Nahezu flächendeckend hat sich in Deutschland der HDTV-Empfang durchgesetzt. Nur noch wenige Zuschauer empfangen die öffentlich-rechtlichen Sender in SD-Auflösung. Es sind vor allem Teilnehmer von Gemeinschaftsanschlüssen, die die frei verfügbaren Programme der ARD in der geringeren („standard“) SD-Auflösung sehen. Mitunter betrifft das auch Hotels. Auch einzelne Haushalte, die sich nicht nachhaltig für aktuelle Technik interessieren, sind betroffen. Nach jüngsten Zahlen sind es noch 7,5 Prozent der Haushalte, die ihre Programme nicht in HD sehen. Am 7. Januar ist Schluss. Das Erste, den NDR, BR, HR, MDR, RBB, SR, SWR, WDR und Radio Bremen wird es dann nur noch in HD geben. Für die meisten Haushalte wird das kein Problem, doch einige werden neue Geräte brauchen, um die Sender weiterhin sehen zu können. ONE, tagesschau24, phoenix und ARTE haben die SD-Verbreitung bereits im November 2022 beendet.
Gucke ich in HD oder SD?
Bist du dir nicht sicher, ob du die ARD-Programme schon in HD empfängst, schau auf das Senderlogo. Bei vielen ARD-Programmen steht im Logo oben links oder rechts, ob man bereits die HD-Variante empfängt. Ausnahmen gibt es beispielsweise beim NDR. Ganz sicher findest du aber aber den Hinweis „HD“ in der Senderliste des Fernsehers. Zudem weisen Einblendungen auf die Abschaltung hin.
Auch, wenn du die Infotaste auf der Fernbedienung drückst, wird die Info angezeigt. Auch wenn du die HD-Programme noch nicht nutzt, kann es sein, dass der Fernseher die hochauflösende Variante bereits empfängt und sie nur ganz unten in der Senderliste versteckt. Wer darauf stößt in seiner Senderliste, muss die HD-Programme also einfach in der Liste nach oben tauschen.
Wie kann ich die ARD-Sender weiterhin sehen?
Die Abschaltung betrifft vor Kabel- und Satelliten-Haushalte gleichermaßen. Keine Änderungen gibt es beim Antennenfernsehen DVB-T2 HD/freenet TV und dem Fernsehen per Internet. Schaust du per SaVoraussetzung für den Empfang der HD-Programme ist ein HDTV-Gerät mit integriertem DVB-S2-Receiver oder eine Set-Top-Box mit DVB-S2-Standard, zum Anschluss an einen vorhandenen Fernseher. Der Umstieg ist kostengünstig möglich, HD-fähige Receiver sind ab etwa 35 Euro erhältlich. Wichtig ist, dass dein Fernseher eine Anschlussmöglichkeit für den Receiver bietet. Besonders alte Fernseher haben noch keinen HDMI-Anschluss, dieser ist heute aber Standard. Ein HDMI-Eingang ist nahezu ausnahmlos diekt an der Buchse mit „HDMI“ beschriftet.
Sofern dein Gerät nur einen veralteten Scart-Stecker hat, solltest du darüber nachdenken, dir ein neues TV-Gerät anzuschaffen. Einen Satelliten-Receiver zu finden, der Scart und HD unterstützt, ist zwar möglich, aber nicht wirklich sinnvoll. Diese Zuschauer brauchen also wirklich neue TV-Geräte, wenn sie von einer besseren Bildqualität profitieren wollen.
Für Satelliten-Zuschauer hat die ARD auf ihrer Webseite auch Anleitungen für verschiedene TV-Geräte bereitgestellt.
Beim Kabel gilt das gleiche: Die HD-Sender sollte der Fernseher decordieren können. Hir ist die technische Bezeichnung „DVB-C2“. Hast du ein Empfangsgerät von deinem Kabelanbieter, ist das aller Wahrscheinlichkeit nach HD-fähig. Hier solltest du dich an deinen Kabelanbieter wenden.
Warum muss ich den Aufwand betreiben, obwohl ich Rundfunkgebühren zahle?
Das SD-Signal ist der Nachfolger vom längst abgeschalteten analogen Fernsehen und besteht seit 26 Jahren. Schon seit 14 Jahren wird parallel das HD-Signal gesendet. Aus erhobenen Zahlen ist bekannt, dass die Mehrzahl aller Haushalte in Deutschland mittlerweile auf HDTV gewechselt ist. Darum wird nun die teure Parallelübertragung eingestellt. Durch die Einstellung der SD-Ausstrahlung senkt die ARD die Kosten für die Programmverbreitung und kommt den Anforderungen an eine wirtschaftliche Verwendung der Rundfunkbeiträge nach.
Der Wechsel bringt nicht nur eine bessere Bild- und Tonqualität. Die HD-Programme der ARD bieten zudem die „Klare Sprache“. Eine extra Tonspur, die so abgemischt ist, dass etwa bei Filmen die Stimmen verständlicher sind.
Kostet HDTV extra?
Nein, die HD-Sender der öffentlich-rechtlichen Sender sind kostenlos. Die Privatsender haben ihre HD-Kanäle in überwiegender Anzahl verschlüsselt. Hier fallen per Satellit über HD+ beispielsweise 6 Euro monatlich für alle Privatsender an, die Kabelanbieter machen eigene Angebote. Es ist jedoch nicht erforderlich, diese Sender zu buchen, wenn dir die Bildqualität ausreicht.
Alternativ kannst du auch zu einem Streaming-Anbieter wechseln. Hier bekommst du für rund 10 Euro monatlich nahezu alle Sender in HD. Alles, was du brauchst, ist ein Internetzugang mit mindestens 10 Mbit/s und einen Fernseher mit HDMI-Eingang. In diesen steckst du den TV-Stick, den dir Anbieter wie HD+, waipu TV oder Magenta TV verkaufen. Eine Übersicht verschiedener TV-Streaming-Dienste haben wir für dich in unserem Ratgeber-Bereich.
Übrigens: Auch das ZDF wird später im Jahr 2025 die SD-Ausstrahlung beenden.