespräsidenten Frank-Walter Steinmeier. Die letzte Gebührenerhöhung, mit richterlicher Zustimmung wurde nötig, da sich in der Pensionskasse der öffentlich rechtlichen ein großes Loch aufgetan hat, welches schnell gestopft werden mußte. Das Programm jedenfalls wurde nicht aufgewertet. ZDF Heute Journal Moderator bezieht eine Pension von 600.000 Euro pro Jahr!!! Da ließen sich riesige Summen einsparen, nicht wahr Frau Wildermuth? Also warum warten, runter mit den Gehältern und Pensionen und die GEZ Gebühr halbieren. Wer ein gesundes Hirn hat, kommt auch dann noch mit den Einnahmen aus. Mich interessieren keine Multimillionäre, welche dem Ball nachlaufen, oder mit dem Schläger einen Tennisball über meinen Bildschirm prügeln. Einfach nur langweilig und teuer. Auch die Dopingübertragung aus der Corona Diktatur PRC interessiert mich genauso wenig, wie wenn in China ein Sack Reis umfällt. Es gibt genug Sportsender, welche die Olympia Doping Wettkämpfe übertragen. Da müssen ARD und ZDF keine Millionen zum Fenster hinaus werfen. Leider ist beim ÖR nicht die kleinste Spur von Sparwillen zu erkennen. Und die Damen und Herren der KEF werden auch in Zukunft den Schrei nach höheren Gebühren absegnen.

    Antwort
  6. Nutzerbild Fritz Feierabend

    Nachtrag. Der ehemalige ZDF Heute Journal Moderator mit der Pension von nur 600.000 Euro p. a. heißt Claus Kleber. Die GEZ Gebühr beträgt für jeden Haushalt jährlich 220,32 Euro. Somit werden die Einnahmen von 2723 Haushalten nur für die Pensionszahlungen an den „heiligen“ Herrn Kleber verschwendet. Leider ist Herr Kleber kein Einzelfall.

    Antwort
  7. Nutzerbild Landgrabe

    Für mich ist die GEZ ein Versorgungspool für Leute die wärend der Politikerzeit das für mich korrupte System befürworten. Und nun in Form von Aufsichtsräte oder ähnliches Ihre ,,Belohnung“ jetzt einfordern und das wird dann als seriöses System dem Volke verkauft.

    Antwort
  8. Nutzerbild Brandenburger

    Eine. Null weniger wäre gegenüber allen Normalrenten mehr als gerecht ,was will Herr Kleber mit soviel Geld im Alter??.

    Antwort
  9. Nutzerbild Carnivoria

    Wunderbare neue Streaming Fernsehwelt – alles paletti in den großen Metropolen. Und was machen dann die Leute in den Dörfern der Mittelgebirge, wo es weder Kabelfernseh-anschlüsse gibt, teilweise noch nicht einmal mehr empfangbares dvb-t, weil einige Sender auf dem abgelegenen Land abgeschaltet wurden und das Internet hat „superschnelle“ 2Mbit/s. Aber für die den Neuerungen nachhechelnden Planer scheint diese Landbevölkerung einfach gar nicht zu existieren.

    Antwort
  10. Nutzerbild Lisa

    Ich konsumiere seit Jahren keine ÖR, weil mich die Inhalte nicht interessieren (30J). Das einzige, was ich zwangsweise dort geschaut habe, waren Fußball-EM und -WM und der ESC (diesen habe ich dieses Jahr aber auch umverlegt, da es auf YouTube einen Livestream gab, der mir den nervigen Kommentator Peter Urban erspart hat). Wenn es in Zukunft eine Möglichkeit gibt, EM und WM abseits des ÖR zu sehen, werde ich auch hier die Alternative wählen. Und dafür muss ich jeden Monat 18€ zahlen? Für einen Content, den ich nicht mal nutze(n will)? Und genau aus diesem Grund werde ich mich auch zukünftig dem ÖR verweigern – selbst wenn es meinem Geldbeutel nichts bringt.

    Lineares Fernsehen schaue ich sowieso mittlerweile recht wenig. Alles, was ich sehen will, kann ich streamen, auch über die hauseigenen Streamingdienste der Sender meist kostenlos, wenn man es zeitnah zu der Fernsehausstrahlung macht. Weder bei Joyn noch bei RTL+ braucht man ein Abo, um innerhalb von 7 Tagen nach Erstausstrahlung die Sendung kostenlos zu sehen.

    Ich verstehe, dass nicht jeder streamen kann oder will, deswegen bin ich dagegen, das lineare Fernsehen abzuschaffen – auch wenn es meiner Meinung nach irgendwann sowieso kommen wird. Aber ich sollte nicht für etwas zahlen müssen, das ich nicht nutze – nur weil ich es nutzen KÖNNTE.

    Antwort

Und was sagst du?

Bitte gib Dein Kommentar ein!
Bitte gibt deinen Namen hier ein