Erst im Mai hatte die Deutsche Telekom auf ihrer Plattform Magenta TV einen Dino der Nachrichteninformation eingeführt: den Videotext. Vielleicht hat man sich die Arbeit der Implementierung vergeblich gemacht. Denn jetzt beginnt offenbar das Sterben des Videotextes. Wie teltarif.de berichtet, hat der Bayerische Rundfunk angekündigt, den Videotext beim BR abzuschalten.
Bayerntext verschwindet, ARD-Videotext kommt
Technisch wird der Videotext beim BR weiterhin abrufbar sein, wie teltarif berichtet. Allerdings handele es sich ab 2025 nicht mehr um das redaktionell eigenständige Angebot des Bayerntext. Vielmehr wird der Bayerische Rundfunk den Videotext des ARD-Hauptprogramm „Das Erste“ übernehmen. Auf der Strecke bleiben damit dann vor allem lokale und regionale Informationen aus Bayern. Diese können im Das-Erste-Videotext nur eine untergeordnete Rolle spielen, da dieser ganz Deutschland bedienen muss.
Grund für die Maßnahme sind Sparmaßnahmen. Die ARD muss an allen Ecken und Enden sparen. Alleine beim Bayerischen Rundfunk geht man aktuell von einer Finanzierungslücke von 70 Millionen Euro für das kommende Jahr aus. Das lässt sich nicht alleine mit der Einstellung des Bayerntextes erzielen, sodass es auch in anderen Bereichen des Bayerischen Rundfunks zu Einsparungen kommt. Vor wenigen Wochen hatte man beispielsweise einen großen UKW-Sender im Süden Bayerns ersatzlos abgeschaltet. ARD-übergreifend stehen noch drastischere Maßnahmen an. So wurde unlängst bekannt, dass ARD und ZDF mehrere TV– und Radiosender ersatzlos einstellen müssen.
Der Videotext im Allgemeinen gilt als überholt. Dennoch hat er aufgrund seiner einfachen Nutzung und der Übertragung im TV-Signal unter anderem den Vorteil, dass er ohne Internet auskommt. Dass der Dienst immer noch rege genutzt wird, zeigen Erhebungen aus dem vergangenen Jahr. 10 Millionen Nutzer hatten demnach den Videotext senderübergreifend genutzt.